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Burgerineister LA Hans Brettauer "Mitte; rechts Vizebürgerineister Georg Berger; links Vizebürgermeister Dipl. - VW. Michael Horn und Stadtrat Jakob Lackner. Samstag, 5. Jänner 1980 Kitzbüheler Anzeiger Seite 13 Zur Jahresabschlußsitzung des Kitzbüheler Gemeinderates Am 27. Dezember 1979 fand im Rat- haus die Abschlußsitzung des Kitzbüheler Gemeinderates statt. Traditionsgemäß hatte dazu Bürgermeister LA Hans Brett- auer außer den Gemeinderäten auch die ersten Ersatzgemeinderäte, die leitenden Beamten und Angestellten sowie die Pen- sionisten eingeladen. Aus dem Jahresbe- richt des Bürgermeisters und der Vor- schau auf die kommende Gemeinderats- periode entnehmen wir: »Einem alten Brauch folgend machen wir jedes Jahr um diese Zeit eine Ab- schlußsitzung, in welcher ein Rückblick auf das vergangene Jahr und ein Ausblick auf die Zukunft gegeben wird. Ich darf Sie aber zuerst bitten, sich zum Totengedenken von den Sitzen zu erhe- ben. Wir gedenken der im Jahre 1979 ver- storbenen 85 Mitbürger. Darunter auch zwei Gemeindefunktionäre, Kaufmann Stefan Klingler, der am 8. November 1979 verstorben ist und unter Bürgermeister Josef Herold bis 1938 im Gemeinderat tä- tig war und Regierungsrat Franz Kaler, verstorben am 11. November 1979. Kaler war durch zehn Jahre Bezirks-Schul- inspektor und von 1946 bis 1951 Gemein- derat. Wir gedenken aber auch der drei verstorbenen Gemeindebediensteten Ja- kob Haidacher, Stefan Kals und Hilde Engl. Wir wollen ihnen allen ein ehrendes Gedenken bewahren. Wir hatten im Jahr 1979 84 Geburten, 40 Knaben und 44 Mädchen, 89 Trauun- gen, davon waren 30 Paare aus Kitzbühel und 24 Paare mit einem Brautteil aus un- serer Stadt. Wir wünschen ihnen auf ihren Lebensweg alles Gute. Das Jahr 1979 war ein Jahr ohne Kata- strophen, ohne größere Brände, es war auch wirtschaftlich zufriedenstellend, die Fremdenverkehrsentwicklung, unser Hauptwirtschaftszweig, gut, und auch die Beschäftigungslage in der gewerblichen Wirtschaft und im Handel war auch gut. Fortschritt auf dem kommunalen und infrastrukturellem Sektor Umfahrungsstraße. Der Bauzeitplan wurde eingehalten, der Lebenbergtunnel wurde durchgestochen, die Bahnbrücke bei Ecking wurde fertiggestellt und die Züge verkehren bereits über die neue Brücke. Ich möchte bei dieser Gelegenheit allen Mitbürgern danken, die nicht nur im unmittelbaren Bereich der Baustellen wohnen, sondern auch jenen Mitbürgern, die durch den übermäßigen Bauverkehr belastet wurden. Ich bitte aber heute schon von dieser Stelle aus für das nächste Jahr die Anrainer an den Baustellen und jene, die durch den übermäßigen Bauver- kehr Erschwernisse hinnehmen müssen, um Geduld. Das Jahr 1980 ist das ent- scheidende Jahr. Es wird aber vor allem im Bahnhofbereich sicherlich große Pro- bleme bringen. Uns bewegt aber alle eine Sorge und zwar der Plöckentunnel. Ich habe kürz- lich im Tiroler Landtag die Möglichkeit gehabt, hier meine Stimme zu erheben; auch in Sachen einer »Ersatz-Alemagna- Straße zum Süden«. Wir werden im näch- sten Gemeinderat eine entsprechende Re- solution an die Bundesregierung richten. Die Handelsakademie