Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 14. Juni 1980 Kitzbüheler Anzeiger Seite 13 Was wissen wir über die Roßkastanie? In der Nacht vom Sonntag auf Montag, 1./2. Juni 1980, wurde von einem Wind- stoß ein großer Ast der Roßkastanie beim Pfleghof abgerissen. Die Bruchstelle zeig- te auf, daß der Baumstamm krank war und daher entfernt werden mußte. Stadt- gärtnerrneister Josef Högler berichtete uns, daß der Baum schon vor etwa zehn Jahren Krankheitserscheinungen aufwies, und seither besonders beachtet wurde, da ein Windwurf eine öffentliche Gefahr be- deutet. Gottseidank war in der Nacht, als der Wind in die Krone fuhr, und die schweren Aste zu Boden stürzten, kein Mensch in der Nähe, so daß kein Unglück passierte. Was wissen wir über die Roßkastanie? Nach alten Frachtbriefen zu schließen, wurde in Kitzbühel die erste Roßkasta- nienpflanzen in den 80er Jahren des vori- gen Jahrhunderts eingeführt. Unsere »al- ten« Kastanien sind also rund 100 Jahre alt. Univ.-Prof. Dr. Helmut Garns, der Verfasser des Beitrages im Kitzbüheler Stadtbuch, 1. Band »Die Pflanzendecke im Bezirk Kitzbühel« berichtete in den Ti- roler Heimatblättern, Heft 7/8 1940, u. a.: Über die Ausbreitung der Kesten oder Kastanien bestand bisher große Unklar- heit. Sowohl die Edelkastanie wie die mit ihr gar nicht verwandte Roßkastanie sind zweifellos in den Balkanländern urwüch- sig, die Edelkastanie nach allgemeiner Ansicht mindestens bis Kram, wahr- scheinlich bis Steiermark und Niederdo- nau, die Roßkastanie dagegen nur bis Al- banien. Die Ausbreitung der Edelkastanie konnte durch Untersuchung von Holz und Blütenstaub, der zwar sehr einkörnig, aber leicht zu erkennen ist, in zahlreichen Ablagerungen der Süd- und Nordalpen schon mit ziemlicher Sicherheit verfolgt werden. Sie erscheint überall viel später als die Buche, oft erst zusammen mit der Walnuß, in Venetien und der Lombardei nach den Untersuchungen meines Schüler Paul Keller in der Bronzezeit, dagegen in Judikarien (Ledro und Fiave nach Dalla Fior) und im St. Galler Rheintal, also wohl auch in Vorarlberg erst in der späte- ren Eisenzeit, sehr wahrscheinlich in der Römerzeit. In Vorarlberg und auch in Nordtirol, wo sich einzelne Bäume sogar im Otz- und Zillertal erhalten haben, (Sinnebner Hans, Kitzbühel, züchtet schon seit Jahren Edelkastanien in seinem Berggarten. A. d. Red.) war sie einst viel verbreiteter als heute; doch fehlt sie z. B. noch ganz unter den früheisenzeitlichen Holzresten von Bludenz. Es ist also kaum mehr zu bezweifeln, daß ihre Ausbreitung nicht nur in den Nordalpen, sondern auch im größten Teil der Südalpen, wo sie heu- te auf weite Strecken das Landschaftsbild prägt, zur Hauptsache den Römern zuzu- schreiben ist. Um so überraschender kommt die Fest- stellung, daß die Roßkastanie, von der bisher allgemein angenommen wurde, daß sie erst im 16. Jahrhundert von Kon- stantinopel nach Wien gebracht worden ist, schon vor der Edelkastanie in Weisch- tirol aufgetaucht ist. Samen von ihr sollen zwar schon vor bald 50 Jahren im bronze- zeitlichen Pfahlbau südlich des Gardasees gefunden worden sein, doch gilt die Be- stimmung und Datierung dieses darum kaum beachteten Fundes als unsicher. Bei der neuen Ausgrabung im Ledrosee wur- den aber in der Kulturschicht in 1,3 bis 1,6 Meter Tiefe mindestens vier hohle Roßkastanien gefunden, die unmöglich erst nachträglich in diese Ablagerung ge- raten sein können, sondern für ein wahr- scheinlich