Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 31. Mai 1980 Die Wappenfresken am Gebäude der Bezirkshauptmannschaft Im Jahre 1946 brachte der Maler und Architekt Jockel Montenbruck am Ge- bäude der Bezirkshauptmannschaft Kitz- bühel das im Bild dargestellte Wappen- fresko an. Oberhalb der Wappen das Ge- zäh des Bergmanns mit der Inschrift »Kitzpuhei Anno 1550« und unterhalb der sinnvolle Vers: »Dahs Haus erpauet hat Edler Gewerckhen Fleihs Derzue auch gleicher Weihs Der Pergleuth Schweihs« Dem Wappenfresko mit dem Vers gilt das Interesse, vor allem der Sommergäste. Es folgt hier ein kleiner Ausschnitt über die Gewerken Rosenberger, Thenn und Katzbeck, entnommen dem 2. Band des Kitzbüheler Stadtbuches, Beitrag »Kitz- büheler Bergbaugeschichte« von Univ.- Doz. Dr. Georg Mutschlechner, Kitzbü- hel 1968: Organisation und Betrieb des Berg - und Hüttenwesens Im Kitzbüheler Bergbau waren bereits vor der Mitte des 16. Jahrhunderts neben zahlreichen kleinen Unternehmern mehre- re größere Gesellschaften tätig. Die nam- haftesten unter ihnen waren folgende, wobei für die Reihung die Höhe der Sil- berproduktion in drei Vierteljahren des Stichjahres 1547 maßgebend ist: (Wir er- wähnen nur die Gewerken, die im Wap- penfresko angegeben sind.) Fröschlmoser (mit den Gewerken Thenn) stehen. Die Fröschimoserische Gesellschaft aus Salzburg erzeugte in diesen drei Viertel- jahren des Jahres 1547 7177 Gewichts- mark Kupfer; die Fugger aus Augsburg dagegen nur 2558 Mark Silber. Diese aus dem österreichisch-bayeri- schen Grenzraum stammende Familie Fröschlmoser, aus der mehrere Salzbur- ger Handelsleute und Gewerken hervor- gingen, verfügte über weitreichende Ge- schäftsbeziehungen, auch zu den Fug- gern. Virgil Fröschlmoser war außer im Salzburger und Kärntner Bergbau auch in Kitzbühel beteiligt. Zur »Fröschlmoseri- schen Gesellschaft«, die am Rerobichl ar- beiten ließ, gehörten namhafte Gewerken. Im Jahre 1542 bestand die Gesellschaft aus den Brüdern Virgil (III.) und Chri- stoph Fröschlmoser, Max und Berthold Thenn (siehe Wappenbild), Salzburg, Herzog Ludwig von Bayern, dem Salz- burger Rat Christoph Perner und Ulrich Sitzinger aus Augsburg. Einige Jahre ging es gut. 1545 starb der Herzog. Sein Mitre- gent und Nachfolger, Herzog Wilhelm IV., übernahm die Anteile. 1548 mußten jedoch die Hauptgewerken Fröschlmoser ihre Anteile an die anderen Teilhaber ver- kaufen. Am 31. März 1549 wurde in Kitzbühel zwischen den Gewerken ein neuer Gesell- schaftsvertrag errichtet. Herzog Wilhelm IV., Christoph Perner, Berthold Thenn und Lukas Sitzinger waren mit je 2/9 und Max Thenn mit 1/9 beteiligt. Die Firma nannte sich »Gesellschaft und Verwandte des Kessenthalerischen Schmelzhandels«. Der Bame bezog sich auf ihr Hüttenwerk in Kessen (Kössen) Aus späteren Jahren findet man auch die Bezeichnungen »Kös- sentaler Berg- und Schmelzwerkshandel« und »Kössentaler Handel« oder kurz die »Kössentaler«. Um das Jahr 1556 hatten die Fröschlmoser bei ihnen immer noch Schulden. Die »Kirchbergerische Gesellschaft« oder auch »Kirchberger Handel« nannte sich nach dem damals salzburgischen Kirchberg im Brixental, das selbst ein kleines Berbauzentrum bildete und Sitz ei- nes eigenen erzbischöflich-salzburgischen