Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag. 5. April 1980 Kitzbüheler Anzeiger Seite 25 Der Absolventenverein der Landw. Landeslehranstalt St. Johann/T. - Wei- tau - veranstaltet gemeinsam mit dem Ländl. Fortbildungsinstitut der Landes- landwirtschaftskammer für Tirol einen Kurs über biologischen Landbau Ort: Landw. Landeslehranstalt St. Johann/T. - Weitau Tag: Dienstag, 8. April 1980 Zeit: 8.30 bis 15.30 Uhr Referenten: Ing. Josef Willi, Landes- landwirtschaftskammer f. Tirol, Dipl.-Ing. Josef Kogler, Landeslehran- stalt Weitau. Themen: Förderung der Bodenfrucht- barkeit; Aufbereitung und Anwendung Während sich in Österreich unsere staatstragenden Parteien zur Zeit um zu- künftige Schulreformen und um neue Or- ganisationsmodelle auseinandersetzen und während sich die genannten um zum Teil grundverschiedene gesellschaftspoli- tische Zielvorstellungen auf dem Sektor der Schul- und Bildungspolitik abmühen, erfreuen sich Schüler und Lehrer der Sprengelhauptschule St. Johann in Tirol über den bereits vor vier Jahren vorge- nommenen Einzug in das neue Haupt- schulgebäude. Dieses ist in Bezug auf Ge- staltung, Ausstattung etc. nicht nur für unseren Bezirk, sondern für das ganze Land und den Bund einmalig. Wenn uns auch das alte, noch ganz im konservativen Stil erbaute Hauptschulge- bäude am Neubauweg sehr gute Dienste leiste, so waren das Zusammenleben und Zusammenarbeiten von Lehrern und Schülern speziell in den letzten Jahren durch drückende Raumnot doch schwer- stens belastet. Viele Klassen waren in den Pausenhallen notdürftig untergebracht und selbst in primitiven Kellerräumen mußten Klassenzimmer eingerichtet wer- den. Das Arbeitsklima verschlechterte sich - bedingt auch durch einen eklatan- ten Lehrermangel - von Jahr zu Jahr mehr, so daß wir nach dem Umzug in die neuerrichtete Doppelhauptschule von ei- nem wirklichen Garten Eden, von einem pädagogischen Paradies sprechen konn- ten. Mit Jahresende 1976 betraten wir ein Gebäude, das sowohl allen lern und raum- morganisatorischen Erfordernissen der Gegenwart, als auch den vielen reformpä- dagogischen Erkenntnisssen voll Rech- nung trägt. Der Ausdruck »Pädagogi- sches Paradies« beinhaltet kein übertrie- benes Kompliment, sondern ist die volle Wahrheit. der Wirtschaftsdünger (Stallmist, Jauche, Gülle); die Mineraldüngung im Biologi- schen Landbau; Erzeugung gesunder Futter- u. Nahrungsmittel; biologischer Pflanzenschutz; gesunde Leistungsfütte- rung; naturnahe Leistungszucht; tierge- rechte Haltungsform; Absatzmöglichkei- ten biologisch erzeugter Produkte u.a. Eingeladen sind alle, die sich für den biologischen Landbau besonders interes- sieren. Zur österreichischen Vereinsstaffelmeisterschaft Die Vereinsstaffel vom Skiklub St. Jo- hann in Tirol mit den Läufern Hubert Nuss, Ernst Auer und Hubert Waliner be- legte bei den österreichischen Vereins- Staffelmeisterschaften am 22. März 1980 in Neumarkt, Steiermark, den 3. Platz. Fehlte es uns in der alten Hauptschule auf Grund der übergroßen Schülerzahl jegliche Bewegungsmöglichkeit - unnöti- ge Aggressionen und Konflikte unter allen Beteiligten im Hause waren an der Tage- sordnung! -‚ so haben uns die Sprengel- gemeinden, aufgeschlossene Pädagogen und ein ambitioniertes Planungsteam aus Graz in beispielgebender Zusammenar- beit einen Neubau errichtet, in dem geräu- mige