Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 26. April 1980 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 Die Einsatzstelle Kitzbühel verfügt über 38 angelobte Bergwächter und 12 Berg- wachtanhänger (5 Abgang, 12 Zugang). Im Jahre 1979 verstarben unsere langjäh- rigen Mitglieder Fritz Huber d. A. und Jakob Böck sowie unsere frühere Schrift- führerin Hilde Engel. Die Diensthundestaffel besitzt zwei ausgebildete Lawinenhunde, einen ausge- bildeten Schutzhund und drei in Ausbil- dung stehende Lawinenhunde. Tätigkeit: Insgesamt wurden 234 Dienstgänge mit 270 Bergwächtern absol- viert wobei 1.588 Stunden aufgewendet wurden. Diese Dienstgänge hatten das Ziel, bei der Überwachung der Gesetze als Hilfsorgan der Bezirkshauptmannschaft mitzuwirken. Naturschutzgesetz (Gewässerschutz, Pflanzenschutz, Tierschutz, Werbeein- richtungen, Beschränkungen in Schutzge- bieten): 18 Kontrollpersonen, 9 Abmah- nungen, 2 Meldungen. Umweltschutz (Müllablagerungen, Au- towracks, Luftverschmutzung, Lärmerre- gung): 6 Beanstandungen, 20 Meldungen, 13 Anzeigen. Sonstige Gesetze (Verwendung von Ge- ländefahrzeugen, Campingplatzgesetz, Fischereigesetz, Jagdgesetz, Tierschutzge- setz, Natürhöhlengesetz): 51 Kontrollper- sonen, 12 Beanstandungen, 1 Anzeige. Übertretungen (Fahrverbote, Forstge- setz, Wasserrechtsgesetz, Tierseuchenge- setz und Feldschutzgesetz): 47 Kontroll- personen, 9 Beanstandungen, 4 Meldun- gen, 2 Anzeigen. Außerdem wurden 93 Hütten kontrol- liert, wobei bei einer Hütte ein Einbruch festgestellt und dem Besitzer gemeldet wurde. Im eigenen Wirkungsbereich wur- den drei Personen abtransportiert und an drei Personen Erste Hilfe geleistet. Wei- ters war die Einsatzstelle an elf Suchaktio- nen mit insgesamt 37 Personen und 14 Hunden im Einsatz wobei 234 Einsatz- stunden aufgewendet wurden. Bei den 2 Lawineneinsätzen im Berichtsjahr wurden 14 Bergwächter mit 3 Lawinenhunden mit 53 Stunden eingesetzt. Ferner wurden noch 33 Pistendienste mit 44 Bergwäch- tern (216 Stunden) geleistet. Die Einsätze im Rettungswesen bezogen sich auf die Gebiete Kitzbühel, Aurach, Jochberg, Kirchberg, Niederau und Gerlos. Die Bergwächter •und Anwärter der Einsatzstelle Kitzbühel sind nicht nur für die Überwachung des Natur- und Um- weltschutzgesetzes bereit sondern tragen auch dazu bei, daß bereits verunstaltete Gebiete wieder gesäubert werden. Dazu nahmen die Bergwächter an dem alljährli- chen Umweltschutztag der Stadtgemeinde Kitzbühel teil, im Kelchalmgraben wur- den 4 Autowracks und ein Motorroller unter schwierigsten Bedingungen gebor- gen und zu einem Sammelplatz gebracht. Weiters wurde noch eine Säuberungsak- tion des Brixenbaches durchgeführt, wo- bei eine sehr große Menge Müll auf den Fahrweg gebracht wurde. Den Abtrans- port übernahm die Gemeinde Brixen. Für sonstige Dienste (Gemeinde, FVV, Sportveranstaltungen) standen 53 Berg- wächter 556 Stunden im Einsatz. Auch der Aus- und Weiterbildung der Anwärter und Bergwächter wurde großer Raum ein- geräumt. So wurden 12 Monatsversamm- lungen mit 10 theoretischen Schulungen und 5 Schulungen für Erste Hilfe veran- staltet. Zur verläßlichen Überprüfung der Einsatzbereitschaft wurden 2 Alpinschu- lungen und 7 Einsatzübungen mit insge- samt 578 Stunden durchgeführt. Zu vier Sportveranstaltungen anderer Einsatzstellen des Bezirkes Kitzbühel wur- den ebenfalls Mitglieder entsandt, es war dies am 27. 1. 79 zum Bezirks- Rodelrennen in St. Jakob, am 24. 2. 79 zum Bezirkslanglaufrennen in St. Ulrich und am 19. 