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Jochberg stellte mit Hias Noichl, Willi Gantschnigg und den drei Gebrüdern Wörgötter gleich fünf Mitglieder für das Olympiakader der nordischen Bewerbe. Heute ist Joch- berg ein berühmtes »Schützendorf«. Von links: Peter und Hansi Krimbacher, Jakob Schroll und Geri Krimbacher, Weltmeisterschaftszweiter und Ehrenringträger der Ge- meinde Jochberg. Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 3. Jänner 1981 (2366 m) über die Sintersbachscharte 5 1/2 bis 6 Stunden (nur für alpine Läu- fer); auf den Bärenbadkogel (1882 m) über die Wirtsalm 3 1/2 Stunden, Abfahrt auch zur Trattenbach-Skihütte. Schöne Kammfahrten: Latschingerko- gel (1990 m) - Tanztörl (1944 m) - Re- sterhöhe (1896 m); Talsenhöhe (1931 m) - Schwarzer Kogel (2032 m) - Pengel- stein (1940 m) - Steinbergkogel (1971 m) und Blaufeldabfahrt oder umgekehrt. Nur für ausdauernde Läufer. Doch nun ein Ende mit dem Rückblick in die Skifahrervergangenheit. So war es in Jochberg vor 40 Jahren. Den Abschluß an die neuen Gegebenheiten im Skitouris- mus erreichte Jochberg offiziel am 6. De- zember 1959. Damals wurde der Wag- stättlift eingeweiht. Damals sagte Bürger- meister Hans Neuper in seiner Ansprache (laut Kitzbüheler Anzeiger vom 12. De- zember 1959): »Die Einweihung des Liftes ist für uns ein Fest, mag der Aufwand dem einen oder anderen nicht ganz ver- ständlich erscheinen, da es doch schon ei- ne Unzahl von Liften gibt. Wer aber den langen und dornenvollen Weg bis zum heutigen Tage selbst miterlebt hat, wird meine Auffassung teilen, daß der Anlaß ein würdiger ist. Zur Geschichte des ersten Jochberger Sesselliftes: Als nach dem Weltkrieg der Fremdenverkehr Ansätze zeigte, wieder jener Wirtschaftsfaktor zu werden, der er schon vor dem Kriege war, bahnte sich auch der Gästeskisport wieder an, aber mit einer grundsätzlichen Anderung. Wa- ren es vorher Skigebiete, die auf Grund der mannigfaltigen Tourenmöglichkeiten den Skifahrer anlockten, so konnten in der Folge nur mehr Orte konkurrieren, die dem Skifahrer Seilbahnen und Skilifte boten. Die naturgegebenen Voraussetzun- gen allein genügten nicht mehr. Das wur- de uns in Jochberg bald klar. Unser herr- liches Skigebiet verlor Bedeutung und Be- liebtheit, weil wir keinen Lift hatten. Wir stellten fest, daß international berühmte Skiorte einem Vergleich mit Jochberg nicht standhalten konnten. Und deshalb wollte ich es auch nicht wahrhaben, daß ausgerechnet unsere Skiabfahrten unbe- achtet bleiben sollten.« Neuper berichtete dann von Bemühungen in Innsbruck, Wien und München, um Financiers zu finden. Er habe dann den Plan der Berg- bahn AG Kitzbühel vorgelegt, wo vor al- lem zwei Männer an das Gute dieser Sa- che glaubten: BH ORR Dr. Hans v. Tren- tinaglia, Bezirkshauptmann, und Dkfm. Fritz Tscholl, Vorstand. Neuper dankte aber dem Aufsichtsrat der Bergbahn AG, den Gemeinderäten von Jochberg und den Geldinstituten ebenso herzlich. Er schloß mit dem Wunsch, daß »dank die- ses Liftes unser Heimatort Jochberg die Voraussetzungen geschaffen hat, daß er eines Tages mit anderen Wintersportge- bieten gleichziehen kann, daß die Ge- meinde einem wirtschaftlichen Auf- schwung entgegengeht und viele Gäste in unserer schönen Heimat erholsame Tage und Wochen verleben werden.