Kitzbüheler Anzeiger

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Die Errichtung von Leiteinrichtungen bei der Skibushaltestelle am Paß Thurn hat sich bewährt. Die provisorische Einrichtung wird voraussichtlich heuer durch eine Fixmo- nate ersetzt und bei der Einsteigstelle Skirast in Aschau ist eine ähnliche Lösung vorge- sehen. Bild: Werner Nessizius. Seite 20 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 10. Mai 1980 Die Wintersaison im Skigroßraum Kitz- bühel ist zwar noch nicht ganz abge- schlossen, weil noch an diesem Wochen- ende Skibetrieb auf der Resterhöhe ist, trotzdem aber läßt sich schon eine sehr positive Bilanz dieses Winters ziehen. Es ist nicht selbstverständlich, daß neue Re- kordzahlen erreicht wurden, haben doch schon mehrere Winter ein Stagnieren bzw. einen Rückgang gebracht. In diesem Winter waren sehr günstige Verhältnisse, denn es gab nach einer zuerst eher schma- len Schneedecke ab Februar laufend Neu- schneezuwachs, sodaß Ostern und noch Wochen danach eine geschlossene Schneedecke gegeben war und man bis ins Tal abfahren konnte. Die Pisten waren auch an Schlüsselstellen nicht vereist. Die Inhaber von Saisonskipässen kamen voll auf ihre Rechnung. Dies gilt insbesondere für Kinder und Jugendliche, die zu einem ungewöhnlich günstigen Gesamtpreis praktisch ein halbes Jahr lang Skifahren konnten. Sehr positiv war auch die Neure- gelung, daß Inhaber von Tageskarten die Skibusse kostenlos benützen konnten. Die größte Neuerung der Saison war das erwei- terte Kurhaus mit der Aquarena. Nach mehrjähriger Planung wurde in Rekord- zeit ein Bauwerk errichtet, das seine Be- währungsprobe bestanden hat. Das Kurhaus-Aquarena hat eine sehr gute Sai- son hinter sich, doch gibt es hier verständ- licherweise noch keine Vergleichszahlen. Am erfreulichsten ist die Feststellung, daß auch in den Spitzentagen die Gäste zufrie- dengestellt werden konnten, was man in den letzten Wintern nicht mehr hatte be- haupten können, weil der Altbau aus al- len Nähten platzte. Das Kurhaus- Aquarena hat sich bewährt und wird sich auch im Sommer bewähren, weil es die bedeutendste »Schlechtwetterinvestition« Kitzbühels seit langem ist und ein umfas- sendes Angebot darstellt. Mit Stichtag, 23. April wurden von den 56 Anlagen der Bergbahn AG Kitzbühel insgesamt 14,137395 Beförderungen bergwärts und 299 557 talwärts durchge- führt. Die Gesamtzahl von 14,436952 Be- förderungen stellt einen Rekord dar, der jedem Vergleich standhält. Der vorange- gangene Winter verzeichnete 11,8 Millio- nen Beförderungen, der Winter 1977/ 78 wies 12,0 Millionen Beförderungen auf. Die Zahl der Anlagen ist im wesentlichen in diesem Zeitraum gleichgeblieben, so- daß für den letzten Winter von einem ech- ten Minus und nunmehr von einem be- achtlichen Plus gesprochen werden kann. Leider sind stetig steigende Ziffern auch nicht durch mehr Anlagen zu erreichen, weil die Zahl der Beförderungen zu sehr von den Schnee- und Witterungsverhält- nissen abhängt. Im Winter 1979/80 waren die Skifahrer zufrieden, weil die Warte- zeiten bei den Anlagen durchwegs sehr ge- ring blieben. Wer trotz aller Warnungen erst sehr spät zu den Talanlagen kommt, muß überall - nicht nur im Skiraum Kitzbühel - mit Wartezeiten rechnen. Kitzbüheler Skifahrer haben auch im Ausland schon Wartezeiten kennenge- lernt, die man über sich ergehen lassen muß. Die Forderung nach neuen Anlagen ist relativ leicht aufgestellt, aber die Ver- wirklichung ist nur schwer zu finanzieren, wenn ein so umfassender Bereich, wie es der Kitzbüheler Skibereich ist, zu über- blicken und zu versorgen ist. Bei den Berganlagen hat der Skifahrer, der mit Überlegung vorgegangen ist, indem er auswich oder eben frühzeitig unterwegs war, in diesem Winter kaum einmal War- tezeiten erlebt. Das wird von den Gästen, die internationale Erfahrungswerte ein- bringen, besonders geschätzt. Das gesamte Kitzbüheler Skigebiet von,-- der onL der Aschau bis zum Paß Thurn ist Ge- währ dafür, daß man Abwechslung hat und auch bei schwieriger Schneelage noch ein Platz zu finden ist, wo man Ski fahren kann, ganz zu schweigen von der Ent- wicklung in der Vor- und Nachsaison, die nicht zuletzt auch dem einheimischen Ski- fahrer zugutekommt, der in der Hauptsai- son kaum Zeit für einen Skitag findet. Mit Interesse wurde in der zu Ende ge- henden Saison das Funktionieren des Pi- stenrettungsdienstes verfolgt. Bekanntlich war im vergangenen Jahr eine Umstellung mit dem Ziel erfolgt, die Kosten für die Gemeinden, Fremdenverkehrsverbänden und die Bergbahn AG zu senken. Die Zentrale für den Pistenrettungsdienst war im Feuerwehrzeughaus. Durch Funk be- stand Verbindung mit allen Teilgebieten im Katastrophenfall. Die Zentrale ist auch die Relaisstelle für den Lawinen- warndienst und zuständig für das Ver- rechnungswesen. Vor Beginn der Saison wurden 80 Mann in Erster Hilfe ausgebildet. Sie wa- ren, wie die Mitarbeiter des Roten Kreu- zes, die über eine reiche Erfahrung in der Ausbildung verfügen, mit viel Eifer bei der Sache. Nun kann festgestellt werden, daß sie ihre Sache im ersten Winter tadel- los gemacht haben. Es gab keine Engpäs- se, wenn kurz nacheinander mehrere Ber- gungen waren, da auch Liftpersonal her- angezogen wurde. In einigen Fällen waren Hubschrauberbergungen notwendig, die klaglos funktionierten. Der Einsatzbereich des Pistenrettungs- dienstes ist durch das durch Seilförderan- lagen der Bergbahn AG Kitzbühel er- schlossene Skigebiet (einschließlich Tou- rengebiet und »wilde« Abfahrten) sehr groß. Außerhalb dieses Bereichs erfolgen Bergungseinsätze nur durch den freiwilli- gen Bergrettungsdienst. Einsatzleiter in den einzelnen Teilgebie- ten sind Maschinisten zentral gelegener Anlagen. Sie sind über den Standort der im Gebiet befindlichen Pistenfahrzeuge und Rettungsmänner informiert und ver- ständigen das Rote Kreuz bzw. fordern ei- nen Hubschrauber an. Unfallmeldestellen sind alle Seilbahn- und Liftstationen, fer- ner wurden die Rufnummern der Leitstel- len an alle in Frage kommenden und mit Telefon ausgestatteten Hütten, Gasthöfen und Bauernhöfe bekanntgegeben, sodaß keine Umwege bei der Meldung entstehen können. Über Funk wird die nächstgele- Neue Beförderungsrekorde bei Bergbahnen und Skibussen Geringe Wartezeiten • Kein Engpaß bei kurz aufeinanderfolgenden Bergungen • Unfallhäufigkeit zurückgegangen
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