Berggerichts für das Brixental war. Hier befand sich schon im 15. Jahrhundert ein Schmelzwerk, vermutlich schon damals auch ein Poch- und Waschwerk. Die Ge- sellschaft betrieb hier die meisten Gruben der Gegend, war aber auch am Kitzbühe- ler Bergbau, namentlich am Röhrerbühel, beteiligt. Zu den Gewerken dieses Berg- und Schmelzwerkhandels, dessen Ge- schichte noch nicht geschrieben ist, zähl- ten neben anderen die Ligsalz aus Mün- chen, Hans von Triebenbach, Abraham Sailer, Hans Echinger, die Fugger, Mi- chael Katzbeck sowie die Brüder Mar- quard und Karl Rosenberger. (Soweit die Gewerken, der im Wappen- fresko abgebildeten Familien.) :••:••:••:••:•+•:•.:.•:••:••:•+•:••:•+••+++++++++++++++•+++++++++•••:•4 Große Beteffigung beim Bezirkshauswirtschafts- wettbewerb im Bezirk Kitzbühel Auffallend ist, daß hier an erster Stelle nicht die bekannten Fugger, sondern die 1. Reihe (von links): Das Kitzbüheler Staatswappen, das Wappen Tirols, das Salzburger Wappen; 2. Reihe: Das Wap- pen der Rosenberger, das Wappen der Thenn, das Wappen der Katzbeck. Der flächenmäßig kleinste Bezirk Tirols - Kitzbühel - konnte beim diesjährigen Hauswirtschaftswettbewerb der Landju- gend die größte Teilnehmerzahl aufwei- sen. 61 Mädchen aus dem gesamten Be- zirk trafen sich am Samstag nachmittag des 17. Mai 1980 in der Landes-Landwirt- schaftsschule Weitau in St. Johann, um ihr Wissen und praktisches Können auf dem Gebiet der Hauswirtschaft unter Be- weis zu stellen. Fünf Jurymitglieder, unter anderem Wirtschaftsberaterin Maria Pichler aus Kufstein, bemühten sich, einen ordnungs- gemäßen Ablauf des Wettbewerbes zu ge- währleisten. Nach der Begrüßung von Landes- und Bezirksleiterin Barbara Lindner wurde von Wirtschaftsberaterin Dora Eher der Ablauf des Wettbewerbes bekanntgege- ben und einige organisatorische Fragen geklärt. Infolge der große Teilnehmerzahl wurde der Wettbewerb paarweise durch- geführt. Die erste Aufgabe bestand darin, Fra- gen zum Thema Hauswirtschaft schrift- lich zu beantworten, sowie Zierpflanzen, Gewürze und Stoffe zu erkennen. Auch die anschließende Planungsaufgabe (Tischdecken, Servierkunde - zeichne- risch darstellen) bereitete den klugen Mädchen kaum Schwierigkeiten. Als praktische Aufgabe stellte man ihnen das Thema, mit den vorhandenen Materialien eine kalte Platte für 2 Personen zu ma- chen. Auch hier zeigten die Mädchen durchwegs viel Geschick, wie man Wurst, Käse und dgl. geschmackvoll und appetit- anregend anrichten kann. Während der anschließenden Verko- stung und einem Gläschen Wein beehrte uns Bezirksgeschäftsführer Ing. Hans Staffner durch seine Anwesenheit. Bezirksleiterin Barbara Lindner dankte in ihrer Abschlußrede für die zahlreiche Teilnahme und betonte, daß die Mädchen diese Veranstaltung nicht so sehr als Wettbewerb ansehen sollten, sondern als Möglichkeit der Weiterbildung und Ver- tiefung des eigenen Wissens. Für den Landeshauswirtschaftswettbe- werb am 6. Juni 1980 qualifizierten sich folgende Teilnehmer: Gruppe 1: Lackner Hanni und Lackner Rosa aus Kirchdorf. Gruppe II: Hechenberger Marlene und Berger Veronika - Kitzbühel. Gruppe III: Fuchs Kathi - Hopfgar- ten, Mair Marlene - St. Johann
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