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Österreichischer Kameradschaftsbund - Bezirksverband Kitzbühel Seite 16 Kitzbüheler Anzeiger Samstag. 3. Mai 1980 Bauer, schone Feldgehölze, Feld- hecken, Bäume und Büsche in deiner Flur. Sie bewahren dein Land vor Boden- abtragung durch Wind und Wasser. Sie schützen Quellen und Bäche vor dem Austrocknen. Sie geben vielerlei Tierarten Nahrung und Unterschlupf, so daß sich keine Art so leicht zum Schädling ent- wickeln kann. Sie erhöhen durch ihr fal- lendes Laub die Fruchtbarkeit des Bo- dens. Kunstdünger ersetzt die schwinden- de Humusschicht der Erde, die sich in vie- len tausend Jahren gebildet hat, nicht. Er hindert die Bodenbakterien an ihrer nütz- lichen Tätigkeit. Er vertreibt oder tötet den Regenwurm, der ein wichtiger Hu- musbereiter ist. Bauer, verachte das Un- kraut nicht. Es nährt und düngt den Acker, wenn es eingepflügt wird. Es schützt das Brachland vor Erosion. Wehe der Erde, wenn es kein Unkraut mehr gä- be. Bekämpfe es nicht mit chemischen Mit- teln. Sie töten das Bodenleben und verder- ben das Grundwassern. Obstbauer, laß das Spritzen! Die Zahl der Verbraucher, die ungespritztes Obst kaufen und einen guten Preis dafür be- zahlen wollen, wächst von Jahr zu Jahr. Bedenke, mit deinen Giften tötest du nicht nur den Schädling, sondern auch seine Feinde, so daß sich die übriggeblie- benen Schadinsekten im nächsten Som- mer erst recht vermehren können. Vergiß nicht: Vögel fressen die halbvergifteten Raupen und Blattläuse und tragen sie in ihre Nester. Ist dir der Tod der kleinen Sänger und der Tod und das Siechtum so mancher anderer Tiere ‚ die in deinen Gärten leben, gleichgültig? Empfindest du die immer tiefer greifende Auflösung und Zerstörung des Naturhaushaltes, also der göttlichen Ordnung, nicht als eine schwere Schuld? Obstbauer, pflanze da und dort einen Laubbaum. Vögel und an- dere Tiere werden kommen und mit den Schädlingen fertig werden. Gartenbesitzer, pflanze auch du wieder Hecken an deine Zäune und Schlingge- wächse an deine Hauswand und, wenn du Platz hast, da und dort ein Dikkicht aus Büschen, Dornen, Himbeer- und Brom- beerranken. Seltene Vögel werden sich einstellen und das Volk der Insekten in Grenzen halten. Wenn du Glück hast, wird auch der Igel wieder kommen und Jagd auf Schnecken halten. Gönn ihm die paar Erdbeeren, die er nascht und den Apfel, der am Boden liegt. Lebe glücklich zusammen mit den Tieren deines Gartens, mit dem Frosch, der Eidechse, der Spitz- maus, dem Wiesel, dem Siebenschläfer und der kleinen rehbraunfarbenen Hasel- maus. Sammle was verfaulen kann, auf dem Komposthaufen und bereite daraus gute Erde. Laub, Gras, Unkraut und Küchen- abfälle zum Müll werfen ist ein Frevel. Erkenne den Kreislauf des Lebens, der die Fruchtbarkeit erhält. Hausfrauen, spare Wasch-, Putz- und Spülmittel. Diese Laugen und Brühen ge- langen aus Millionen von Haushalten in die Gewässer. Dort töten sie nicht nur Fi- sche und andere Wassertiere, sondern auch die winzigen Mikroorganismen, oh- ne die eine Selbstreinigung des Wassers nicht mehr möglich ist. Verlangt immer wieder ungespritztes Obst und Gemüse und Lebensmittel, die nicht mit Giften und Chemikalien behandelt worden sind. Der Bezirksausschuß mit den Ehrengä- sten nach der Jahreshauptversammlung am 26. April 1980 im Gasthof St. Adola- ri. Von links: Sepp Treichl, langjähriger Kassier; Sepp Mayer, Schriftführer; Franz Fiecki, neuer Schriftführer; Hans Hofer, Beisitzer; Paul Günther, Beisitzer; Dr. Rolf Mellitzer, Landesobmannstell- vertreter; Kaspar Oberhauser, Bezirksob- mannstellvertreter; Bezirksobmann Egid Knoll; Pfarrer Geistl. Rad Franz Winkler; Landesobmann Karl Achammer; Bürger- meister und Bezirksobmannstellvertreter Ökonomierat Franz Höck; Landesrat Kommerzialrat Christian Huber; Beisitzer Verlange einfaches Verpackungsmaterial aus Papier, den die Berge von Dosen, Fla- schen, Schachteln und Taschen aus Plastik werden, da sie nicht verfaulen können, zu einem Umweltproblem. An alle! Versucht euch doch da und dort mit einem einfacheren Leben. Müs- sen Autos, alle möglichen Apparate und Maschinen, wenn sie ausgedient haben, einfach in der Landschaft deponiert wer- den? Ist überhaupt ein hoher Lebensstand art mit Fettsucht, Leber- und Gallenlei- den, Alkohol- und Nikotinmißbrauch und Rauschgiftsucht überhaupt ein erstre- benswertes Ziel? Birgt das einfache Le- ben, getragen von Verantwortungsbe- wußtsein nicht viel mehr Möglichkeiten zu einem zufriedeneren und glückliche- rem Leben? Das Volk wäre allerdings bereit Opfer zu bringen, wenn wir es endlich von den Großverdiener und den Verantwortlichen aller Orten vorgelebt bekommen würden. Doch gerade hier fehlt es am Weitesten, denn Naturschutz und Umweltschutz ist gerade für diese »Herrenschichte« ein ro- tes Tuch, das sie in ihrer »freien Entfal- tung« hindern möchte, die aber alles zu- grundereichten - bis es für alle zu spät ist. L.M. Sixtus Hausberger; Oberstleutnant Rein- hold Hofreiter und Rechnungsprüfer Altbürgermeister Simon Hinterholzer. Nicht im Bild: Kassier Hans Zimmer- mann und Beisitzer Hans Reiter. Bericht folgt! Tiroler cht Einsatzstelle Kitzbühel Zur 5 Monatsversammlung treffen wir uns am 8. Mai 1980 um 20 Uhr in der Hauptschule Kitzbühel. Tiroler Bergwacht, Bezirk Kitzbühel \ cw . Ein Beitrag vom Umwelt- und Naturschutz Wie kann das zerstörte Gleichgewicht im Bereich der Natur wieder hergestellt werden. Einige Ratschläge, die heute wieder vermehrt Gültigkeit haben sollten!
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