Kitzbüheler Anzeiger

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Vizebz rgerrneisler Willi IVoichi (links) bei der Überreichung der Ehrenurkunde an den jungen Ehrenbürger Georg Guggenbichler. Samstag, 26. April 1980 Kitzbüheler Anzeiger Seite 23 dem Gemeinderat an. Noch in dieser Zeit, in den Jahren 1947 und L948, setzte er sich als Gemeinderat mit einigen weitsich- tigen Männern seiner Gemeinde vehe- mer.t für den Bau einer Hochdruckwas- serleitung für den Dorfbereich ein. Nur unter schwierigsten Verhandlungen konn- te die Realisierung dieses Projektes er- reLcnt werden. Für die Gerieinde und das Dorf war damit das Fundament zur Auf- wärtsentwicklung geschaffen worden. Das Gastgewerbe begann zu investieren, der beginnende Fremdenverkehr in dieser Gemeinde brachte die ersten Früchte. Die weiter steigende positive wirtschaft- liche Entwicklung zwang dem Bürgermei- ster und der Gemeinde neue Einrichtun- gen und Bauvorhaben auf In diese Zeit fällt die Staubfreimachung der Ortsdurch- fahrt, die Gründung einer Sennereigenos- senschaft, deren Obmann Georg Guggen- bichler wurde, der Bau c.es Sennereige- bäudes zur Sicherung des heimischen Mil- chabsatzes, die Dorfkanalisierung und die Modernisierung der sanitäen Einrichtun- gen, der Bau eines neun Feuerwehr- Gerätehauses mit einem Stützpunkt für die Bezirks-Landwirtschaflskammer, der Einhau der Zentralheizug im Gemeinde- haus und in der Schule, der Ausbau der Schwendter Landesstraße, der Ort bekam eine Straßenbeleuchtung. Es wurde eine Schulleiterwohnung gebaut, denn die Schule war dreiklassig geworden. Es folgte der Umbau des Pfarrhofes, und, obwohl die Erzdiözese Salzburg Bauher war, unterstützte Bürgermeister Gggenbichler und der Gemeinderat die- ses Vorhaben. Es folgte der Bau der Lei- chenhalle, der Bau des Musikpavillons, die Alphaltierung von vier Interessent- schaftswegen, der Erwerb eines Sied- lungsgrundes im Kohlental, die Anschaf- fung eines Gemeindefahrzeuges für die Schneeräumung und für die Wegerhal- tung sowie die Wasserversorgung des Kohlentales. Alle diese Leistungen sind schon des- halb hoch einzuschätzen, weil sie vcn ei- ner finanzschwachen Gemeinde mit einem geringen Steueraufkcmmen erbracht wur- den, ohne dem riejen Gemeinderat be- trächtliche Schulden zu hinterlassen. Bürgermeister Georg Guggenbichler war immer ein Freund des Schuwesens und hatte immer ein offenes Auge für die Bildung der Jugend. Er war bekannt als Förderer und Gönner des Vereinswesens, der Musikkapelle, der Freiwilligen Feuer- wehr, des Sportvereins und der 3erg- wacht. Er stand immer im Mittelpunkt des Geschehens be. festlichen und trauri- gen Anlässen und heundete dami: seinen Gemeinschaftssinn, Bürgermeister Guggenbichler stellte auch seine Erfahrungen in den der Ge- meinde als Obmann der Wassergencsscn- schaft, des Semiereiausschusses und der Musikkapelle. Viee Jahre war er Orts- bauernobmanr1 und jahrzehntelang Auf- sichtsrat der Raiffeisenkasse Kössen- Schwendt. Die Öffentlichkeit der Gemeinde, des Landes und des Bundes würdigte seine Verdienste durch eine Reihe von Auszeich- nungen: 1972 Ehrenring der Gemeinde Schwendt, 1976 Verdienstkreuz des Lan- des Tirol, 1979 Goldenes Verdienstabzei- chen der Republik Osterreich, 1979 Sil- bernes Bauernbjndabzeichen und 1979 Grünes Verdienstzeihen des Landesver- bandes der BiasmJikkapellen des Landes Tirol. Mit 31. 