wildes Vorkommen der Roßka- stanie -am Alpensüdfuß sprechen. Bei der großen Zahl altertümlicher Relikte in der heutigen Flora der Umgebung des Garda- sees, zu denen u. a. die immergrüne Stein- eiche, die einmal sogar bis zum Melkfluß in der Niederdonau gereicht hat, und der Judasbaum zählen, muß ich mich dieser Erklärung anschließen; es sei denn, daß die Roßkastanie schon damals als Nutz- oder Zierbaum eingeführt worden wäre oder daß schon damals ein Verkehr mit Albanien bestanden hätte, wo ja noch Taxis können als Kranken- transporter den Rettungsdienst entlasten Daß Taxiunternehmen der individuel- len Beförderung von Personen dienen, ist bereits hinlänglich bekannt. Daß diese Unternehmen aber schon seit geraumer Zeit auch Krankentransporte durchfüh- ren und in dieser Hinsicht gewissermaßen ein »Mittelding« zwischen öffentlichem Verkehr und Rettungsdienst darstellen, ist bislang zuwenig in der Öffentlichkeit ver- breitet. Die Kosten von Krankentransporten werden je nach Notwendigkeit von den Krankenversicherungsträgern getragen. Werden die Kosten für eine Beförderung in die oder von der Krankenanstalt mit ei- nem Krankenwagen (Grünes Kreuz, Rotes Kreuz usw.) nur dann von der Versiche- rung übernommen, wenn der körperliche Zustand des Patienten ausdrücklich einen solchen Transport erfordert, so werden diese bei einer Beförderung mittels Taxi - das natürlich wesentlich kostengünsti- ger ist - in all jenen Fällen vergütet, in denen dem Erkrankten bzw. Verletzten die Benützung eines öffentlichen Ver- kehrsmittels nicht zugemutet werden kann, aber auch ein Transport mit Kran- kenwagen nicht erforderlich ist. Das ist z. B. der Fall bei Gehbehinderung, bei ambulanter Dialysebehandlung, bei Heimtransporten aus Krankenanstalten usw. Die verwendeten Transportscheine enthalten die Bestätigung des Vertrags- oder Spezialsarztes. Diese Art der Beförderung bietet zu- dem den Vorteil, daß sie den Rettungs- Die »Roßkasrane« beim Pfleghof nach dem teilweisen Windwurf heute eine illyrische Sprache gesprochen wird. Wie dem auch set, so erscheint heu- te das Verhältnis unserer »Kerste:i« im neuen Licht. dienst entlas:et jnd ihn dariber hinaus für wichtige Fälle freiliält. Die Kranken- transporte sollten daher für das Taxi- und Mietwagengewerbe zunehrneud an 3edeu- tung gewinnen. Bezüglich der Tariffrage derar:iger Beförderungen - der Kranke bezahlt ja nicht selbst - er gibt cern Tad- fahrer den Transportschein - der Unter- nehmer verrechnet direkt mi: cer Kran- kenkasse - werden jeweils zwischen den Versicherungsträgern (Krankenkassen) jnd der Fachgruppe für die Beförde- rungsgewerbe mit PKW Vereinbarungen getroffen. (Aus: Pressedienst der Tiroler Handels- kammer) Jugendraum Kitzbühel Einkidung »Tag der offenen TL1r« im Jugendraum Kitzbühel Wie bere:ts in der letzten Ausgabe an- gekündigt steht diesen Samstag ein »Tag der offenen Tür« au dem Programm. An diesem Tag haben auch alle Erwachsenen die Möglichkeit den Jugendraum zu besu- chen. Beginn um 16.30 Uhr. Nach einem kur- zen Beric±:, was sich bisher im Jugen- draum getan hat, haben Sie die Möglich- kei: zu e:rem Gespräch mit dein Verant- wortlichen und Besuchern des Jugendrau- mes Kitzbühel. Anschließend laden wir noch alle zu einer gemütlicLlen Kaffeejau- se ein. Wir laden alle an der Jugend interes- serten recht herzlich zu dieser Veranstal- tung ein. ............................................
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