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Der Obmann des Schwesternstadtkomitees. Dr. Walter Bociner, bei der Übergabe der Urkunde als Ehrenbürger von Reaford, USA. Seite 26 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 3. Jänner 1981 Andreas Mariacher, St. Johann, zum Gedenken Am- 18. Dezember 1980 starb im Alter von 69 Jahren in seiner Heimatgemeinde St. Johann in Tirol Altbürgermeister und Ehrenbürger Andreas Mariacher. Am Be- gräbnistag, 21. Dezember, hielt der Ge- meinderat unter Bürgermeister Dipl.-Ing. Ludwig Partl eine Trauersitzung ab; dann erfolgte die Aussegnung vor dem Gemein- deamtsgebäude und die Oberführung des Toten in die Dekanatspfarrkirche, wo De- kann Alois Dialer den Seelengottesdienst zelebrierte. Anschließend begab sich der Trauerkondukt auf den neuen Friedhof zur Beerdigung. Eine unübersehbare Trauergemeinde begleiteten Andreas Ma- riacher auf seinen letzten Weg. Unsere Heimatzeitung hatte in den ver- gangenen Jahrzehnten öfters Gelegenheit, über den Verstorbenen zu berichten. Wir folgen hier der Ansprache, welche Vize- bürgermeister Georg Oberleitner bei der Obergabe des Ehrenringes der Marktge- meinde St. Johann an den Verstorbenen am 10. April 1971 im Gasthof Post hielt: »Schon in den Dreißigerjahren über- nahm Andreas Mariacher eine leitende Funktion in der damals gegründeten Se- geifliegergruppe. Im zweiten Weltkrieg war er in verschiedenen Fronten einge- setzt. Das Kriegsende bedeutete für ihn Gefangenschaft. Fast unmittelbar nach seiner Rückkehr in die Heimat stellte er sich 1949 als Gründungsmitglied der da- maligen Skiliftgesellschaft »Projekt Schneiderberg« in den Dienst der Offent- lichkeit und im gleichen Jahr hat er als Gründungsmitglied des Fremdenver- kehrsverbandes am Aufbau dieser für un- seren Ort so bedeutungsvollen Institution mitgewirkt. 1950 wurde Bürgermeister Mariacher in den Gemeinderat gewählt, dem er seither ohne Unterbrechung als Vorstandsmit- Übergabe der Ehrenbürgerurkunde durch Vizebürgermeister Fritz Rand!. Foto Enge/bert Opperer glied, als Vizebürgermeister und seit 1968 als Bürgermeister angehör:. Bereits 1950 gründele Bürgermeister Mariacher das Proponentenkomitee für die »Schneider-Golser -Bergbahn-KG<<, die 1952 realisiert wurde und seither :st er erster Verwaltungsrat dieser Gesellsc±iaft. Es gibt wohl keinen Bürger in und weituni von St. Johann, der diese Initiative und die daraus resultierende Entwicklung auf dem Gebiet der Bergbahnen und des ge- samten Fremdenverkehrs unseres Ortes heute nicht gebührend anerkennt. Heute sind sich alle darüber einig, da1 gerade durch die Schaffung der Auf- stiegshilfen für unseren Ort eine kaum vorstellbare Entwicklung auf dem Gebiel des Fremdenverkehrs grundgelegt wurde, aus der letztlich heute aLe Bevölkerungs- schichten Nutzen ziehen. Für diesen uner- müdlichen Einsatz gebührt Mariacher für alle Zeit ein besonderer Dank. Weiters stellte er seine bewährte Kraft und seine reichhaltige Erfahrung seiner Standesorganisation zur Verfügung, wel- che ihn durch den Bezirksobmann LA Christian Huber heute mit der Silbernen Kammermedaille und mit der großen Julius-Raab-Erinnerungs medaille aus- zeichnete. Seit 1965 ist Mariacher auch Ausschußmitglied der Landesinnur.g des Nahrungs- und Genußmi:telgewerbes und Mitglied des Bezirkss:ellenausscnusses der Tiroler Handelskammer. Als die Notwendigkeit immer mehr in den Vordergrund trat, für St Johann ein neues Schwimmbad zu bauen, war es wie- derum Bürgermeister Mariacher, der 1962 als Gründungsmitglied und Obmann des Schwimmbadausschusses sich große Ver- dienste um das Entstehen des Erholungs- zentrums erworben hatte.« In der Festschrift des Bundesgymnasi- ums St. Johann wurde weiters anerken- nend vermerkt: »Herr Andreas Mariacher, damals Vi- zebürgermeister, war der erste in der Ge- meindestube, der die Bedeutung einer hö- heren Schule für St. JDhann erkannte, und er hai den Boden bereitet für spätere weittragende Entscheidungen. Er hat auch ei den ersten Bespre:hungen im Ministerium die Bereitschaft der Markt- gemeinde St. Johann zur Erfüllung aller vorgeschriebenen Voraussetzungen zum Vorfnanzierungsvertrag endrucksvo1l vertreten.« Er selbst, Altbürgermeister und Ehren- bürger von St. Johann, sagte bei dieser Ehrung u.a.: »Es w.re mir peinlich, allein diese Eh- rungen entgegennehmen zu müssen, wo doch so v1ele mit ihm gemeinsam gehan- delt und für St Johann gearbeitet haben. Allein hätte er nichts voLbringen können. Er gehe immer nach dem Motto: Einer für alle, rad 1le für einen. Diesem Motto sei er schon seit der Gründung der Segelflie- gergruppe (am 5. Dezember 1935 im Gasthof Mau:h) untertänig gewesen, da- mals, als zwölf Mann an einem Gummi- seil ziehen mußten, um einen einzigen in die Lüfte schweben zu lassen.« Am 16. April 1977, anlä3lich der Jung- bürgerfeer, wurde Andreas Mariacher die Urkunde über seine Verleihung des Ehrenbürgerrechtes von St. Johann über- geben. Damas leitete Vizebürgermeister Fritz Randl die Festsitzung und sagte u.a.: »Es war die Uneigenrützigkeit, das Hintanstellen jedes persönlichen Profit- denkens, ier Eifer zum Wohle der Allge- meinheit und immer wieder die Uneigen- nützi.kett. die Dich, lieber Herr Bürger- meister Andreas Mariacher, in den Augen der Menschen so sehr auszeichnet. Wie viel öfte has: Du auf allen Ebenen der Politik für S:. Johann, sein Gedeihen, sein Aufsireben, sein Wohl und das seiner
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