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Seite 22 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 31. Mai 1980 Bartlmä Golser, Schlauchkommandant, Provisor Sebastian Oberhauser, Sanität. Bei der Hauptversammlung wurde be- antragt, bei der nächsten Übung die ka- putten Schläuche auszusuchen und öf- fentlich zu versteigern. Bei der General- versammlung 1920 wurde festgehalten, daß 12 Mitglieder ausgetreten sind, der Mannschaftsstand betrug nun 58 Mann, da 5 Mann aufgenommen werden konn- ten. Bei der Generalversammlung 1921 wa- ren Neuwahlen fällig. Neu im Ausschuß waren Josef Foidl als Kommandantstell- vertreter, Josef Hauser als Schriftführer, Georg Zwischenbrugger jun. als Schlauchkommandantsteilvertreter und Peter Entleitner als Hornist. Bei der Ge- neralversammlung 1922 wurde beantragt, daß Mitglieder, die nicht zur Übung kom- men, ohne sich vorher zu entschuldigen, zahlen müssen, und zwar Bauern und Söhne (1. Klasse) 100 K, Knechte (II. Klasse) 50 K. Damals wurden pro Jahr et- wa 2 Übungen gehalten, der Betrag wurde in der Inflationszeit eingehoben. Der Mit- gliedsbeitrag wurde damals schon von der Gemeinde bezahlt. Schon im folgenden Jahr wurde auf Antrag des Kommandan- ten von der Strafeinhebung Abstand ge- nommen. Trotzdem hatte die Wehr im Mai 1924 einen Kassastand von 751.993 Kronen. Der Ausschuß wurde wenig ver- ändert, Peter Fridi wurde Spritzenmei- sterstelivertreter, Franz Burger stellvertre- tender Schlauchkommandant. Damals wurde beantragt, daß der Schlauchwagen vierrädig gemacht werden soll und ein Sa- nitätswagen auf Kosten der Gemeinde be- stellt werden möge. Bei der Generalver- sammlung 1926 konnte Kassier Lindner einen Kassastand von 437,65 5 bekannt- geben. Die Zeit der Millionenbeträge war überstanden. Die Neuwahlen brachten kaum Änderungen, neu war Johann Win- kler als Steigerkommandantstelivertreter. Im April 1927 wurde beschlossen, für den Generalversammlung ein Faß Bier mit 501 zu kaufen. Unter den Oberndorfern, die die Selb- ständigkeit des Dorfes im Jahre 1927 er- kämpft haben, waren auch der Komman- dant Hochfilzer, Kramerwirt, der Ober- lehrer Franz Burger und Ulrich Land- mann, Ennsmannbauer. Hochfilzer war Vizebürgermeister in St. Johann. Wesent- lichen Anteil am Erfolg hatte der neue Ex- positus Wintersteller. Schon 1928 legte der Ausschuß der Feu- erwehr der Gemeinde - Bürgermeister war Mathias Hager - ein Ansuchen vor, weil für Wiesenschwang ein Schlauchwa- gen dringend war. Die Wahlen von 1928 bestätigten die Führung, Steigerkommandantsteilvertre- ter wurde Anton Moser und Hydranten- kommandant Josef Bachler. Noch im gleichen Jahr waren Beratungen über die Einweihung der Motorspritze. Der neuen Motorspritzenmannschaft gehörten an: Johann Zwischenbrugger, Josef Stöckl und Josef Foidl. Die neue Spritze sollte im Dorf bleiben und die bisherige nach Wiesenschwang kommen. Die Aus- rückung zur Fahnenweihe nach Reith im Jahre 1929 wurde dadurch schmackhafter gemacht, als jener Mannschaft, die sich beteiligt, ein Faß Bier bewilligt wurde. Die Einweihung der neuen Motorsprit- ze fand im Oktober 1929 statt. Nach Ab- rechnung sämtlicher Auslagen blieb der stattliche Reingewinn von 820 S. Im März 1930 wurde die Anschaffung einer Fahne beschlossen, die auf rund 650 S zu stehen kommen sollte. Ebenso wurde beschlos- sen, einen Mannschaftswagen für 6 Mann, der unbedingt notwendig ist, zur Anschaffung vorzumerken. Im Jahre 1931 wurde der gesamte Aus- schuß wiedergewählt. Dazu kamen Jo- hann Zwischenbrugger als Motorspritz- kommandant und Josef Raffier als Kom- mandant der Handspritze Wiesen- schwang. Kommandant Peter Hochfilzer wurde zum Ehrenhauptmann ernannt. Der Ausschuß hielt es für notwendig, die Mannschaften in zwei Gruppen (Dorf und Wiesenschwang) zu schulen und auch eine Winterschulung einzuführen. Im Jahre 