Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 26. April 1980 Hans Hinterholzer - 70 Jahre In voller beruflicher Schaffenskraft vollendete in seiner Heimatstadt Kitzbü- hel der Inhaber der Fa. Elektro Hans Hin- terholzer, Hans Hinterholzer, das 70. Le- bensjahr. Hans Hinterholzer entstammt väterlicher- wie mütterlicherseits Kitzbü- heler Familien, sein Vater war Müllermei- ster bei der Tjefenbrunner Mühle und dann bei der Daimermühle. Das Ge- schlecht der Hinterholzer war vorher im Bichlach und ist ein Knappengeschlecht, das seit langem in der Gegend nachweis- bar ist. Hans Hinterholzer wuchs in Kitzbühel auf und besuchte hier die Pflichtschule. Dann trat er unter Carl Bodenseer und Hans Zimmermann als Lehrling bei den Stadtwerken ein. Er blieb auch nach der Lehrzeit in diesem Betrieb, der anfangs der dreißiger Jahre auch den Verkauf von Radiogeräten aufnahm. Freilich sahen viele Leute in diesem »Spielzeug« keine Zukunft. Weil er körperlich lange nicht zu den Arbeiten bei den vielen Freileitun- gen eingesetzt werden konnte, kam Hin- terholzer in die »Radioabteilung«. Er baute selbst Geräte und interessierte sich eingehend für die technische Neuerung. Als sein Gesundheitszustand sich trotz verschiedener Kuren nicht besserte, ent- schloß er sich, den Wörgler Arzt Dr. Zottl zu konsultieren, der ein Rohkostapostel war. Tatsächlich ging es binnen kurzer Zeit bergauf. 1936 entschloß sich Hinter- holzer, aus den Diensten der Stadtwerke auszuscheiden und eine eigene Firma zu gründen. Er meldete mit dem Standort Hornweg 2 einen Radiohandel an. Schon im November 1939 mußte Hans Hinterholzer einrücken. Er diente bei den Gebirgsjägern in Norwegen, hatte dann aber Gelegenheit, die Heeresfeuerwerker- schule in Berlin zu besuchen. Er wurde dann Arbeitsstellenleiter in einem Werk in Hildesheim. Dort meldete er sich bei Kriegsende am 8. Mai 1945 bei den briti- Hans Hinterholzer Foto Herta Waich schen Militärbehörden. Im Gegensatz zu vielen Kameraden, die für Monate in La- ger kamen, erhielt Hinterholzer am Tag der Kapitulation unter dem Eindruck der Siegesfreude der Briten sofort die Freistel- lung. Nach einigen Wochen kehrte er mit einem Flüchtlingstransport heim. In der Kriegszeit wurde der Betrieb in einge- schränktem Umfang von der Gattin ge- führt. In technischen Notfällen half Seba- stian Seißl (gestorben 1979) mit seinem umfangreichen Können und seinem gro- ßen technischen Verständnis aus. Die Nachkriegsjahre brachten einen leichten, aber anhaltenden wirtschaftli- chen Aufstieg. Hans Hinterholzer hatte im rechten Moment auf das Medium Fernsehen gesetzt. In der ersten Nach- kriegszeit hatte er die Prüfung als Radio- mechanikermeister abgelegt. Nun befaßte er sich mit dem Fernsehen, das vorerst nur von Bayern über den Sender Wendel- Stein eingespielt werden konnte. In Kitz- bühel gab es durch Hinterholzers Pionier- leistung schon Fernsehempfang, als es in Wien noch keine eigene Fernsehproduk- tion gab. Nach der Aufnahme des ORF- Programmes zeigte sich, daß der Emp- fang im Bezirk Kitzbühel schlecht war. Nach langwierigen Verhandlungen konn- te im Mai 1963 mit Duldung der Behörde ein Behelfsumsetzer am Kitzbüheler Horn installiert werden. Der Firma Hinterhol- zer oblag die Betreuung dieser Station. Allzuoft gab es Störungen, wenn am Abend der Blitz in die Anlage einschlug und es nicht mehr möglich war, sofort ei- ne Reparatur durchzuführen. Da hagelte es bei Hinterholzer Proteste sogar von Saalfelden. Aber die Anlage