Kitzbüheler Anzeiger

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Ergiebige Diskussion bei Kirchberger Jugendparlament Hauptthemen: Flächenwidmungsplan - Wohnraumbeschaffung - Mehrzweckhalle - Ortsumfahrung - Kanalisation - Reinhalteverband Großache - Milchtankwan- gen - Skiabfahrtsentschädigung Eine ausführliche Diskussion über alle gungsbetriebes. Die Gemeinde habe nun 5 entstehende Probleme der Gemeinde wur- Architekten eingeladen, ihre Ideen vorzu- de beim Jugendparlament der Jungen legen. ÖVP Kirchberg abgehalten. Als Diskus- Eines der größten Probleme der Ge- sionspartner für die mehr als 60 Kirchber- meinde Kirchberg sei die Kanalisation. ger Gemeindebürger konnte Obmann Dr. Die Kanalisation nach Spertendorf habe, Wolfgang Schwaiger Landesrat so Bgm. Noichl, 14 Millionen Schilling Komm.-Rat Christian Huber, Landtags- gekostet. Im Ort selbst werde sie sicher abgeordneten Paul Landmann und Bür- auf 30 Millionen zu stehen kommen. Der germeister Herbert Noichl begrüßen. Beitrag an den Reinhalteverband Groß- In einem einleitenden Kurzreferat um- ache, an den sich Kirchberg gezwungener- riß Bürgermeister Noichl die wichtigsten maßen anschließen müsse, werde 36 Mil- Fragen. Wie er ausführte, ist die erste lionen betragen. Für dieses Projekt werde Vorlage des Flächenwidmungsplanes be- man allerdings zu 70 Prozent billige Kre- reits erarbeitet. 53 Einsprüche wurden dite aus dem Wasserwirtschaftsfonds auf- bisher registriert. Um aber den Plan ernst- nehmen können. haft diskutieren zu können, muß zuerst Landesrat Komm.-Rat Christian Huber die Trasse der Ortsumfahrung eingetra- betonte die enge Partnerschaft des Landes gen werden, die im Projekt erstellt ist. Tirol mit den Gemeinden. Nach dem Ab- Zum Problem Wohnraumbeschaffung schluß des Pflichtschulbaues sei es nun im sagte Bgm. Noichl, daß sich eine Wohn- Land möglich, über seine Förderungsin- baugesellschaft für die Erstellung einer strumente verstärkt Mittel für die schwie- Wohnanlage in Kirchberg interessiert. rigsten Brocken, so auch für die Kanalisa- Jetzt werde sich auch zeigen, wie groß der tion, auszuschütten. Zum Flächenwid- Bedarf in Wirklichkeit ist. »Jeder Bürger- mungsplan sagte Huber, Tirol habe be- meister müßte sich glücklich schätzen, grenzte Verbauungsmöglichkeiten. Die wenn er nicht mehr Ansuchen auf dem Ansprüche einer funktionsfähigen Land- Tisch hat als ich«, sagte er wörtlich, wirtschaft, eines intensiven Fremdenver- Bei der Ortsumfahrung sprach sich kehrs und einer florienden Wirtschaft Noichl für die Variante aus, bei der die machten es notwendig, die Bebauungsplä- Verkehrsfläche im Wohngebiet auf einige ne zu überdenken. Die Gemeinden hätten Hundert Meter von der Oberfläche ver- eine bestimmte Ordnung zu schaffen, die schwinden würde, aber nicht 20 Jahre lang gelten dürfe, son- Die Mehrzweckhalle werde von Seiten dern immer wieder angepaßt werden der Bevölkerung zu 100 Prozent als not- müßten. wendig anerkannt. Im Moment drehe sich In der Diskussion kamen die Einfüh- die Diskussion um die Größe des Verpfle- rung eines Milchtankwagens, das Pro- Seite 30 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 5. April 1980 Wie soll es nun - in die 80er Jahre - weitergehen Bei der Gemeinderatswahl am 23. März 1980 konnte die SPÖ ihren Mandatsstand von fünf Mandaten behaupten. Die FPÖ verlor eines von ihren zwei Mandaten an die ÖVP, die ihren Mandatsstand von sie- ben auf acht Mandate erhöhen konnte und somit die absolute Mehrheit im Ge- meinderat hat. Nichts hindert mehr die ÖVP-Mehrheit im Gemeinderat, die längst fällige Über- nahme der Erhaltung der Interessent- schaftswege durch die Gemeinde und den Abschluß der schon überfälligen Pisten- Verträge zwischen der ARGE und den Grundbesitzern zu verwirklichen. Bisher hat die ARGE (Bergbahn Kitz- bühel, Gemeinde und Fremdenverkehrs- verband Kirchberg)nur einen Pistenvertrag mit einem Grundbesitzer bei