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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 5. Jänner 1980 die Forschung. Der internationale Ver- gleichswert beträgt 2,4%. Die österreichische Maschinenindu- strie forscht mit nur 1 Wo ihres Umsatzes. Der internationale Durchschnitt beträgt 2,5%. Nur zwei Branchen bilden rühmliche Ausnahmen: Die österreichische Chemieindustrie mit 3,5 Wo. Internationaler Durchschnitt 1,9 Wo. Die Eisen- und Stahlindustrie Oster- reichs liegt mit 2,2 Wo über dem internatio- nalen Durchschnitt von 2 Wo. Allein diese Zahlen zeigen, daß Öster- reich im internationalen Vergleich noch aufzuholen hat und eine gezielte Förde- rung von Forschungsprojekten anzustre- ben ist. Von den beachtlichen Ausgaben, die 1978 für Forschungszwecke insgesamt ausgegeben wurden - es war immerhin ein Betrag von 10,7 Milliarden Schilling - hat mehr als die Hälfte die öffentliche Hand aufgebracht. Immerhin hat aber auch die Privatwirtschaft mit 5 Milliarden Schilling Forschung betrieben. Wenn man berücksichtigt, daß von die- sen nicht unbeachtlichen Ausgaben für die Forschung ca. 15 Millionen Schilling für gewerbliche Vorhaben nach Tirol ge- flossen sind, kann man mit Recht behaup- ten, daß neben verschiedenen anderen Forderungen, die im Innovationskonzept der Industrie aufgestellt wurden, auch ei- ne finanzielle zusätzliche Förderung not- wendig ist. Vergaberichtlinien Als weiterer Beitrag zur Förderung der Tiroler Wirtschaft, zur Sicherung der Ar- beitsplätze und zur Erzielung einer ausge- glichenen Beschäftigung hat die Landes- regierung am 20. November 1979 in Ent- sprechung eines Landtagsbeschlußes vom 13. März 1979 Richtlinien für die Aus- schreibung und Vergabe der Leistungen durch das Land Tirol beschlossen. Diese Vergaberichtlinien sind für die Landes- verwaltung, die Landesanstalten und Ein- richtungen des Landes ab 1. Jänner 1980 verbindlich. Gleichzeitig wurde den Ge- meinden empfohlen, diese Richtlinien sinngemäß anzuwenden und entsprechen- de Anordnungen zu erlassen. Ebenso wurde Vorsorge getroffen, daß diese Richtlinien auch auf Gesellschaften mit mehrheitlicher Beteiligung des Landes an- gewendet werden. Als Hilfestellung für die heimische Wirtschaft ergibt sich aus den Vergabe- richtlinien die Beschränkung auf heimi- sche Unternehmen, soweit bestimmte Wertgrenzen im Einzelfall nicht über- schritten werden. Eine Bestimmung, wonach umfangrei- che Leistungen möglichst örtlich (z.B. nach Baulosen), zeitlich oder sachlich (z.B. nach Umfang und Art) zu teilen sind, berücksichtigt im besonderen die Ti- roler Betriebsgrößenstruktur und ermög- licht dadurch breiten Kreisen der Tiroler Wirtschaft die Teilnahme an Ausschrei- bungen des Landes. Weiters ist in der Ver- gabeordnung vorgesehen, bei Vorliegen besonderer Voraussetzungen unmittelbar Zahlungen an den Subunternehmer zu lei- sten. Zum Schutz der heimischen Wirtschaft wurde eine sogenannte Präferenzklausel vorgesehen, die ein Anbot der heimischen Unternehmer gegenüber anderen Bietern bevorzugt, wenn der Preisunterschied nicht mehr als 5 Wo beträgt. Die Präfereriz- klausel findet auf Anbieter aus anderen Bundesländern nur dann Anwendung, wenn diese mit ähnlichen Wettbewerbsbe- schränkungen gegenüber Unternehmen aus Tirol vorgehen. Jugendbeschäftigung Der Tiroler Landtag hat sich erst kürz- lich mit dem Tiroler Jugendbeschäfti- gungskonzept befaßt. Das Ergebnis dieser Beratung im Ho- hen Haus wird die Grundlage für weitere Maßnahmen sein, die zunächst ein Aus- schuß des Kuratoriums zur Förderung der Jugendbeschäftigung beraten wird. Im Vordergrund stehen folgende Probleme: Möglichkeiten der Erweiterung der statistischen Erfassung der beschäfti- gungslosen Jugendlichen. Mit welchen Förderungsmaßnahmen können zusätzliche Arbeitsplätze für