Kitzbüheler Anzeiger

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Jochberg, Archivbild von Josef Herok!, Kitzbühel, um 1900. Jochberg 1910 Samstag, 3. Jänner 1981 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 in Jochberg. Damals konnte niemand ah- nen, daß es 1980 eine durchgehende Ski- verbindung von Kitzbühel und Kirchberg bis zum Paß Thurn geben wird. Damals hätten auch noch weniger Mitbürger den Begriff »Safari« verstanden, der nun dem Zusammenschluß als Markennahme dient. Zurück in frühere Zeiten. Für die ski- fahrerische Entwicklung ist es beinahe »Vc•rzeit«, aber doch allerhand Gültiges, was Fritz Schmitt in seinem »Kitzbüheler Wiiiterlob - Skispuren durch ein Schnee- paradies« (erschienen 1942 im Bergverlag Rudolf Rother, München) geschrieben hat: »Wenn man von Winterkurorthe- trieb und Bergbahn absieht, ist Jochberg der praktische Mittelpunkt der Skitou:en des weiteren Kitzbüheler Skigebietes. Ein kleines Dörfchen mit Kirche und Schule, dahin die Kinder von den Einöden herab- stapfen, schlitteln oder skifahren müssen; ein Dörfchen mit zwei behäbigen Gasthö- fen und einem netten Alpenfremdenheim - mehr nicht. Aber wenn man auf eher Skikarte die schönen Touren (damals schrieb man: Turen) innerhalb des Kreises Pengel stein- Rettenstein-Tristkogel-Stuk- kogel-Kitz mit einem Zirkel umranden wollte, müßte man die Zirkelspitze hier einsetzen. Man ist, von Hechenmoos ansteigend, auf der bewirtschafteten Kelchalpe gewe- sen und hat vielleicht die Abfahrt vom Laubkogel nach Aurach gemacht. Man hat, wenn man sicherer Kenner alpiner Verhältnisse ist, vielleicht den Talschluß des Sinterbachgrabens besucht und die einsamen Kare um Rescheskogel, Gais- Stein und Kitzstein befahren, vielleicht aucl-i die Übergänge nach Saalbach erkun- det. Man ist dann wieder einmal, mehr als Rasttag, über die herrlichen Osthänge vn Joc.aberg zur Wurzaim und Talen aufge- stiegen und hat dort auf freien Flächen, vor braunen Almhütten und im prächtig- sten Sonnenschein geschwelgt, kaum von mehr Menschen in dieser heiligen Ruhe nach Westen ausgerichtet: die Resterhöhe (1869 m), das Tanztörl (1944 m), der Lat- schingerkogel (1990 m) und die höchste Erhebung, die ungerechterweise ohne Na- men geblieben ist. Ein windiger 'Punkt' mit der Höhenzahl 2005, von der Skizunft sozusagen ohne höhere Weihe 'Zweitau- sender' genannt. Doch halt, erst kommt der Aufstiegs- schweiß, dann erst der Abfahrtsknie- schnackler! Von der Paßstraße schwenkt man bei Jochbergwald in den Tratten- bachgraben ein und stapft die anderthalb Stunden hinauf zur Niederalm. Auf 'Smok' und Rückenausschnitt kann ver- zichtet werden. Ganz gewiß! Dafür ist un- beschränktes Knasterrauchen erlaubt, meinetwegen sogar das Schnupfen. Zwar unästhetisch, aber würzig. Auch Schnup- fer können Sonne im Herzen haben, viel- leicht sogar mehr als Austernesser. Ober- haupt kommt's hier oben nur auf die bes- sere Spur im Schnee an, und auch diese ist eigentlich Sache der Selbsteinschätzung. Aber ist es nicht eine Freude, wenn man über den schönen nordseitigen Rücken des Latschingerkogels seine Schwünge rundet?« Schmitt nennt als weitere Fahr- tenziele um Trattenbach den nahen Bä- renbadkogel (1882 m), der »eine hübsche Abfahrt über die Baumoosalm nach Joch- berg bietet« oder die noch längere Genuß- strecke über die Talsenhöhe (1931 m). Zum Schluß gibt er den Tip, daß man auch ins Spertental hinüberwechseln kann. Im Anhang zeichnete Schmitt, der viel mehr durch sein »Buch vom Wilden Kai- ser« als durch sein »Kitzbüheler Winter- lob« bekannt geworden ist, einige Touren übersichtlich auf. Von Jochberg (922 m) auf den Großen Schütz (2069 m) über die Luegeckaim 4 Stunden; auf den Gamshang (2180 m) über die Luegeckalm 4 1/2 Stunden; auf den Kuhkaser (2057 m) über die Hörger- alm 4 1/2 Stunden; auf die Sintersbach- scharte (2063 m) durch den Sintersbach- graben 4 1/2 Stunden; auf den Gaisstein gestört, als man an den Fingern einer Hand abzählen könnte.« Nur 40 Jahre liegen zwischen diesem begeisterten Tourenbericht und der Ge- genwart der Skisafari! Folgen wir in No- stalgie dem Berichterstatter von 1940: »Dann ist man wieder auf Tour gegangen, auf die Touren von Jochberg sozusagen: auf den Großen Schütz (2069 m), den man von Jochberg direkt angeht, und auf den Kuhkaser (2057 m), von dessen Auf- stieg man mittels Autobusfahrt paßwärts 200 m ablistet und ihn gleichsam von hin- ten erreicht. Die Abfahrten gehen bei bei- den Bergen beinahe rein nordseitig ins Tal, ganz herrlich großzügige Fahrten oh- ne nennenswerte Schwierigkeiten (Das zi- tiert Schmitt aus einem Bericht von Hans Fischer, als dieser von einem Skiurlaub aus Jochberg heimkehrte.). Er war begei- stert und mir erging es ebenso, nachdem ich die Gipfel um Trattenbach in mein Merkbüchl eingetragen hatte; als bestie- gen natürlich. Wir stehen vom Paß Thurn
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