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Samstag, 24. Mai 1980 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 Kitzbüheler Film beim Bergfilmfestival in Trient Vor kurzem fand in Trient das 28. Bergfilm- und Forschungsfilmfestival statt. Dazu wurden 80 Filme aus 21 Staa- ten eingesendet. Trient gilt als ein renom- miertes Unternehmen in der Branche, bei dem alles dabei ist, was im Bergfilm und im Forschungsfilm Rang und Namen hat. Aus Österreich kam diesmal nur ein einziger Beitrag, der freilich Beachtung fand: der Kurzfilm »Skiwandern in Kitz- bühel«, den der Wahltiroler Jan Boon im Auftrag des Fremdenverkehrsverbandes Kitzbühel gedreht hat. Boon war schon mehrmals mit Filmen in Trient und kennt die Branche gut genug, um die Chancen und Möglichkeiten abzuschätzen. Durch seinen Beitrag hat er in zweifacher Weise Österreichs Filmehre gerettet. Die Nicht- teilnahme des Nachbarlandes wäre eine Blamage gewesen, wo zusätzlich noch ein Preis der Arbeitsgemeinschaft Alpenlän- der ausgeschrieben war. Boons Film kam in die Konkurrenz, zu der nur 38 Filme zugelassen wurden. Für einen kurzen Bei- trag zu einem keineswegs sensationellen Thema ist dies angesichts des Angebots in Trient eine große Auszeichnung. Der Film wurde in dem gediegenen Arbeitsbuch zum Festival so vorgestellt: Skiwandern in Kitzbühel: In diesem Film erlebt der Zuschauer all das, was Langlauf und Skiwandern der älteren Ge- neration wie auch der Jugend bieten: das gemächliche Wandern, die Pflege der Loi- pen sowie einen Skivolkslauf. Der Film beschäftigt sich auch mit dem Skilanglauf unter sportlich-ästhetischem Gesichts- punkt, als körperliche Betätigung inmit- In Kitzbühel vollendete am 20. Mai der wirkliche Amtsrat i. R. Karl Elsässer das 90. Lebensjahr. Der Jubilar ist für sein Alter noch rüstig und unternimmt, wenn es das Wetter zuläßt, täglich eine Wande- rung und ist auch geistig rege. Lediglich A mtsrat Karl Elsässer Foto Toni, Inh. Rothbacher, Kitzbühel ten wunderschöner Gebirgslandschaften. »Skiwandern in Kitzbübel« wurde im Opernhaus von Trient vor großer Kulisse vorgestellt und erhielt starken Applaus. Das Urteil der Fachleute: Ein sympathi- scher Werbefilm für den Langlauf und das Skiwandern, unaufdringlich und in- formativ, Boon hat herausgeholt, was aus diesem Thema zu holen war. Diese Anerkennung für den Regisseur und Kameramann Jan Boon ist die Bestä- tigung seiner gediegenen Arbeit, aber auch der Linie, die er - ein alter »Hase« in der Branche - für ein neues Thema ge- funden hat. Der Film ist, auch durch das Trienter Festival, zu einem Werbefaktor für Kitzbühel geworden. Angesichts des Fehlens anderer österreichischer Beiträge war Boons Beitrag der Österreichische Film in Trient und wurde auch entspre- chend gewürdigt. Da der Film bereits für ein Festival in Brüssel angefordert wurde, kann man von einer über den geplanten Einsatz des Films hinaus ungewöhnlichen und unersetzlichen Werbung sprechen. Der Goldene Enzian ging in Trient an einen neuseeländischen Film, als bester Bergfilm wurde ein polnischer Beitrag be- wertet, der beste alpinistische Film kam aus den USA, die beste Bilddokumentation aus Italien und der beste Entdeckungsfilm aus Großbritannien. Die Trophäe der Na- tionen ging an die Bundesrepublik Deutschland. In dieser Nationenwertung ist Österreich durch den Kitzbüheler Langlauffilm vertreten. Herzlichen Glückwunsch für Jan Boon und für den Fremdenverkehrsverband Kitzbühel. H.W. das Gehör hat stark nachgelassen, doch hat der allzeit lebensfrohe Mann deswe- gen seine aktive Pensionistenzeit noch keineswegs beendet. Er ist an allen Vor- gängen seiner Wahlheimat Kitzbühel in- teressiert. Wir wünschen dem