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Seite 14 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 14. Juni 1980 Bürgermeisterkonferenz gegen Plöckentunnel Bezirkshauptmann Dr. Hans Heinz Höfle. Bei der Bürgermeisterkonferenz am 2. Juni 1980 im Rathaussaal in Kitzbühel unter dem Vorsitz von Bezirkshauptmann Dr. Hans Heinz Höfle waren alle 20 Bür- germeister unseres Bezirkes anwesend. Außerdem der Gemeindereferent der Ti- roler Landesregierung, Dipl.-Ing. Dr. Alois Partl, und die Landtagsabgeordne- ten Prof. Walter Kantner und Paul Land- mann. Als erster Punkt der Tagesordnung wurde die Jahresrechnung des A.O. Be- zirkskrankenhauses St. Johann in Tirol behandelt. Dieses Standardkrankenhaus erzielte 1979 Einnahmen von 55,365.000 und Ausgaben von 54,523.000 Schilling; der rechnungsmäßige Abgang betrug je- doch 19,816.000 Schilling. Zu diesem Ab- gang leistete der Krankenanstalten- Zusammenarbeitsfonds (Bund und So- zialversicherungsträger) 7,414.000 und das Land Tirol 3,431.000 Schilling. Der Rest von 8,971.000 Schilling wurde auf die 19 der Verwaltungsgemeinschaft (oh- ne Kitzbühel) angehörenden Gemeinden umgelegt. Im Bezirkskrankenhaus beträgt der Personalstand 162,5 Dienstposten; davon 20 Ärzte. Registriert wurden 1979 4557 Patienten, 46.173 Verpflegstage, davon 42.328 in der Allgemeinen Klasse und 3845 in der Sonderklasse. Es folgten die Wahlen in den Verwal- tungsausschuß: Vorsitzender Bezirkshauptmann Dr. Hans Heinz Höfle Stellvertreter Bürgermeister Dipl.-Ing. Ludwig Partl. Beisitzer: Bürgermeister Karl Huber (Hopfgarten), Herbert Noichl (Kirch- berg), Alois Siorpaes (Fieberbrunn), Josef Bergmann (Hochfilzen), Fritz Astl (Kös- sen) und Gemeinderat Fritz Randl (St. Jo- hann). St. Johann als Standortgemeinde wurden zwei Ausschußmitglieder zuge- sprochen. In das Kollegium des Bezirksschulrates, dem drei Elternvertreter, drei Lehrerver- treter und drei Gemeindevertreter ange- hören, wurden gewählt: Bürgermeister Josef Schönacher, Westendorf, Gemein- derat Ing. Fritz Reiter, Waidring, und Ge- meinderat Anton Kirchrnair, St. Johann. Beschlossen wurde weiters die Bildung eines Abgabenprüfungsverbandes für den Bezirk Kitzbühel, ohne die Gemeinden Kirchberg, Kitzbühel und St. Johann, in welchen Prüfung der Getränkesteuer etc. bereits geregelt ist. Es ist vorgesehen, bei der Bezirkshauptmannschaft eine Ge- schäftsstelle einzurichten. Die Resolution des Gemeinderates der Stadt Kitzbühel vom 31. Jänner 1980 zum Bau des Plöckentunnels und wegen der Notwendigkeit flankierender Maßnah- men wurde von den Bürgermeistern ein- stimmig unterstützt. Über den Inhalt der Resolution hinaus wurde noch verlangt, die Verkehrsmisere auf der Loferer Er- satzstraße (B 312) zu bereinigen. Einstimmig wurde auch beschlossen, auf den Erlös von anderthalb Millionen Schilling aus dem Verlauf des Wohnhau- ses des ehemaligen und nun aufgelösten Bezirks-Fürsorgeverbandes zugunsten des Therapiezentrums in Oberndorf zu ver- zichten. Die Agenden des Bezirks-Für- sorgeverbandes hat bekanntlich das Land Tirol übernommen. Alle bei der Bürgermeisterkonferenz gefaßten Beschlüsse gelten selbstverständ- lich mit Vorbehalt durch den Gemeinde- rat der jeweiligen Gemeinde. Landesrat Dipl.