Kitzbüheler Anzeiger

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Postkarte Anlaßritt, Kirchberg 1910. Seite 40 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 31. Mai 1980 schmölzhüttwerch auf Küzpichl zu ver- hacken«. Als im Jahr 1598 die Kössenthaler Ge- sellschaft dabei war, in ihrer Kitzbüheler Hütte die Schmelztätigkeit einzustellen und nur mehr in der Kössner Hütte zu schmelzen, und aus diesem Grund etwa 10.000 Sack Holzkohle, die bei der Kitz- büheler Hütte übriggeblieben waren, an die Kirchberger Gesellschaft verkaufen wollte, war die Kammer damit einverstan- den, weil diese Kohle von der Kirchberger Gesellschaft bei dem »fronschmelzwerch Kaps« verbracht werden wird und so die den Kirchbergerischen unlängst verliehen, noch recht junge Wälder bei Jochberg länger geschont werden könnten. Am 11. Oktober 1604 wurden den Kirchbergerischen untersagt, für ihr Kap- ser Schmelzen allzu junge Wälder Fortsetzung folgt bis ins Spertental für Autos und Motorrä- der verboten. Kirchberg. Volksbühne. Zugunsten des Musikvereins wurde zweimal bei gutem Besuch das Volksstück »Der Wilderer« zur Aufführung gebracht. Den anerken- nenden Leistungen der Darsteller wurde reicher Beifall gezollt. Auch die Zwi- schenakt-Musik der Söliner-Kapelle hat Anerkennung gefunden. Erstmals kam die Bühnenausstattung, gemalt vom aka- demischen Maler Obermoser, in Verwen- dung. ßor 40 3abren Kleine Bezirksgeschichte aus dem Jahr 1930 St. Johann. Straßenbau. Die Asphaltie- rungsanlage steht gegenwärtig im Mittel- punkt des Interesses. Die Bundesstraßen- verwaltung beabsichtigt im Laufe des heurigen Jahres 1930 ihre Straßen in St. Johann zu asphaltieren. Voraussetzung hiefür ist die Bereitstellung einer 20pro- zentigen Beitragsleistung zu den Bauko- sten seitens der Gemeinde, die außerdem für die Aufbringung der Geldmittel für die Asphaltierung des Hauptplatzes und der Poststraße aufzukommen hat. Die Gesamtkosten für die Gemeinde betragen 37.000 Schilling. Leider kann eine wichti- ge Straße, die Bahnhofstraße, diesmal noch nicht in das Bauprogramm aufge- nommen werden. Aber schließlich: auch Rom ist nicht an einem Tage erbaut wor- den! St. Johann. Volksbühne. Der hiesige Theaterverein bereitet für nächsten Sams- tag, 6. April 1930, ein heimatliches Spiel im Saale des Gasthofs Mauth vor, das die Gründung des ehrwürdigen Kirchleins St. Nikolai zu Spital auf der Weitau bei St. Johann nebst einer milden Verpflegesta- tion im Rahmen grundverschiedener Ein- richtungen des täglichen Lebens des 13. Jahrhunderts darzustellen sucht. Es war eine andere Zeit. Weitgedehnte Erlenauen umrandeten die ungehemmt einherstür-. menden Wildwässer, unterbrochen von Einschichten und dorfartigen Siedlungen. Hörige auf Herrengnade saßen zumeist darauf. Dem Leibe nach unfrei und an die Scholle gebunden, war solch ein Tropf mit Weib und Kind dem Willen seiner Grund- herren ausgeliefert. Fieberbrunn. Magnesitbau. Über die Gründung einer neuen Bergbaugesell- schaft berichtet ein Wiener Börsenblatt, die den Firmenwortlaut »Alpenminen AG« hat, und daß das Unternehmen eine gemeinsame Angelegenheit des Wiener Bankvereins und eines amerikanischen Syndikats ist. Die Tätigkeit der Firma wird sich auf Kärnten, Salzburg und Tirol erstrecken. In Kärnten befindet sich ein Braunkohlenwerk in Sittenberg, sowie ei- ne Reihe von Freischürfen im Besitze der Gesellschaft. In Salzburg konzentriert sich das Interesse der Alpenminen AG auf ein Magnesit-Vorkommen bei Taxen- bach, in Tirol auf ein solches in Fieber- brunn. Es soll sich in beiden Fällen um qualitativ und quantitativ hochwertige Magnesitlager handeln. Rechtsfahren. Vom Bezirks-Gendar- merie-Kommando wird mitgeteilt, daß der erste Tag des Rechtsfahrens (2. April 1930) im Bezirke Kitzbühel ohne jedwe- den Unfall vor sich gegangen ist. Die größte Gefahr der Straße sind derzeit die Pferdegespanne. Die Ursache ist darin zu suchen, daß die Pferde gewohnheitsge- mäß, schon auf ein Hupsignal eines Au- tos, nach links drängen. Pferdebesitzer und Lenker von Pferdegespannen, haupt- sächlich Schwerfuhrwerke, mögen daher im Interesse der Sicherheit des Verkehrs bei den Pferden bleiben und die Lenkung mit dem Leitseil auf das unumgänglich notwendige Maß beschränken. Kirchberg. Fahrverbot. Der Kirchber- ger Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom 9. März 1930 durch einstimmigen Beschluß das Befahren der Gemeindestra- ßen und Wege von der Pöllmüllerbrücke Westendorf. Neue Orgel. Nach zwei- jähriger Sammeltätigkeit durch Pfarrer Schlechter und Lehrer Marcher ist es ge- lungen, für die Anschaffung einer neuen Orgel, deren Kosten auf 12.000 Schilling veranschlagt sind, beträchtliche Beträge aufzubringen. Auch der Gemeinderat hat für diesen Zweck 2500 Schilling aus Ge- meindemitteln bestimmt. Hochfilzen. Zuchtstierprämierung. Die Viehzuchtgenossenschaft Pillersee veran- staltete am 5. März 1930 in Hochfilzen ei- ne Zuchtstieraussellung mit Prämierung. Erste Preise erzielten: Für Alttiere: Jo- hann Danzl Hochfilzen, Franz Millinger, Fieberbrunn, Rupert Wörgötter, Hochfil- zen. Für Jungtiere: Matthias Wieshofer, Fieberbrunn, die Zuchtgenossenschaft St. Ulrich am Pillersee, Kaspar Pirnbacher, St. Ulrich, Johann Danzl, Hochfilzen, Johann Peterer, Hochfilzen, Stefan Foidl, Fieberbrunn. Auch drei Widder und vier Böcke wurden prämiert. Preis- richter waren: Grander, St. Johann, Auf- schnaiter, St. Jakob und Schwaiger, Fie- berbrunn. Schriftführer der Genossen- schaft Georg Hain.
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