1932 wurde beraten, ob man im Fall eines auswärtigen Brandes die Glocken läuten sollte. Vorgeschlagen wurde ein komplet- tes Geläut bei Brandfall im Ort und das Läuten der großen Glocke bei Bränden außerhalb. Telefonist der Wehr wurde Oberlehrer Burger. Die Neuwahlen von 1934 bestätigten neuerdings den Kommandanten Peter Hochfilzer, Stellvertreter wurde Josef Foidl, Schriftführer Georg Lichtmaneg- ger, Kassier Hans Golser, Zeugwart Josef Lindner, Steigerkommandant Josef Lede- rer, Schlauchkommandant Georg Zwi- schenbrugger, Maschinist Johann Zwi- schenbrugger, Wiesenschwanger Schlauchkommandant Josef Grander und Spritzenkommandant Josef Raffier. Wie bei der Gründungsversammlung der Ortsseelsorger entscheidend mit- sprach, so erhielt der Pfarrer die Ehren- aufgabe, dem Kommandanten Peter He- chenberger für seine 25jährige ununter- brochene Tätigkeit zu danken und ihm die Ehrenurkunde zu überreichen, die ihn zum Ehrenhauptmann machte. Im Jahre 1934 wurde der Gautag wie- der in Oberndorf gehalten. Nach dem Fest blieb ein Gewinn von 64,68 S. Bei der Hauptversammlung im folgenden Jahr waren 45 Mitglieder anwesend, 8 Mann konnten aufgenommen werden. Bei der Versammlung sprach Bürgermeister Ni- kolaus Walt!. In der Ausschußsitzung am 12. Novem- ber 1935 wurde berichtet, daß in Niedern- dorf bei Kufstein ein günstiges Auto für die Oberndorfer Wehr stünde. Es wurde eine Besichtigung vereinbart. Bei der nächsten Sitzung waren alle einverstan- den, das als nicht brauchbar erkannte alte Auto nicht zu kaufen. Für eine Reparatur am Spritzenhaus sollten die nötigen Bret- ter bei den Wehrmitgliedern erbettelt wer- zum Inn hin die Schützen. Die Bayern nahmen die letzte Achenbrücke und stell- ten sich ein paar hundert Meter vor Cha- steler in Schlachtordnung auf. Was dann folgte, dauerte keine Stunde. Wredes Ka- nonen kämpften in ein paar Minuten die Österreichische Artillerie nieder, das bay- erische Regiment Leiningen nagelte Cha- stelers Zentrum fest, die Kavallerie - die moralische Wirkung einer solchen Mas- senattacke war enorm - warf die Schüt- zen am wenig Deckung bietenden linken Flügel wie Spreu auseinander und stürmte sogleich nach Kundl weiter, um die Geg- ner vom rettenden Rattenberg abzu- schneiden. Weit über sechshundert Tiroler und Österreichische Soldaten blieben tot am Schlachtfeld liegen, zahlreiche, vor allem Verwundete gerieten in Gefangenschaft und wer noch frei laufen konnte, flüchte- te auf die nahen Berghänge oder versteck- te sich in den Innauen. Die Streitmacht Chastelers war vernichtet, der Weg der Division Wrede und der nach dem Sieg in Wörgl von Kufstein nachfolgenden Divi- sion Deroy durch Rattenberg frei. Auch der Marquis Chasteler hielt sich nicht mehr mit einer Betrachtung der blu- tigen Folgen seiner Feldherrnkunst auf, sondern enteilte nach dem Einschwenken der bayerischen Reiterschwadronen auf der Straße nach Westen. Seine Rettung verdankte er zum einen seinem schnellen Pferd, zum andern dem Oberstleutnant Altmann und dem Ritt- meister Henrion, denen es gelang, die am nächsten gekommenen Verfolger aus dem Sattel zu hauen. Unverzagt und tapfer hielten aber am Rande des Unterlandes noch einige Grup- pen von Landesverteidigern die Pässe ost- wärts von Lofer. Christian BIattl mit sei- nen Pillerseer Schützen ‚ Wailner mit den Pinzgauern und Panzl mit Iseltaler waren im Verein mit Pustertalern und einem Häuflein Soldaten trotz mehrfacher hefti- ger Angriffe nicht aus ihren Sperrstellun- gen zu werfen. Sie gaben den Widerstand erst auf, als das gesamte Corps Lefebre (Division Wrede, Division Deroy und Di- vision Kronprinz) durch das Inntal auf die Landeshauptstadt zumarschierte. DD0110113ED3 Feuernotruf - Tel. 122 Rettung (Rotes Kreuz) Tel. 144 Notruf Gendarmerie Tel. 133 EiDHDODOE3EDI3
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