3. 1980 beendete der Leiter des Försterbezirkes Schwendt der Forstver- waltung Erpfendorf, Forstverwalter Ing. Wilhelm Noich. sein Dienstverhältnis zu den Österr. Bundesforsten. Ing. Noichl wurde 1917 in Jochberg ge- Mit einstimmigen Beschluß hat der Ge- meinderat am 21. März 1980 dem Bürger- meister, der für die neu beginnende Ge- meinderatsperiode nicht mehr kandidiert hat, das Ehrenbürgerrecht zuerkannt. Die Überreichung der Ehrenurkunde anläß- lich einer Festsitzung im Gemeinde- Sitzungssaal am 8. April 1980 erfolgte auf eigenen Wunsch des Bürgermeisters nur im engsten Kreis seiner Mitarbeiter aus dem bisherigen, aber noch amtierenden Gemeinderat. In seiner Laudatio wandte sich Vizebürgermeister Ing. Wilhelm Noichl mit folgenden Worten an den Geehrten: »Verehrter Bürgermeister! Wenn wir heute bei diesem Festakt über Deine Öf- fentlichkeitsarbeit in der Gemeinde Schwendt Bilanz ziehen dürfen - seit 1945 im Gemeinderat - von 1950 bis 1980 durch 30 Jahre Bürgermeister dieser Gemeinde und durch fünf Gemeinderat- sperioden ununterbrochen einstimmig zum Gemeindeoberhaupt gewählt bzw. bestätigt, so ist das ein Akt des Vertrau- ensvotums, der sich kaum mehr wieder- holen dürfte. Deine Wesensart, Deine Un- eigennützigkeit und vor allem Dein Han- deln ohne Rücksicht des Standesunter- schiedes, haben Dir die Wertschätzung al- ler Gemeindebürger eingebracht. Es ist Dir auch zu verdanken, daß die Dorfge- meinschaft in Deinem dreijahrzehntelan- gen Wirken erhalten geblieben ist. Im Namen des Gemeinderates danke ich Dir für die vielen persönlichen Opfer, die Du für die Gemeinde erbracht hast. Und wenn wir Dir nun am Schlusse dieser Festsitzung und am Ende Deiner kommu- nalen Laufbahn die Ehrenurkunde zur Ehrenbürgerschaft überreichen, so ist das unsererseits nur ein bescheidener Dank für Deine langjährige Öffentlichkeitsar- beit.« Sicherlich gerührt bedankte sich Bür- germeister Georg Guggenbichler für die erhaltene höchste Auszeichnung, die eine Gemeinde vergeben kann, und die er nun von seiner Heimatgemeinde erhalten hat und würdigte die gute Zusammenarbeit durch alle fünf Gemeinderatsperioden. Mit einem kleinen Imbiß im Gasthof Mairwirt wurde diese bescheidene Feier beschlossen, während die Bundesmusik- kapelle Schwendt mit seinem Ständchen den »Aussischmeisser« spielte und Musik- obmann Georg Wiedauer ein Geschenk überreichte. Die Gemeinde Schwendt wünscht dem jungen Ehrenbürger, daß er sich noch vie- le Jahre seiner Gesundheit erfreuen möge, und wenn nötig, dem neuen Gemeinderat mit seiner Erfahrung und mit seinem Rat zur Verfügung stehen möge. boren. Nach Besuch der Bürgerschule be- gann sein Dienst bei den Österr. Bundes- forsten im Jahre 1934. Von 1937-1939 besuchte er die Försterschule und war im Anschluß in der Wildschönau beschäftigt. 1940 rückte er zur Wehrmacht ein, wurde Ing. Wilhelm Noichl im Ruhestand
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