hat dazu bei- getragen, daß vor dem Bau des Senders am Kitzbüheler Horn in weiten Teilen des Bezirkes das österreichische Fernsehpro- gramm empfangen werden konnte. Im Dezember 1969 konnte der Behelfsumset- zer abmontiert werden, weil der ORF- Sender am Kitzbüheler Horn voll in Be- trieb war. Der Kitzbüheler Gemeinderat dankte Hans Hinterholzer für seine Pio- niertat. Die Firma Hans Hinterholzer wurde Mitte der fünfziger Jahre durch den Um- bau des Hauses wesentlich erweitert und beschäftigte damals bis zu 25 Bedienstete im Service und im Handel: Hans Hinter- holzer wurde in den Landesausschuß der Handelskammer berufen und wirkte als Ersatzmann im Kitzbüheler Gemeinderat. Sonst ging er öffentlichen Aufgaben aus dem Wege, aber-nicht, weil er daran unin- teressiert war, sondern weil er völlig in seiner Berufsarbeit aufging. Als ihn Pfar- rer Joseph Schmid in den Pfarrkirchenrat holte, nahm Hinterholzer die Aufgabe an. Er gehört nunmehr seit Jahrzehnten die- sem Gremium an. Zuletzt wurde er auch Mitglied des Pfarrgemeinderats. Die Tiroler Handelskammer ehrte den Unternehmer Hans Hinterholzer für die bald fünfundvierzigjährige klaglose Füh- rung eines Betriebes mit einer Ehrenme- daille. Seine liebste sportliche Beschäftigung war und ist der Skisport. Dem Kitzbühe- ler Skiclub gehört Hinterholzer seit mehr als 40 Jahren an. Im Jahre 1950 war der aufgeschlossene Kaufmann Hans Hinter- holzer unter den Mitbegründern der Hei- matzeitung »Kitzbüheler Anzeiger« und gehört als Gesellschafter dieser ununter- brochen an. Nach dem allzufrühen Tod seiner er- sten Gattin hat Hans Hinterholzer noch- mals geheiratet. Beide Frauen brachten für das starke berufliche Engagement größtes Verständnis auf und arbeiteten bzw. arbeiten selbst im Betrieb mit. Die beiden Töchter aus erster Ehe sind in Innsbruck verheiratet. Der »Kitzbüheler Anzeiger« schließt sich den Gratulanten an und wünscht dem Siebziger Hans Hinterholzer weiterhin Gesundheit und Arbeitsfreude und das Gedeihen des anerkannten Betriebes. H.W. Elternkreis der Kinderfreunde 1. Mai 1980: Geschicklichkeits-Test mit Fahrrädern für Kinder auf dem Hornbahn-Parkplatz in Kitzbühel. Veranstalter: Kinderfreunde Kitzbühel Am Donnerstag, den 1. Mai 1980, fin- det wieder ein Fahrrad-Geschicklichkeits- test für Kinder auf dem Hornbahn- Parkplatz in Kitzbühel statt. Der Start er- folgt um 13.30 Uhr. Bei Regenwetter wird die Veranstaltung auf Samstag, den 3. Mai 1980 verscho- Den. Zur Teilnahme an dieser Veranstaltung eingeladen sind die Kinder aus Kitzbühel und Umgebung. Nenngeld 5 15.— (Gratis für Mitglieder der Kinderfreunde und Naturfreunde.) Anmeldungen sind ab 12.30 Uhr am 1. Mai 1980 auf dem Hornbahn-Parkplatz möglich. Der Start erfolgt in folgenden Alters- klassen: Klasse 1 bis 7 Jahre, Klasse II 8 bis 10 Jahre, Klasse III 11 bis 13 Jahre, Klasse IV 14 bis 15 Jahre. Beim Geschicklichkeitstest geht es in er- ster Linie um Geschicklichkeit und die Kenntnis der wichtigsten Verkehrsvor- schriften - Geschwindigkeit spielt nur ei- ne Nebenrolle! Die Fahrräder der Teil- nehmer müssen sich im verkehrssicheren Zustand befinden (Bremsen, Licht, Klin- gel usw.) Es gibt wieder Pokale und Ur- kunden zu gewinnen. Außerdem kann sich jedes teilnehmende Kind einen Sach- preis auswählen! Die Naturfreunde veranstalten außer- dem noch lustige Spiele für die Kinder. Für die Erwachsenen: ab 13.30 Uhr, Seh- und Reaktionstest des ARBO Kitz- bühel.
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