Ju- gendliche geschaffen werden? Welche Hindernisse und Probleme stehen der Schaffung weiterer Arbeits- und Lehrplätze entgegen? Ich bin mir bewußt, daß für die kom- menden Jahre alle Anstrengungen unter- nommen werden müssen, um Arbeits-und Lehrplätze für die Jugendlichen sicherzu- stellen, auch wenn wir derzeit noch auf ei- ne ausgeglichene Beschäftigungslage hin- weisen können. Tiroler Außenhandel Die Außenhandelsbilanz und die Au- ßenhandelsstatistik zeigen auf die zuneh- mende internationale Verflechtung unse- rer wirtschaftlichen Beziehungen. Das Handelsbilanzpassivum vom 56 Milliar- den Schilling weist in die Richtung, in die unsere verstärkten Bemühungen zu len- ken sind. Wir müssen mehr exportieren! Es ist erfreulich, daß wir im vergange- nen Jahr den Tiroler Export von 8,8 auf 9,5 Milliarden Schilling steigern konnten. Diese Exportbelebung war allerdings von einer Verschlechterung der Kosten- und Ertragspositionen gekennzeichnet. Man kann vom Tiroler Außenhandel nicht sprechen, ohne das Accordino zu er- wähnen. In diesem Jahr ist es wieder ge- lungen, für uns bedeutende Exportposi- tionen, vor allem für Vieh und Käse, aber auch für industriell-gewerbliche Erzeug- nisse der Nahrungsmittelindustrie zu er- höhen. Wir konnten in den letzten Jahren - wenn auch nicht alle unsere Wünsche von den Zentralstellen in Wien und Rom er- füllt wurden - beachtliche Erfolge mit diesem Abkommen erzielen. Ich glaube, daß in diesem Haus er- wähnt werden muß, daß diese Erfolge weitgehend ein Verdienst unseres Landes- hauptmannes Walinöfer sind, der die For- derungen der Wirtschaft mit Nachdruck an die Bundesregierung durchsetzt. Aber auch mein Regierungskollege, Landesrat Dr. Bassetti, hat als Mitglied der öster- reichisch-italienischen Kommission einen großen Anteil an der Durchsetzung unse- rer Kontingentwünsche im Accordino. Eine weitere wertmäßige Ausweitung hat auch das Innsbrucker Messeabkom- men mit Slowenien und Kroatien erfah- ren. Die persönlichen und wirtschaftlichen Beziehungen mit diesen beiden Volksre- publiken haben sich erfreulich gestaltet und geben immer wieder Anlaß zu Über- legungen, diese Beziehungen auch auf an- dere Volksrepubliken auszudehnen. Daß die Tiroler Wirtschaft trotz nicht zu übersehender Schwierigkeiten wesentli- che Leistungen erbringen konnte und auf den internationalen Märkten erfolgreich war, was dazu führte, daß Tirol in ver- schiedenen Bereichen anderen Bundeslän- dern voraus ist, verdanken wir dem unter- nehmerischen Einsatz der Tiroler Wirt- schaftstreibenden und deren mitarbeiten- den Familienangehörigen sowie den Lei- stungen ihrer Mitarbeiter. Anmeldungen für Meisterprüfungen Frühjahr 1980 Die Meisterprüfungsstelle der Tiroler Handelskammer führt im Frühjahr 1980 Meisterprüfungen für Handwerke durch. Neuanmeldungen (mit Ausnahme für Tischler und Maschinenschlosser - Höchstteilnehmerzahl bereits erreicht) und Anmeldungen zu den Wiederholungs- prüfungen mögen bis spätestens 11. Jän- ner 1980 bei der Meisterprüfungsstelle, 6020 Innsbruck, Meinhardstraße 14, vor- genommen werden. Antragsformulare sind bei der Meister- prüfungsstelle sowie bei allen Bezirksstel- len der Handelskammer erhältlich. Die Prüfungstaxe bei Neuanmeldungen beträgt derzeit S 2750.— (einschließlich 5 400.— Ausbilderprüfungstaxe). Nähere Auskünfte erteilt die Meister- prüfungsstelle unter der Telefonnummer 05222/35651, Klappe 423. Tiroler Bergwacht Einsatzstelle Kitzbühel Zu dem am Samstag,. 12. Jänner 1980 um 20.30 Uhr im Kolpinghaus Kitzbühel stattfindenden »Tiroler-Ball« laden wir herzlich ein. Es spielen für Sie die bekannteti und be- liebten »Berger-Buam« aus Kitzbühel. Eintrittskarten im Vorverkauf 30 Schil- ling, an der Abendkasse 40 Schilling. ....................
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