-Ing. Dr. Alois Partl berichtete über die Novellierung verschie- dener Gesetze. Abschließend kamen noch Probleme zur Sprache zu den Flächenwid- mungsplänen. Rechtskräftige Flächen- widmungspläne besitzen im Bezirk Kitz- bühel folgende Gemeinden: Kössen, Going, Hochfilzen und St. Ulrich am Pil- lersee. Ein treuer Diener seiner Sänger Zum zweitenmal innerhalb weniger Jahre waren die Sopranisten Maria Knoll, der Bariton Friedrich Madersbacher und der bekannte Liedbegleiter Erik Werba zu Gast in Kitzbühel mit einem Pro- gramm, das kaum einen Wunsch offen ließ. Schwerpunkt: Hugo Wolf, der be- sondere Liebling Erik Werbas. Für ihn kämpf er seit Jahrzehnten. Kämpfer auch für die viel zu wenig bekannten Lieder Antonin Dvoräks. Ein treuer Diener des Kunstlieds, aber auch seiner Sänger! Vie- len hat er den Weg geebnet; wohl auch Maria Knoll mit ihrem glockigen, drama- tischen Sopran und Friedrich Madersba- cher mit seinem warmen Bariton. Mit wie- viel Ernst, aber auch Witz sang Maria Knoll doch aus Hugo Wolfs »Italieni- schem« und »Spanischem Liederbuch<, während Friedrich Madersbacher seinen Bariton in Liedern wie Schuberts »Die Stadt«, »Der Atlas«, »Der Doppelgän- ger« mehr psychologisch und dramatisch einsetzte - sehr verschiedene Stimmen al- so, die aber doch herrlich miteinander korrespondieren, was sich in den Duetten Dvoräks - »Klänge aus Mähren« - zeig- te. (Die beiden sind übrigens Ehepaar!) Und Erik Werba am Klavier? Man fragt sich immer wieder, wie er zu solchem »Maß« in der Begleitung kam, zu solchem Zurückdrängen der Versuchung zum Soli- stischen, zu solchem »Dienen«. Auch er voll Witz - nicht nur in seinen schon Tradition gewordenen Kommentaren, sondern auch im Spiel; etwa in Hugo Wolfs »Bei einer Trauung«. Warum so viel unübliche Worte über den Partner am Klavier? Weil Erik Werba gerade in letzter Zeit wieder in so unsach- licher Weise von der Kurier-Kritikerin Seebohm attackiert wird. Sätze wie: »Er könnte sich wieder einmal den »Musen- sohn« vornehmen!« (Kurier vom 7. Juni) sind eine Frechheit. Dankbares, begeistertes Publikum, Ge- gegenüber dem 1. Konzert Steigerung der Besucherzahl um 100 ¼. Nicht weniger als drei Zugaben. h.b. Der Röntgenbus des Landes Tirol im Bezirk Kitzbühel Die fahrbare Röntgeneinheit der Sani- tätsabteilung des Amtes der Tiroler Lan- desregierung kommt in den nächsten Ta- gen in 3 Orten unseres Bezirkes zur Auf- stellung. Am Montag, 16. 6. 1980, steht er vor- mittags von 9.30-12.30 Uhr in Reith bei Kitzbühel und nachmittags von 14.30-17.30 Uhr in Aurach. Am Dienstag, 17. 6. 1980, ist er in Jochberg von 10.30-12.15 Uhr und von 14.15-17.45 Uhr aufgestellt. Mit dem Einsatz dieses Röntgenbusses soll vor allem der Lehrerschaft in den Aufstellungsorten und den Angestellten der Betriebe des Nahrungs- und Genuß- mittelgewerbes die Möglichkeit geboten werden, sich kostenlos durchleuchten zu lassen. Besonders den in und um die gen. Gemeinden tätigen Besitzern und Ange- stellten von Gast und Hotelbetrieben, von Molkereien, Käsereien, Metzgereien, spei- seeisherstellenden Betrieben und Kondito- reien ist damit Gelegenheit gegeben, die gesetzlich vorgeschriebene Untersuchung nach dem Baziellenausscheidergesetz di- rekt an Ort und stelle durchführen zu las- sen. Die bereits vorhandenen zeugnisse über frühere Untersuchungen sind zur Verlängerung mit den Stuhlproben anher zu senden. Stuhlprobenbriefchen werden Ihnen bei der Röntgenaufnahme ausge- folgt und sind in leserlicher Schrift mit dem Namen und Geburtsdatum des Ein- senders, sowie mit dem Namen und der Adresse des Betriebes zu versehen. Als Amtsarzt des Bezirkes darf ich Sie bitten, möglichst zahlreich und vollstän- dig zu diesen Untersuchungen zu erschei- nen, die Ihnen die weitere Anfahrt in die Gesundheitsabteilung der BH-Kitzbühel ersparen soll. Amtsarzt Dr. A. Weithaler ..................................R.
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