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Keramikfunde in Kirchberg aus dem 15. und 16. Jahrhundert Seite 36 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 31. Mai 1980 Schlacken- und Keramikfunde aus Kirchberg Von Univ.-Prof. Dr. Richard Pittioni, Wien-Jochberg KREUZ Kitzbühel/Bezirk Kitzbühel: 05356/4011 oder 4411, Notruf: 144 St. Johann: 05352/2555 oder 2155, Notruf 144 Westendorf: 05334/6400, Notruf 144 Kössen: 0 53 75 / 201 Gemeinde, 424 Ret- tungsheim Hopfgarten: 0 53 35 / 2627 Rettungsheim Diensteinteilung: Bezirkseinsatzleitung 31. 5. 1980 Ehrensberger Leo 1. 6. 1980 Lackner Jakob Kitzbühel: 31. 5. 1980 Stanger Monika, Hirzinger Johann, Koidl Johann, Ortner Helmut, Neumeyr Erich, Licha Otto. 1. 6. 1980 Riedl Josef, Lerchster Balt- hasar, Haidegger Karl, Widmann Peter, Hütter. St. Johann: 31. 5. 1980 Schwöllenberger M., Hörbst Erwin, Stöckl Werner. 1. 6. 1980 Schmiderer Carmen, Fleckl Stefan, Perchtold Schorsch. Westendorf: 31. 5. 1980 Kiederer Hermann 6289, Kiederer 5, Sieberer Albert 6437, Berger L. 6683. Nachtdienst: Hirzinger Georg 6346, Astner Kathi 6301. 1, 6. 1980 Goßner Franz 6400. Nachtdienst: Fuchs Georg 6648, Räber Bernadette 2817. Kössen: 31. 5. 1980 Rotes Kreuz, Ortsstelle St. Johann 053 52/25 55 oder 2155. 1. 6. 1980 Rempold Siegfried 424, Schweinester Erwin. Nachtdienst: Lechthaler Hermann 377, Leitner Gerhard 416. Hopfgarten: 31. 5. 1980 Egerbacher Willi 2482, Schroll Otto 2036, Ehammer Katharina. 1. 6. 1980 Hausberger Thomas 2358, Schroll Otto 2036, Rautner Manfred. Frühschoppen im Dorfcafe Seit vergangenem Samstag gibt es in Reith wieder einen Frühschoppen. Das Dorfcafe unter den Pächtern Fam. Hor- nung lädt alle herzlich ein. »Schneidige« Musik sorgt für Unterhaltung - auf- merksames Service und die gute Küche sind ja hinlänglich bekannt. Der Früh- schoppen dauert von 10-14 Uhr. Am 19. Dezember 1978 wurde mir von Herrn Prälat Dr. Johannes Neuhardt, Salzburg, eine Schachtel mit Fundmate- rial übergeben, das er anläßlich eines vor- herigen Besuches vom Kirchberger Pfarr- herrn, Geistl.-Rat Josef Sterr, für eine fachliche Beurteilung erhalten hatte. Da mir über den ganzen Fundort, sowie über die Fundumstände keine weiteren Anga- ben mitgeteilt wurden, habe ich mich an Pfarrer Josef Sterr mit der Bitte um nähe- re Hinweise gewandt. Seinen Brief vom 24. September 1979 entnehme ich nun, daß im Sommer 1977 anläßlich der Kir- chenrenovierung die Arbeiter der Baufir- ma Kurz, Walchsee, das Material gesam- melt hatten, allerdings ohne weitere aus- reichende Beobachtungen anzustellen. Die Fundlage ist auf einem Lageplan (im Besitz von Herrn Pfarrer Sterr) festgehal- ten. (Anstelle des Lageplanes bringen wir ein Foto von Max Erler, Kirchberg, mit der abgetragenen Stirnmauer der Kirche.) Sie gehört wahrscheinlich zu dem letzten Joch der 1734-1736 erweiterten barocki- sierten Anlage; dieses Joch hat auf das al- te Friedhofsgelände übergegriffen, wo- raus sich auch die bei den genannten Re- novierungsarbeiten hinter der Stirnmauer angetroffenen Knochenreste erklären. Die dem hl. Ulrich (gest. 973) geweihte Kirche wird (nach Dehio) 1362 das erste Mal er- wähnt, den gotischen Neubau hat man um 1511 errichtet. Die Funde selbst wurden auf einem ver- hältnismäßig kleinen Platz in einer Tiefe von 4-5 m unter dem heutigen Fußbo- denniveau angetroffen. Demnach könnte man an eine Abfalldeponierung denken. Mangels ausreichender Beobachtungen läßt sich nicht mehr feststellen, ob die ge- borgenen Objekte den gesamten Fundbe- stand erfaßten. Vielleicht wird man an- nehmen dürfen, daß die Bauarbeiter nur jene Stücke aufgesammelt haben, die ih- nen aufgefallen sind. Diese sind jedenfalls aufschlußreich genug, um sie kurz be- schreiben und zu würdigen. Mit Zustim- mung von Herrn Pfarrer Sterr sind die mir übergebenen Funde an das Heimat- museum Kitzbühel zur Verwahrung wei- tergeleitet worden. Dafür sowie für die oben genannten Informationen darf hier nochmals bestens gedankt werden. Die erhaltenen Reste von Kupfer- schlacke, unter denen sich auch ein Bruchstück einer dicken Plattenschlacke befindet, sind ihrer Struktur nach deut- lich von den urzeitlichen Kupferschlacken zu unterscheiden. Hingegen zeigen sie ei- ne allgemeine Übereinstimmung, die auch für die an dem einen oder anderen Bruch- stück feststellbare glasige Konsistenz gilt, mit der rezenten, d.h. neuzeitlichen Schlacken, wie sie von der Kupferhütte beim Schloß Kaps-Kitzbühel oder von der Jochberger Kupferhütte bekannt sind. Al- lerdings kann da nur auf eine allgemeine Grundähnlichkeit hingewiesen werden, da es bis jetzt noch nicht möglich gewesen ist, an Hand datierter Schlackenbestände eine genauere formenkundliche, also äu- ßere Unterscheidung zwischen Kupfer- schlacken des 16. und 18. Jahrhunderts durchzuführen. Mit Bezug auf die Bauzeit der barocken Kirchenumgestaltung (1. Hälfte des 18. Jahrhunderts) wird man aber für die im alten Friedhofsareal depo- nierten Kupferschlacken an eine Entste- hung im 15. und 16. Jahrhundert denken dürfen, womit sich auch die von Manfred Rupert mitgeteilten absoluten Jahresan- gaben vergleichen lassen. Darnach wird man annehmen dürfen, daß die Schlacken aus den Kirchberger Kupferhütten stam- men. Von dem keramischen Fundbestand sind zuerst zwei kleine Bodenbruchstücke von Töpfen, wohl mittlerer Größe, her- auszugreifen. Sie sind aus einem braun- grauen, mit Quarzitstückchen gemagerten Ton angefertigt und dürften deshalb als
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