Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 21. Juni 1980 Fortsetzung von Seite 1 sentliche kommunale Vorhaben im Bezirk zu informieren. Immerhin enthielt die 60 Minuten dauernde Sendung auch zahlrei- che Hinweise, die von den Sorgen des Be- zirkes - Plöckenstraßenausbau, Engstel- len der Brixentaler Bundesstraße, notwen- diger Ausbau der Loferer Ersatzstraße und der Hochkönigbundesstraße, Kran- kenhausausbau in St. Johann, Almbwe- ritschaftsungsprobleme, Ärztemangel, Müllbeseitigung und Abwasserkläranla- gen - berichteten. Es ist zu erwarten, daß bei der sehr kri- tisch gemachten Sendung, deren Regie ei- ne wesentliche Aufgabe hat, keine Lobhu- deleien angebracht werden. Bezirkshaupt- mann Oberrat Dr. Hans Heinz Höfle und Bürgermeister LA Hans Brettauer wurden nicht »scharf« angegangen, aber dies ist kein Fehler der Sendung, wenn die Teil- nehmer gesittet sind und am Schluß einer Anfragebeantwortung danken und vile- leicht auch zufrieden sind. Dem Image des Bezirkes hat die Art, wie die Sendung ablief, genützt. Wir setzen die Aussagen von BH Dr. Höfle und BM Brettauer in geraffter Form fort: Fachärztemangel: BH Dr. Höfle: Es liegt eine Resolution der Bezirkslandwirt- schaftskammer vor, die sich mit der ärzt- lichen Versorgung befaßt. Es gibt derzeit nur einen Augenarzt im Bezirk, wir bräuchten einen Röntgenologen und - etwa im Brixental - Zahnärzte. Abhilfe durch Neuansiedlung von Fachärzten ist in der nächsten Zukunft nicht zu erwar- ten. Industrieansiedlung: BH Dr. Höfle: unsere Wirtschaft ist vorerst vom Frem- denverkehr und Zulieferbetrieben ge- prägt. In der gewerblichen Wirtschaft do- minieren Klein- und Mittelbetriebe. Die Gemeinden sind für die Erweiterung von bestehenden Betrieben, aber nicht für die Ansiedlung von Großbetrieben. Vor al- lem sorgen sie sich um Umweltprobleme, die auftauchen könnten. Im Bezirk gibt es wenig Arbeitsplätze im Bergbau und in der Industrie, aber diese Betriebe mußten und müssen teilweise Kräfte aus anderen Teilen Osterreichs holen. Ansiedlung von Industriebetrieben zur Verminderung des Pendlerproblems, aber bei Wahrung der Umweltqualität, ware in den Bereichen Brixental, Pillerseegebiet, Kössen und zwischen St. Johann und Kirchdorf mög- lich. BM Brettauer: Die Gemeinden brau- chen für die wachsende Zahl der Erwerb- stätigen und schließlich auch für die Steu- erkraft gesunde Wirtschaftsbetriebe zu- sätzlich zum Fremdenverkehr. Kitzbühel hat eine 2 ha große Fläche für die Erweite- rung oder Neuschaffung heimischer Be- triebe gewidmet. Müllbeseitigung: BH Dr. Höfle: Der gemeinsame Verband der Bezirke Kuf- stein und Kitzbühel ist nach jahrelangen Verhandlungen praktisch gescheitert. Die Gmeinden verfügen zum größten Teil über Müllplätze, die zwar oftmals nicht ideal sind, aber noch für einige Jahre rei- chen werden. BM Brettauer: Der Müllplatz der Stadt in Jochbergwald wird noch für etwa 20 Jahre reichen, wenn der Anfall wie in den letzten Jahren bleibt. Abwasserbeseitigung: BH Dr. Höfle: Wir bilden Verbände zur gemeinsamen Beseitigung der Abwässer. Bekanntlich kommt von bayrischer Seite immer wieder die Forderung nach Reinhaltung des Chiemsees. Im Pillerseebereich wird heu- er mit dem Bau begonnen. Die Gemein- den Kitzbühel, Westendorf und Brixen besitzen funktionierende Anlagen. Für Kirchberg - Reith, einige Teile von Kitz- bühel (Schwarzsee-Lutzenberg) - Going - St. Johann und Kirchdorf ist eine Ver- bandskläranlage in Erpfendorf geplant, doch ist die Standortfrage noch nicht ge- löst. BM Brettauer: Kitzbühel hat sehr früh mit der Kanalisierung begonnen. Die Stadt, nicht umsonst als erster Ort Tirols mit dem Umweltgütesiegel ausgezeichnet, ist zu 85 Prozent vollkanalisiert