Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 5. Jänner 1980 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Tageskarte In dieser Saison gibt es auch eine Tages- karte für Gäste, die außerhalb des Ski- paßgebietes logieren (und natürlich für al- le im Raum Kirchberg—Mittersill, die sich nicht für einen Mehrtageskipaß ent- schließen, der vergleichsweise wesentlich billiger ist). Man muß bei den Talanlagen mit Wartezeiten rechnen, wenn man nicht frühzeitig unterwegs ist. Helfen Sie mit Wenn Sie die Hülle um Einheimischen- Tageskarte und Berechtigungsausweis entfernen, bevor Sie zur Kassa kommen, ersparen Sie sich und den anderen, die warten, Zeit und dem Kassier eine über- flüssige Arbeit. Hahnenkammrennen Auf der Streif und im Bereich Gansiern gibt es Behinderungen wegen der Renn- vorbereitungen. Die Streifalmumfahrung weist den Weg direkt nach Kitzbühel. Mio. Schilling können alljährlich über 400 Darlehen bewilligt werden. Im heuri- gen Jahr wurde das zehntausendste Darle- hen gewährt. Als zusätzliche Förderung für Jungun- ternehmer wurde die Betriebsmittelaktion ins Leben gerufen, in deren Rahmen ein zusätzliches Darlehen bis zu 50.000 S für Betriebsgründungen im Kleingewerbebe- reich zur Verfügung gestellt werden. Um dieses Traumziel auch für den Ge- werbeförderungsfonds erreichen zu kön- nen, wird es noch Jahre bedürfen. Auf Grund fehlender Mittel konnten im heuri- gen Jahr nur 23 Darlehen in Höhe von 10 Mio. S bewilligt werden. Da die Anzahl der Anträge stark gesunken ist, war es aber nicht mehr notwendig, Anträge, die den Richtlinien entsprachen, abzulehnen. Für das kommende Jahr stehen zwar 20 Mio. S zur Verfügung, sodaß es möglich sein wird, 50 Darlehen bis zu S 500.000.— für Investitionen im Bereich Mittelbetrie- be zuzusprechen. Seit Bestand dieser Ak- tion (November 1977) konnten 94 Anträ- ge mit einem Gesamtbetrag von 43 Mio. S positiv erledigt werden. Viel zu gering war auch die Zinsenzu- schußaktion des Landes Tirol dotiert. Bei einem Budgetansatz von 3,5 Mio. S waren 120 Ansuchen mit einem Gesamtförde- rungsbetrag von 5,2 Mio. S zu bedienen. Durch Einsparungen bei anderen Förde- rungsansätzen und Verlegung ins kom- mende Jahr, konnten alle entsprechenden Ansuchen positiv erledigt werden. Mit größeren Schwierigkeiten ist aber im Jahr 1980 zu rechnen. Im Rahmen der gemeinsamen Frem- denverkehrsförderungsaktiOfl Bund-Land wurden an etwa 100 Betriebe Zinsenzu- schüsse bis zu 4 Wo auf fünf Jahre für Dar- lehen bis zu 2,5 Mio. S gewährt. Diese Obergrenze war mit dem Bund verein- bart. Der Bund ist jedoch mehr und mehr dazu übergegangen, diese Grenze zu über- schreiten und Darlehensbeträge von bis zu 20 Mio. S zu fördern und zu junktimie- ren. Bei dieser Vorgangsweise wird das Land vor eine unlösbare Aufgabe oder ei- ne ungute Alternative gestellt, nämlich die Junktumierung zu verweigern und da- durch den Bundeszuschuß für den Förde- rungswerber zu verwirken. Auch in die- sem Bereich wird es im kommenden Jahr zu Schwierigkeiten kommen. Erfreuli- cherweise wurde der Ansatz von 6,6 Mio. um 1 Mio. erhöht, sofern die Bindung nicht aufrecht bleibt. Gut angekommen ist die Zinsenzu- schußaktion 1979, in deren Rahmen Be- triebe der Industrie und des produzieren- den Gewerbes gefördert werden. Der vor- gesehene Förderungsrahmen von 100 Mio. S hat sich als richtig erwiesen und wurde voll ausgeschöpft. Alle den Richt- linien entsprechenden Ansuchen konnten bewilligt werden. Leider läuft diese Ak- tion heuer aus. Arbeitsmarktpolitisch ist von besonde- rer Bedeutung, daß es 1979 wieder mög- lich war, im Rahmen der Hufs- und För- derungsmaßnahmen einer Reihe von Be- trieben über schwierige Phasen hinwegzu- helfen. Besonders zu erwähnen ist hier, daß es nach genauer Prüfung des Betrie- bes durch das Wirtschaftsförderungsinsti- tut in jedem einzelnen Fall zu einer kon- zentrierten Aktion durch ein äußerstes Bemühen des Betriebes selbst sowie das Mitwirken der beteiligten Banken kommt. In diesem Zusammenhang darf ich