8. zum Wilden Kaiser Wan- dertag in Going und zum Radwandertag in Hochfilzen. Sonstige Veranstaltungen der Einsatz- stelle Kitzbühel waren der Bergwachtball, die Hunde-Schauvorführung in Kirchberg am Stöcklfeld, der IVV Marsch in Zusam- menarbeit mit dem Roten Kreuz, Ortsstel- le Kitzbühel, der Kameradschaftsabend auf der Kelchalm, das Military Turnier in Wattens und eine kleine Nikolausfeier. Am Schluß meines Tätigkeitsberichtes möchte ich mich besonders bei der Stadt- gemeinde Kitzbühel für die jährliche Sub- vention und die finanzielle Beteiligung der Funkanlage sowie für die Benützung des Aufenthaltsraumes und des Turnsaales bedanken. Die wöchentlichen Turnstun- den erhöhen nicht nur die Kameradschaft (innerhalb der Bergwacht und mit den Mitgliedern der Bergrettung Kitzbühel) sondern fördern auch die bei Einsätzen sehr notwendige Kondition. Ferner möchte ich dem FVV für die Sub- vention und die finanzielle Beteiligung bei der Funkanlage danken. Mein Dank gilt auch der Bergbahn AG Kitzbühel für die Freifahrten mit Dienst- auftrag und die finanzielle Unterstüt- zung für die Anschaffung der Funkanla- ge. Weiters bedanken wir uns für die jähr- lichen Säuberungsaktionen entlang der Lifttrassen und Skiabfahrten, die bisher sehr vorbildlich durchgeführt und hof- fentlich auch in weiterer Zukunft so ge- wissenhaft gemacht wird. Für die gute Zusammenarbeit darf ich mich auch bei der Bergrettung, dem Ro- ten Kreuz, der Gendarmerie und Feuer- sehr herzlich bedanken. Nicht zuletzt gilt mein Dank den Kame- raden der Bergwacht für die vorbildliche Mitarbeit und gleichzeitig darf ich die Bit- te aussprechen, mich auch weiterhin zu unterstützen. Kassabericht: (Hubert Pircher) Soll: Anfangsbestand am 1.1.79 4.073.— luw. Bez. Stelle 1.900.— Subv. Gern. u. FVV 11.500.— Spenden 1.100.-- Sonstige Einnahmen 3.500.- 22.073,— Haben: Geräte und Ausrüstung 3.159,63 Porto u. Bürobedarf 1.097,10 Fahrtspesen u. Ausgaben bei Einsätzen 1.938.20 Bankspesen 47,07 Versicherung 785,— Dienstkleidung 8.551.— Kameradschaftspflege 1.020.-- Subv. Diensthunde 3.000.— Kassenrest per 3 1.12.79 2.475,- 22.073,— Wie sie aus meinem Kassabericht ent- nehmen können, stehen der Einsatzstelle Kitzbühel nur sehr geringe Mittel zur Ver- fügung. Mit der jährlichen Zuwendung von der Landesregierung wäre bei weitem kein Auskommen. Allein die Erhaltungs- und Versicherungskosten der Einsatzgerä- te übersteigen diese Zuwendung enorm. Da die Tiroler Bergwacht sehr großen Wert auf eine einheitliche Dienstkleidung legt und wir von der Einsatzstelle Kitzbü- hel immer bemüht sind das gesamte Ein- satzmaterial und die technischen Geräte auf optimalen Zustand zu erhalten, müs- sen wir immer wieder an die öffentlichen Stellen und auch an die Bevölkerung her- antreten und um finanzielle Unterstüt- zung bitten. Eine allzeit bereite Einsatzmannschaft braucht nun einmal eine dementsprechen- de Ausrüstung um wirksam eingreifen zu können. Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit bei allen Gönnern und Förderer bedanken und kann versichern, daß wir auch in Zu- kunft für unsere Umwelt, Mitbürger und Gäste jederzeit zur Verfügung stehen. (Bericht wird fortgesetzt!) Bürgermeister und Gemeinde- vorstände der Nachbargemeinden Eilmau und Scheffau Gemeinde Eliman: Bürgermeister Sieg- iried Langegger, geboren am 25. April 1940, Elektromeister; 1. Stellvertreter Ja- kob Schelihorn, Volksschuldirektor; 2. Stellvertreter Andreas Perterer, Gendar- meriebeamter; 1. Vorstandsmitglied Hans Peter Koidl, Zimmerpolier, 2. Vorstands- mitglied Anderl Sojer, Holzarbeiter. Gemeinde Scheffau: Bürgermeister Landtagsabgeordneter Johann Lindner, geboren am 13. Oktober 1926, Kauf- mann; Stellvertreter Josef Ortner, Bein- stingibauer; 1. Vorstandsmitglied Johann Feger, Postbeamter; 2. Vorstandsmitglied Josef Weriberger, Gemeindeangestellter. Tiroler Bergwacht - Einsatzstelle Kitzbühel: Jahresbericht für die Zeit vom 1. Jänner bis 31. Dezember 1979
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