« Die Wei- he der neuen Anlage nahm Weihbischof Dr. Johannes Filzer vor. Beachtenswert ist auch die Aussage von Vorstand Dkfm. Fritz Tscholl in einer Zeit, in der maßloser Fortschritt gepredigt wurde. Wir folgen wieder dem »Kitzbüheler Anzeiger« von 12. Dezember 1959: »Jochberg müsse sei- nen bisherigen Winterschlaf aufgeben und sich anstrengen, um alles das nachzu- holen, was andere Orte inzwischen für den Fremdenverkehr schufen. Jochberg soll dabei aber nicht über das Ziel schie- ßen, sondern vor allem an einer boden- ständigen Lebensart und Baugesinnung festhalten sowie dem alten Brauchtum treu bleiben. Gerade jene Orte, die das be- folgten, wie beispielsweise Alpbach oder Lech am Arlberg, haben die größten Er- folge im Fremdenverkehr aufzuweisen.« Ebenso richtungsweisend waren die Worte des Bezirkshauptmanns Dr. Tren- tinaglia, der der Kitzbüheler Seilbahn AG dankte, daß sie nicht mit Hilfe ausländi- schen Kapitals dem Ort einen fremden Willen aufzwingen wollte, der u.U. die Harmonie des Großraums Kitzbühel zu stören vermocht hätte. Nicht unerwähnt soll bleiben, daß der 86jährige Weihbischof Dr. Filzer aus Kitzbühel die erste Fahrt der neuen Sessel- bahn mitmachte. Gut 20 Jahre liegen seit dem Beginn des Liftbetriebes in Jochberg zurück. Pessi- misten könnten seither von einer schritt- weisen »Einkreisung« Jochbergs von Kitzbühel aus sprechen. Es wird aber rich- tiger sein, die Entwicklung positiv zu seh- hen. Oberspringen wir ein Jahrzehnt und le- sen in dem Büchlein »Skigebiet Kitzbü- hel« von Herbert Buzas, das zur Saison 1969/70 erschienen ist. Dort wird Joch- berg als ein »charakteristisches Tiroler Skidorf« bezeichnet, in dem man sich wie zu Hause fühle. Angeboten werden fol- gende Anlagen: Wagstätt 1, ein »Superla- tiv der Bequemlichkeit« (Förderleistung 400 Personen in der Stunde), der Kombi- lift Wagstätt II (Förderleistung 900 Perso- nen), der im Sommer als Sessellift betrie- ben wurde, und der Schlepplift Hauslei- ten (720 Personen), der Ubungslift der Skischule. »Dort, wo die junge Salzach im Ober- pinzgau die Kitzbüheler Alpen von den Hohen Tauern scheidet, hat sich am Paß Thurn ein Skigebiet entwickelt, das wegen seiner Schneesicherheit, Höhenlage und Ausbaufähigkeit immer mehr an Bedeu- tung gewinnt. Hier liegt die Zukunft buchstäblich im Schnee und hat bereits begonnen. Dort oben, hoch über der Paß- Thurn-Bundesstraße und über der Felber- tauernstraße, harrt ein riesiger alpiner Raum der weiteren Erschließung.« So schreibt 1969 Herbert Buzas, der den Ses- sellift Resterhöhe (Förderleistung 250 Personen) und den Schlepplift Moosalm (470 Personen vorstellte. Wieder ein Jahrzehnt später finden wir ein erfülltes Konzept im Bereich Jochberg - Paß Thurn: Im Bericht zur 46. ordent- lichen Hauptversammlung der Bergbahn AG (12. Jänner 1974) wurde im Bild der Schlepplift Resterhöhe (Förderleistung 1400 Personen pro Stunde) und die Trasse des Hangalmliftes vorgestellt. Damals hatte das Skigebiet Resterhöhe mit 4 An- lagen eine Gesamtförderleistung von 5000 Personen je Stunden, denn inzwischen war die Sesselbahn einer Doppelsessel- bahn gewichen. Das Teilpanorama, das 1978 aufgelegt wurde, weist für Jochberg- Resterhöhe 14 Anlagen aus (2 Doppelses- selbahnen - Resterhöhe und Zweitausen- der, eine Sesselbahn - Wagstätt 1 und II Schlepplifte - Wagstätt II, Hausleiten, Talsen, Bärenbadkogel 1 und II, Paß Thurn, Moseraim, Resterhöhe, Hangl- alm, Hartkaser 1 und II. Inzwischen ist
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