einer Ent- schädigung von zirka 20 Groschen pro qm abgeschlossen. Bezirksbauernbundobmann LA Paul Landmann hält aber eine Entschädigung von 40 bis 60 Groschen pro qm, also das zwei- oder dreifache, für angemessen. Es wird nun Aufgabe des Bezirks- und des Ortsbauernobmanns sein, die Entschädi- gungssätze bei ihren Parteifreunden auch durchzusetzen. Innerhalb der ÖVP gelang es dem Bau- ernbund, der 1968 sein viertes Mandat an FPÖ und 1974 sein drittes Mandat an den ÖVP-Wirtschaftsbund verlor, nicht, eines dieser Mandate wieder zurückzugewinnen. Ob der Bauernbund mit seinen zwei Mandaten den 1974 an den AABB und 1977 an die FPÖ abgegebenen Posten ei- nes Vizebürgermeister wieder zurück er- hält, ist noch ungewiß. Bis 1962 stellte der Bauernbund auch den Bürgermeister. Unklarheit besteht auch über die künf- tige Kulturpolitik der Gemeinde. Bisher ist es nicht gelungen, vielleicht gar nicht ver- sucht worden, einen geeigneten Mann ein- zusetzen, der die Orts- und Ortsbildchro- nik in die Hand nimmt, der auf ein Hei- matmuseum hinarbeitet. Früher war, wie Pfarrer Weingert vor 50 Jahren in seinem Buch »Untergang der Dorfkultur« schrieb, der Bürgermeister, der Pfarrer und der Lehrer Träger der Kultur im Dorfe. Anton Flecksberger blem der Bahnunterführung, die Schwie- rigkeiten für die landwirtschaftlichen Grundbesitzer infolge der starken Befah- rung der Skipisten, die Beteiligung an der Schule in Brixen, der Neubau des Alters- heimes und der Verkauf von Gründen an Holländer zur Sprache. Zur Einführung eines Milchtankwagens sagte Bezirksobmann Paul Landmann, durch den Verkauf des Molkereibetriebes in Kitzbühel an die ALPI habe man den Einfluß auf diese Entscheidung verloren. In anderen Gebieten habe die Einführung des Tankwagens aber eine Qualitätssteige- rung gebracht. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hätte man feststellen können, daß diese Maßnahme keine Ver- schlechterung für die Bauern bedeute. Als Diskussionsschwerpunkt kristallie- sierte sich die Verwendung von landwirt- schaftlichen Gründen für Zwecke des Wintersportes sowie die Abgeltung dafür heraus. Landesrat Huber sagte dazu, Grund und Boden seien das einzige unver- mehrbare Gut. Entsprechende Sorgfalt bei der Entscheidung über die Nutzung sei deshalb von größter Wichtigkeit. »Ich ha- be Verständnis für die Forderung der Landwirtschaft nach einer gerechten Ab- geltung, doch müssen diese Fragen part- nerschaftlich gelöst werden«, sagte Lan- desrat Christian Huber wörtlich. Der Fremdenverkehr spiele nämlich eine be- deutende Rolle, nicht nur für die Gast- wirtschaft, sondern auch für den kleinen Krämer, für die Bauern und für die vielen Privatzimmervermieter. LAbg. Paul Landmann bekannte sich ebenfalls zu einer echt partnerschaftlichen Lösung. Minderbeträge in Folge von Ski- pisten seien erwiesen. Die Schadensabgel- tung werde sich zwischen 40 und 60 Gro- schen pro Hektar einpendeln. Jedenfalls müsse sie so bemessen sein, daß die Ausü- bung des Wintersportes möglich bleibe. Frühlingsball des Ski Klub Kirchberg Zum Abschluß einer erfolgreichen Wintersaison im Klubgeschehen sowie in der Nachwu'chsarbeit, veranstaltet der Ski Klub Kirchberg am Ostersonntag, 6. April 1980, einen Frühlingsball. Für gute Unterhaltung sorgt die Hauskapelle im Pferdestall. Weiters wird die Preisvertei- lung der Klubmeisterschaft 1980 durchge- führt. Der Höhepunkt des Abends ist die Verlosung der Tombola. Der Haupttref- fer ist ein Wochenendflug nach London. Weitere Tombola-Preise sind 2 Paar Ski, Skibindungen, Barockspiegel, Busreisen und sonstige Spenden der Kirchberger Ge- schäfte und Unternehmen. Der Reinerlös dieser Tombola ist als Starthilfe für den Bau einer Schüler- und Jugendsprung- schanze gedacht. Der Ski Klub lädt dazu alle Gönner und Förderer herzlichst ein. Be- ginn 20 Uhr. Tischreservierungen Tel. 2576 oder 2740.
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