ist mit Beginn des neuen Schuljahres bezogen worden, nach einer Bauzeit von gut einem Jahr. Eine Rekordleistung der beteiligten Fir- men. Die Kosten der Handelsakademie, die ursprünglich mit 41 Millionen Schil- ling veranschlagt wurden, betragen nun auf Grund der Endabrechnung 44 Millio- nen Schilling Die Aufstockung von Sei- ten des Bundes und des Landes ist ge- währleistet. Es ist erfreulich, daß ab 1. September 1979 der Personal- und Sach- aufwand vom Bund getragen wird. Die Einweihung des neuen Hauses wird nach Anordnung des Herrn Bundesministers für Unterricht und Kunst Dr. Fred Sino- watz am Freitag, 11. Jänner 1980, statt- finden. Einen Tag vorm Hahnenkamm- rennen deshalb, weil die Herren Bundes- minister damit ihren Besuch dieser Veran- staltung mit der Einweihung der Schule verbinden wollen. Die Marchfeldstraße ist fertiggestellt. Sie ist keine sogenannte »Petrovitsch- Trasse«, wie manchmal behauptet wird. Eine der wichtigsten Straßen der Zukunft wird die Stickstraße »Ecking« zu den Streifalmliften werden. Der Großkanal Langau wurde begon- nen. Ebenfalls der Ecking-Kanal, dieser im Zuge Umfahrungsstraße. Der Langau- kanal hat nicht nur die Bedeutung, unser Siedlungsgebiet aufzuschließen, sondern ist auch eine Maßnahme zum Abwasser- verband »Süd«. Wir haben auch großes Interesse daran, daß wir die Abwässer aus Aurach. und Jochberg in unsere Kanäle hineinbringen. Der Traunsteiner-Straßenstern, der schon fast zwei Jahrzehnte urgiert wurde, wurde weitergebaut und seitdem ist die dortige Verkehrssituation wesentlich bes- ser geworden. Der Parkplatz Hansimühle konnte we- gen des frühen Wintereinbruches nicht mehr asphaltiert werden; Gespräche in Richtung Tiefgarage werden weiterge- führt. Darüber wird sich der nächste Ge- meinderat den Kopf zerbrechen müssen. Der Flächenwindmungsplan wurde ab- geschlossen; sieben Jahre wurden daran gearbeitet! Die Fußgängerzone wird nach Fertig- stellung des Lebenbergtunnels eine Revi- talisierung der Stadt bringen. Zu unserer Freude ist von den Bewohnern der Innen- stadt bisher kaum ein Widerstand gegen die Fußgängerzone gekommen. Man hat bei den Hausbesitzern bzw. bei der Ge- schäftswelt entdeckt, daß die Fußgänger- zonen wesentliche Aufwertungen einer hi- storischen Stadt bringen. Was die geplanten Kindergärten anbe- langt ist zu sagen, daß wir in der Steger- wiese den Grund gekauft haben. Es ist aber noch einiges abzuklären, vor allem mit der Wildbachverbauung. Es ist auch zu überlegen, ob wir den günstig verkauf- ten Grund nicht den Anrainern als Spiel- wiese überlassen sollen. Bei den Eltern ist es oftmals so, solange sie kleine Kinder haben, möchten sie einen Kindergarten. Sind die Kinder schulpflichtig, dann ist ein Spielplatz wünschenswerter. Frü- her hat man beim Bau von Großsied- lungen übersehen oder vergessen, für Kin- dergärten bzw. Kinderspielplätze zu sor- gen. Im Siedlungsbereich »Entstraßer- feld« wurde bereits entsprechend geplant. Bei den Siedlergründen im Lechenperg- feld in der Langau haben wir keine schöp- ferische Pause eingelegt. Wir haben »auf- geschlossen«, eine 55KV-Leitung hinge-
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