Hallen, lichtdurchflutete Klassen und herrliche Aufenthaltsräume anzutref- fen sind. Unsere neue Hauptschule ver- mittelt ein Fluidum, das für Schüler und Lehrer beider Hauptschulen spontan ein Arbeits- und Zusammengehörigkeitsge- fühl schafft, wie es sich im Altbau - be- dingt durch die widrigen Umstände - nur ansatzweise entwickeln ließ. Das großzü- gige Raumangebot in der neuen Doppel- hauptschule kommt durch die wohldurch- dachte Anordnung der Klassen- und Gruppenräume, durch die Errichtung von Lehrerstationen, Turnhallen und Aufent- haltsräumen einer zeitgemäßen Pädago- gik sehr entgegen. Ein gesunder Klassen- und Schulgeist produziert in kürzester Zeit ein erfreuliches Schulklima. In der großen Aula können von beiden Schulen Mengen erzieherisch wertvoller Gemeinschaftsfeiern durchgeführt wer- den. Man denke bloß an die Abhaltung gemeinsamer Schülergottesdienste, an die Darbietung von Film- und Theaterauf- führungen sowie an die Elternversamm- lungen bei Elternabenden und bei der Be- rufsberatung. Auch andere Großräume im Hause helfen, ideale erzieherische Ab- sichten zu verwirklichen. Selbst in den Bibliotheks- und Lehrmittelräumen, in den Handarbeits-, Physik- und Biologie- Stationen lassen sich sehr ertragbringende erzieherische Aspekte entwickeln, die im Altbau nur in geringen Ansätzen zu errei- chen waren. Obwohl wir auf die Jahre der alten Hauptschule mit großem Dank zu- rückblicken müssen, muß doch gesagt werden, daß das schulische Geschehen im Neubau doch weit transparenter gemacht werden konnte. Somit kann der Neubau der Doppel- hauptschule als einmalig gelungenes Werk der Sprengelgemeinden Ellmau, Going, Oberndorf, Waidring, Kirchdorf und St. Johann angesehen werden. Der ganze Schulsprengel hat hier unter beträchtli- chen finanziellen Opfern seiner zehn- bis vierzehnjährigen Jugend für Jahrzente hinaus eine Lern- und Fortbildungsstätte geschaffen, für die man den Bürgermei- stern, den vielen Gemeindemandataren und selbst den vielen einzelnen Bürgern in den jeweiligen Sprengelgemeinden nicht genug danken kann. Sie alle haben durch ihren ideellen und finanziellen Beitrag be- wiesen, daß sie sich dessen bewußt sind, daß die Erziehung der heranwachsenden Generation zu den immerwiederkehren- den Problemen gehört, solange Menschen hier auf Erden weilen. Der Bereich der Er- ziehungsaufgaben hat im Lauf der letzten Jahrzehnte eine ungeheure Ausweitung erfahren und gar manches hat sich vom Elternhaus auf die Schule verlagert. Die Stoffgebiete des Unterrichts drohen sich ins Uferlose auszuweiten, so daß diese Hindernisse nur durch großzügigste Raumgestaltung und durch die Anschaf- fung modernster Lehr und Unterrichtsbe- helfe überstiegen werden können. All die- se Problematik wurde von den verant- wortlichen Erbauern der neuen Schule er- kannt und sämtliche Mittel zur Wissens- verbreiterung den an der Schule wirken- den Lehrern in großzügigster Weise zur Verfügung gestellt, wohl wissend, daß die Schule von heute eine Erziehungsschule und damit eine Lebensschule werden muß. Trotz allem Raumaufwand ist der Friedrich Straßer, Direktor der Hauptschule II Sprengelhauptschule St. Johann LT. Zur feierlichen Eröffnung und zur kirchlichen Weihe am 23. Februar 1980 Von Hauptschuldirektor Friedrich Straßer, Hauptschule II 6. Bericht
< Page 25 | Page 27 >
< Page 25 | Page 27 >