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AK-Präsident Gruber (Mitte) beim Pressegespräch in Harischs Hotel Goldener Greif; links der Leiter der Bildungsabteilung Dr. Erwin Niederwieser; rechts: der Amtsstellen- leiter der AK-Kitzbühel, Kammerrat Kurt Mayrhofer. Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 10. Mai 1980 AK-Präsident Karl Gruber besucht Bezirk Kitzbühel Betriebsbesuch, Pressekonferenz und Sprechtag standen auf dem Programm Der Präsident der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol, Karl Gruber, weilte kürzlich im Bezirk Kitzbühel. Diese Bezirksbesuche des Kammerpräsidenten haben schon eine lange Tradition. Seit Karl Gruber 1974 Präsident der Tiroler AK wurde, hat er damit begonnen, syste- matisch Tiroler Betriebe in den verschie- denen Landesteilen zu besuchen, um sich an Ort und Stelle mit Betriebsräten, Ar- beitnehmern und Unternehmensleitung über die Situation der Betriebe zu infor- mieren. Der sonst immer gern gehörte Vorwurf, Politiker würden sich nur zu Wahlzeiten sehen lassen, kann dem Kam- merpräsidenten also bestimmt. nicht ge- macht werden. AK-Präsident Karl Gruber; er ist auch Vorsitzender der Landesexekutive Tirol des ÖGB. Diesmal galt der Besuch der alteingeses- senen Kitzbüheler Firma Toni Kahlba- cher. Neben Präsident Gruber war aus Innsbruck der Leiter der Bildungsabtei- lung, Dr. Erwin Niederwieser, der auch für die Öffentlichkeitsarbeit der Kammer zuständig ist, erschienen. Der Delegation der Kammer gehörten weiters der Leiter der Amtsstelle Kitzbühel, Kurt Mayrho- fer, und Kammerrat Sepp Brandstätter an. Welche Bedeutung man von seiten der Firma dem Betriebsbesuch beimaß, geht schon daraus hervor, daß vor dem Fir- mengelände die österreichische und die Tiroler Fahne gehießt waren. Zur Begrü- ßung waren Direktor Horst Kahlbacher, Magister Jürgen Kober, Betriebsratsob- mann Karl Wimmer und Obmannstellver- treter Josef Leitner mit dem gesamten Be- triebsrat anwesend. Der Firmeninhaber selbst, Gemeinderat Techn. Rat Toni Kahlbacher, war erst in den Morgenstun- den von einer Auslandsreise zurückge- kehrt und begrüßte den AK-Präsidenten im Verlaufe des Betriebsbesuches. Bei der Führung durch das Werk konn- te sich Präsident Gruber von den großen Leistungen, die dort geschaffen wurden, überzeugen. Das Unternehmen, das hauptsächlich auf die Produktion von Winterräumungsgeräten spezialisiert ist, erzielt seine Erfolge vornehmlich durch die hohe Qualität der Produkte und da- durch, daß es immer wieder gelingt, tech- nologische Pionierleistungen zu vollbrin- gen. Betriebsrat und Belegschaft hoben vor allem auch das gute Betriebsklima hervor, das eine wesentliche Vorausset- zung für eine produktive Arbeit darstellt. Das abschließende Gespräch zwischen Be- triebsleitung, Betriebsrat und AK-Vertre- tung verlief in einer überaus herzlichen Atmosphäre. Gemeinderat Kahlbacher dankte Präsident Gruber für den Besuch und das Interesse, das von seiten der AK dem Betrieb entgegengebracht wurde und Präsident Gruber hob besonders die freundliche Aufnahme im Betrieb her- vor. Die Zeit zwischen dem Betriebsbesuch und dem Sprechtag, der um 15 Uhr be- gann, nützte Präsident Gruber zu einem lockeren Meinungsaustausch mit Vertre- tern der Kitzbüheler Presse. Dabei wur- den unter anderem die Wartezeiten bei den Zahnärzten und die neuen Ausbild- nerprüfungen behandelt. Auch für die Anliegen des Kitzbüheler Heimatmu- seums sagte Präsident Gruber die Unter- stützung der AK-Tirol in jenen Gremien und öffentlichen Stellen zu, die für eine Förderung dieser wertvollen Einrichtung zuständig sind. Präsident Gruber nützte weiters die Ge- legenheit, um auch das neu beschlossene Forderungsprogramm der AK-Tirol an Landtag und Landesregierung vorzustel- len. Dieses Forderungsprogramm mit dem Titel »Vorschläge der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol an den Tiroler Landtag und an die Tiroler Lan- desregierung« war bei der jüngsten Voll- versammlung der AK am 15. April be- schlossen worden. Es enthält insgesamt 38 Punkte, die im Interesse der Tiroler Ar- beitnehmer in den nächsten Jahren ver- wirklicht werden sollten. Von besonderer Wichtigkeit für die weitere wirtschaftliche Entwicklung wird die Gründung einer Tiroler Betriebsan- siedlungs- und Entwicklungsgesellschaft sowie einer Kapitalbeteiligungsgesell- schaft sein. Damit soll es gelingen, neue Betriebe (vor allem auch in wirtschaftlich schwächeren Regionen) anzusiedeln und den Fortbestand existierender Unterneh- men, die in finanzielle Schwierigkeiten ge- raten sind, zu sichern. Ohne die Bedeu- tung des Fremdenverkehrs für Tirol zu verkennen, muß davor gewarnt werden, im selben Ausmaß wie bisher den Frem- denverkehr auf Kosten des produzieren- den Gewerbes und der Industrie zu för- dern. Es wird vielmehr notwendig sein, für Tirol beide Standbeine der Wirt- schaft, den Fremdenverkehr und den pro- duzierenden Bereich, gesund zu erhalten. Weitere Schwerpunkte aus dem Pro- gramm sind die Schaffung eines Tiroler Arbeitnehmerförderungsgesetzes, die Einführung von Pendlerbeihilfen und fi- nanzielle Unterstützungen für Schulver- anstaltungen (Skikurse, Wien-Wochen) in den Pflichtschulen. Insgesamt sollen die vorliegenden Vorschläge der Beratung der Abgeordneten zum Tiroler Landtag und der Mitglieder der Tiroler Landesre- gierung dienen und ihnen einen Gesamtü- berblick über die aktuellen Anliegen der Tiroler Arbeitnehmer geben. Das Pro- gramm enthält auch Vorschläge der Kam- mer aus früheren Jahren, die bisher nicht verwirklicht wurden, aber nach wie vor aufrecht erhalten werden. Den abschließenden Sprechtag des AK- Präsidenten in Kitzbühel nützten eine Rei- he von Arbeitnehmern und Pensionisten des Bezirkes, um Präsident Gruber per- sönlich ihre Anliegen vorzutragen. Beson- ders dieser direkte Kontakt zwischen dem höchsten Repräsentanten der AK-Tirol und den Tiroler Arbeitnehmern wird von den Arbeitnehmern sehr geschätzt und auch dementsprechend in Anspruch ge- nommen.
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