hochgeach- teten pensionierten Beamten und Mitbür- ger noch Jahre der Gesundheit und der Lebensfreude. Karl Elsässer kam in Matrei am Bren- ner als zehntes Kind des Fabriksverwal- ters Hermann Elsässer und der Caroline, geb. Muigg, zur Welt. Er konnte die Real- schule besuchen und schloß vor nunmehr 70 Jahren mit der Matura ab. Dann ent- schloß er sich, in den Finanzdienst einzu- treten. Er war Praktikant beim Steueramt Bludenz, wurde dann zur Finanzlandesdi- rektion in Innsbruck versetzt, wo er durch 7 Jahre wirkte, dann war er zwei Jahre lang in Schwaz tätig, ehe er 1920 nach Kitzbühel kam. Elsässer war durch 35 Jahre beim Finanzamt Kitzbühel tätig. Er genoß die Wertschätzung seiner Vorge- setzten und die Achtung der Steuerzahler. Elsässer war als persönlich bescheiden, ruhig und ausgeglichen bekannt, war diensteifrig und pflichtbewußt, wie man es seinerzeit von einem Beamten der alten Garde erwartete. Im Jahre 1955 trat El- sässer, zum wirklichen Amtsrat ernannt und in Ehren von Dienstbehörde und Kol- legen verabschiedet, in den dauernden Ruhestand, weil er das Pensionsalter er- reicht hatte. Nun sind ihm 25 Jahre des Ruhestandes im Familienkreis beschie- den. Amtsrat Karl Elsässer war ein begei- sterter Bergsteiger, der viele Gipfel in Vorarlberg, Süd- und Nordtirol bestiegen hat. In den dreißiger Jahren unternahm er Reisen nach Palästina und nach Afrika. In seiner Kitzbüheler Zeit war ihm der schon verstorbene Finanzamtsvorstand Hofrat Dr. August Haueis ein Bergkame- rad. Sie erlebten gemeinsam viele heitere Episoden. Durch 40 Jahre war Elsässer auch als Jäger aktiv. Das rauhe Ende sei- ner Jägerzeit in der Windau und in Erp- fendorf kam mit der Ablieferung der Jagdwaffe an die Besatzungsbehörde vor nunmehr 35 Jahren. Amtsrat Karl Elsässer ist im 45. Jahr mit der Oberndorferin Anna geb. Höck verheiratet, die ihm eine treue und für- sorgliche Gattin ist. Der einzige Sohn Herbert ist als Unterhaltungsmusiker weitum bekannt. Ad multos annos! Erfolgreiche Alarmübung des Roten Kreuzes In der vergangenen Woche hielt die Ortsstelle Kitzbühel des Roten Kreuzes ei- ne Alarmübung ab, die so realistisch auf- gezogen war, daß auch die Freiwillige Feuerwehr ausrückte, deren Einsatz ur- sprünglich nicht vorgesehen war. Annah- me war, daß bei einem Appartementhaus- bau in Oberndorf-Steinerbach eine Decke eingestürzt ist und zehn Personen verletzt wurden. Fünf Minuten nach der telefoni- schen Auslösung des Alarms waren die er- sten Fahrzeuge am »Unfallort«. Weitere Helfer wurden durch Privatfunker ange- fordert. Bezirksschulungsreferent Ernst Gamper, der Ortsstellenleiter Klaus Lack- ner und der ebenfalls herbeigeeilte Be- zirksstellenleiter Rettungsrat Jakob Lackner überzeugten sich von der exakten und überlegten Arbeit der eingesetzten Mannschaft. Die Zusammenarbeit zwi- schen den Ortsstellen Kitzbühel und St. Johann und mit der Freiwilligen Feuer- wehr klappte bestens. Leider zeigte die Alarmübung auch Schattenseiten. Es war unmöglich, von der Rotkreuzbezirksstelle aus weitere Hel- fer herbeizuholen - es rückte nur die Mannschaft aus, die Dienst hatte -‚ weil Neugierige das Telefon blockierten. Hof- fentlich passiert es nicht im Ernstfall, daß ein paar Wichtigmacher die dringende Hilfe verhindern. Bedauerlicher ist auch, daß manche Leute ihren »Spaß« daran haben, mit allen Einsatzfahrzeugen um die Wette zu fahren, wenn sie eine Aus- fahrt wahrnehmen. Wer zur Hilfe bereit und befähigt ist, muß so rasch als möglich an einen Unfallort oder an einen Brand- platz kommen, wer nur zuschauen muß, sollte alles tun, um die Helfer nicht zu be- hindern. Amtsrat Karl Elsässer 90 Jahre
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