dem dafür zuständigen Ausschuß, in dem die Arbeitsmarktverwaltung, die Arbeiter- kammer sowie die Tiroler Handelskam- mer vertreten sind, für die verantwor- tungsvolle Beratungstätigkeit den Dank aussprechen. Forschungs- und Entwicklungsprojekte - Innovationen Der Tiroler Landtag hat eine Landes- förderung für Forschungs- und Entwick- lungsprojekte der Tiroler gewerblichen Wirtschaft angeregt. Diesem Beschluß folgend wurden Richtlinien für die Förde- rung derartiger Projekte ausgearbeitet und im Begutachtungsverfahren den Lan- deskammern ausgesendet. Unter Hinweis auf bereits bestehende Förderungseinrichtungen des Bundes so- wohl von der Kreditwirtschaft als auch von der Arbeiterkammer die Zweckmä- ßigkeit und Notwendigkeit einer derarti- gen Landesaktion in Frage gestellt. Mangels einer budgetären Deckung und in der Absicht, Erfahrungen mit beste- henden ähnlichen Förderungseinrichtun- gen zu sammeln, hat sich die Aufnahme der Förderung von Forschungs- und Ent- wicklungsprojekten verzögert. Im Haushaltsvoranschlag für das Jahr 1980 ist nunmehr die finanzielle Voraus- setzung für die Förderung mit einem Be- trag von drei Millionen Schilling geschaf- fen worden. Wir folgen damit nicht nur dem Auf- trag des Landtages, sondern auch einem Anliegen, das zuletzt in einem Innova- tionskonzept der Sektion Industrie der Ti- roler Handelskammer Niederschlag ge- funden hat. Wissenschaft und Wirtschaft als gegen- seitige Herausforderung zur Innovation bringen Anregungen für die angewandte Forschung im Bereich der Wirtschaft, die auch zu Produkt- und Verfahrensentwick- lungen führen sollen. ich unterstreiche auch die Auffassung, daß die Förderung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten auf die Innova- tion auszudehnen ist. Der Wandel auf den Beschaffungs- und Absatzmärkten, Engpässe bei Rohstoffen und Energie, die Einführung neuer Tech- nologien, Umweltprobleme und anderes mehr, zwingen dazu, neue Märkte zu er- schließen, neue oder verbesserte Verfah- ren anzuwenden oder neue Werkstoffe zu verwenden, um wettbewerbsfähig zu blei- ben. Diese Bemühungen setzen Innova- tion voraus. Diese Erkenntnisse führten zur Erarbei- tung des bereits erwähnten Innovations- konzeptes der Tiroler Industrie. Ich folge bei der Auslegung des Begriffes Innova- tion der Definition des Konzeptes, derzu- folge »Innovationen betriebliche Neue- rungen und Veränderungen sind, die die Existenz und Ertragskraft eines Unter- nehmens dadurch sichern, daß Technolo- gien und Werkstoffe wirkungsvoller ein- gesetzt, daß angebotene Produkte auf wechselnde Markterfordernisse abge- stimmt und vor allem neue Produkte oder Dienstleistungen angeboten werden.« Hohes Haus, gestatten Sie mir, daß ich die Notwendigkeit der Förderung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten mit einigen Ausführungen zu belegen ver- suche. Die Ausgaben für Forschungs- und Entwicklungsprojekte in Osterreich sind in den letzten Jahren gestiegen. Neben der Förderung der wissenschaft- lichen Forschung wurden zum Beispiel im Jahr 1978 durch den Forschungsförde- rungsfonds der gewerblichen Wirtschaft mit 314 Millionen Schilling Projekte ge- fördert. Die Forschungsausgaben in Prozent des Bruttosozialproduktes betragen in Oster- reich 1,2%. Zum Vergleich: in den USA und der Schweiz 2,3 Wo, in der BRD und den Niederlanden 2,1 Wo, Japan und Großbritannien wenden jeweils 2%, Frankreich 1,9 016 und Schweden 1,6°lo auf. Im internationalen Schnitt werden 2 010 des Industrieumsatzes für Forschungsvor- haben investiert. Osterreich hinkt mit 1,2 07o noch deutlich nach. Ein Blick auf die einzelnen Branchen zeigt, daß die österreichische Elektroindustrie 2,2% des Umsatzes für die Forschung ausgibt. Internationaler Schnitt 3,3 Wo. Die österreichische Eisen- und Me- tallwarenindustrie gibt nur 0,8 Wo des Um- satzes aus, während die internationale Konkurrenz 2,4 07o erreicht. Die österreichische Fahrzeugindu- strie verwendet 1,8% ihres Umsatzes für
< Page 2 | Page 4 >
< Page 2 | Page 4 >