Kitzbüheler Anzeiger

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Theresia Kienpointner. Seite 20 Kitzbüheler Anzeiger samstag, 12-. i-pni i'öu Theresia Kienpointner zum Gedenken Am 1. April 1980 starb im Kranken- haus der Stadt Kitzbühel die Patschener- zeugerin Theresia Kienpointner, geb. Lackner, Kitzbühel, im Alter von 85 Jah- ren. Zahlreich wurde sie beim Begräbnis auf dem Friedhof geleitet und Stadtpfar- rer Geist!. Rat Johann Danninger sprach tiefempfundene Gedenkworte. Theresia Kienpointner wurde am 29. Juni 1895 zu Bruggbach in St. Johann in Tirol geboren. Ihr Vater, Johann Baptist Lackner, ein Rumme!bauernsohn von St. Johann, gehörte jenem Geschlecht der Lackner an, welches zu den ersten Bestei- gern der Spitzen des Wilden Kaisers ge- hört. Nach dem Kauf von Bruggbach ver- ehelichte sich der Vater mit der St. Johan- nerin Maria, geb. Hinterholzer. Der Ehe entsprossen 19 Kinder, 6 Söhne und 13 Töchter. Zu den 19 eigenen Kindern zog das Ehepaar Lackner zu Bruggbach noch zehn Ziehkinder auf. Mit 29 Kindern war der Bruggbachhof seinerzeit das kinder- reichste Haus des Landes. Der jüngste Bruder war viele Jahre Kerkermeister in Kitzbühel, starb aber schon mit 47 Jah- ren. Nach dem Tode des Vaters verkaufte die Witwe den Hof, um allen Kindern ei- nen kleinen Start für einen eigenen Haus- stand zu ermöglichen. Unsere Theresia war in ihrer Jugend in der Landwirtschaft tätig. 1919 übersiedel- te sie nach Kitzbühel und besorgte zu Mit- terhögl die Wirtschaft. Dieser Hof gehör- te damals dem ältesten Zimmerauersohn von Reith, Josef Koidl, einem bekannten Rangglermeister. Von Mitterhögl aus nahm Theresia Kienpointner 1932 beim Weißgerber Egger Quartier und pachtete dann die Sennerei beim Obermoser in der Jochberger Straße. 1940 lernte sie den Bergzimmerer und Wildbachverbauungsarbeiter Christian Kienpointner kennen und schloß mit ihm MIM . ............................................... die Ehe. Ihr Mann war Borromäumsschü- 1er, vom damaligen Pfarrer Lechner ange- regt, verließ aber diese Schule wieder und erlernte in Rottenmann den Beruf als Rot- und Weißgerber. Später war Christian in den Bergwerken am Schattberg, in Joch- berg und in Häring tätig. In dieser Zeit er- warb er das Gütl »Haibergern« am Bichl- ach. Im Jahre 1931 ließ er sich von Zim- mermeister Josef Unterberger am Schatt- berg ein Haus bauen und verkaufte das Gütl am Röhrerbichl. Nach zehnjähriger glücklicher Ehe starb Christian am 8. April 1950 im Alter von knapp 70 Jahren. Theresia Kienpointner erfreute sich bei ihren Bekannten einer großen Beliebtheit, insbesondere am Schattberg, wo sie gute Nachbarschaft hielt. Ihr Häuschen trug stets reichen Blumenschmuck und alle Jahre wurde ihr von der Blumenschmuck- kommission ein Preis zuerkannt. Sie machte gern Ausflüge mit den Rentnern und Pensionisten und nahm sich auf dem Friedhof verlassener Gräber an. Da sah man sie in ihren gesunden Jahren oft an Grabesrändern knien, unkrautjätend oder pflanzengießend; sie verteilte auch zu Weihnachten und zu Neujahr auf Grä- bern brennende Kerzen. Ihr Humor war anregend. Da dürfen wir auch eine kleine Episode nicht ver- schweigen. Als vor Jahren in Kitzbühel das Skiwunderteam Sensation machte, mietete sich unsere Thresl am Oberhaus- berg ein, um auch den Skilauf zu erler- nen. Sie kam mit den Skiern auch bis zur Seidlalm, wo sie gestärkt ihre Abfahrten absolvierte. Sie.ließ sich auch einen Photo- graphen kommen und dann schickte sie ihre »Skibilder« an ihre Schwestern, wel- che groß staunten. Weitum bekannt war die Thresl als »Dogglerzeugerin«. Mit diesem Geschäft begann sie schon Mitte der Zwanzigerjah- re zu Mitterhögl. Die ersten »Doggln« vrkaufte sie das Paar um einen Schilling. Bis zu ihrer ersten schweren Erkrankung vrfertigte sie insgesamt 3981 Patschen. Mit eiserner Energie hat sie immer wieder die Krankheiten überwunden, treu um- sorgt von ihrer Tochter Midi, verehelichte Eisenmann. Noch mit ihrem Tode schlug sie den Trauergästen noch ein Schnipp- chen. Da sie in der Karwoche starb, durf- te der Seelengottesdienst erst nach dem Osterfest gehalten werden. Die Trauergä- sie mußten daher zweimal in die Kirche, zur Einsegnung am Gründonnerstag, 3. April, und zum Seelengottesdienst am Mittwoch, 9. April. Alle, die sie kannten, werden ihr ein ehrendes Andenken be- wahren. 1. Kitzbüheler Skilehrer-Tennisturnier Am 23. März 1980 wurde in der Tennis- halle das 1. Kitzbüheler Skilehrer-Tennis- tarnier ausgetragen. An diesem Turnier nahmen 16 Skilehrer teil. Die Ergebnisse: Sieger Gruppe A: Walter Schwabl vor Robert Thurner; Platz 3: Herbert Pan- kratz und Richard Graswander. Sieger Gruppe B: Heiner Koch vor Franz Schott; Platz 3: Heli Egger und Fritz Eder. Sieger im Doppel: Hansi Neumayr/Pe- ter Feiersinger vor Walter Schwabl/Fritz Eder. Die Preisverteilung erfolgte im Tennis- stüberl. Heimkehr nach 45 Jahren Für die liebevolle Aufnahme in unserer alten Tiroler Heimat nach 45 Jahren dan- ken herzlichst der Familie Hausa und An- na Seiwald, Kirchdorf, Feriendorf, Wetti Knolseisen, geb. Gast!, Maria Köhle, geb. Gast! mit Helga aus Dreizehnlinden. Eindringliche Warnung Kitzbühel braucht leider einen Ab- schleppdienst, um verkehrswidrig geparkte Fahrzeuge von Schlüsselstellen des inner- städtischen Verkehrs zu entfernen. Wenn abgeschleppt werden muß, dann kommt Sie die mangelnde Parkplatzsuche sehr teuer zu stehen. Fahren Sie daher unter- tags wie abends Parkplätze an. Der zen- trumsnächste ist der große Platz der Tal- station der Hahnenkammbahn. Er ist nur untertags bewacht. Wenn Sie im Stadtbe- reich auf das Auto verzichten können, sind wir Ihnen sehr dankbar, denn wir streben eine möglichst autofreie Innen- stadt an. 1
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