und be- sitzt die erste vollbiologische Kläranlage Tirols. Altglasverwertung: BH Dr. Höfle: Wir haben uns im Sinne einer sinnvollen Ent- lastung der Müllplätze nicht nur für die vorwiegend vom Roten Kreuz übernom- mene Altpapierverwertung, sondern auch für die Altglasverwertung eingesetzt. Vom Baubezirksamt Kufstein wurden ei- ne Privatfirma nicht in gewünschter Wei- se. Es wird laufend urgiert. Hoffentlich muß man nicht die Container aus ver- schiedenen Gründen wieder wegnehmen, denn damit würde der Wille der Bevölke- rung, an der Rückgewinnung von Altstof- fen mitzuarbeiten, schweren Schaden lei- den. An Einzelproblemen wurden bei der Sendung vorgebracht: Sanierung der Gundhabinger Kapelle: BM Brettauer: Die Kapelle gehört der Gundhabinger Interessentschaft. Eine große Lösung ist nur mit dem Denkmal- amt möglich. Eine Sanierung des Daches ist, wenn das bestehende Blechdach blei- ben kann, durch die Zusammenarbeit der Interessentschaft und der Gemeinde mög- lich. Flächenwidmung: BM Brettauer nahm zur aufgeworfenen Frage einer Sanierung eines Hofes am Steuerberg durch Verkauf von Baugründen Stellung. Ein weiterer Verkauf ist durch den in Ausarbeitung be- findlichen Flächenwidmungsplan nicht möglich, außerdem hat die seinerzeit zu- gebilligte Freigabe nicht zur gewünschten Sanierung des Hofes geführt. Zufahrt nach Brixen: BH Dr. Höfle und BM Brettauer erklärten übereinstim- mend, das Problem der nicht existenten Buszufahrt nach Brixen über die Brixen- taler Bundesstraße von Wörgl her zu ken- nen, gaben aber den Ausbauplan der Bun- desstraßenverwaltung bekannt, der in nächster Zeit zwar Bauvorhaben bringt, nicht aber eine große Lösung mit der Um- fahrung von Brixen oder Kirchberg. Fußgängerweg: Es wurde Beschwerde geführt, daß der Zebrastreifen des Schul- weges hinter dem Rathaus nicht fertigge- stellt ist. BM Brettauer kündigte umge- hende Abhilfe an. Ebenso versprach er, die Abplankung im Bereich Reischkurve, die wegen des Bauvorhabens beim ehema- ligen Hinterbräustadel notwendig war, so zurücksetzen zu lassen, daß eine Verbes- serung für Autofahrer und Fußgänger eintritt. Wanderweg Kitzbühel-Aurach: Die Achenpromenade ist bei Beginn des Orts- bereichs Aurach abgeplankt, um den Fuß- gängern eine autofreie Zone zu bieten. Es muß eine Lösung für Frauen mit Kinder- wagen gefunden werden. Ausländerbeschäftigung: Ein Betriebs- inhaber führte Klage, daß trotz rechtzeiti- ger Meldung der Gastarbeiter für die nächste Saison kleine Firmen in Schwie- rigkeiten kommen, weil ihnen mitgeteilt wird, daß das Kontingent erschöpft ist. Die Frage gehört in die Zuständigkeit des Arbeitsamtes. Aus anderen Gemeinden des Bezirks wurden folgende Probleme vorgestragen: Mietengesetzfragen, Zustand einer Straße in St. Johann, Fußgängerübergang beim Gasthaus Obermair in Fieberbrunn, Ab- wasserprobleme in St. Johann, Einfahrt von der Bundesstraße zu einem Haus in Jochberg. Kleinere Probleme aus Kitzbühel waren noch die Sanierung des stadteigenen Wohnhauses »Erzhaus«, die den Bundes- straßen zuzählende Misere bei verschiede- nen Kanaldeckeln im Bereich der Paß- Thurn-Straße und die Ampelregelung bei eD der Hornkreuzung. H. W. Elternkreis der Kinderfreunde Freitag, 20. Juni 1980, 19.30 Uhr. Thema: »Familienausflüge und Wan- derungen« Diese Veranstaltung ist bis zum Sep- tember 1980 die letzte Zusammenkunft des Elternkreises. AAB Kitzbühel lädt zu Fahrt nach Hallein Die Stadtgruppe Kitzbühel des Arbeiter- und Angestelltenbundes ladet alle Mitglieder, ihre Angehörigen und Freunde zu einer Fahrt nach Hallein ein. Das Vormittagsprogramm umfaßt den Besuch der Salzburger Landesausstellung »Die Kelten in Mitteleuropa«, am Nach- mittag ist entweder eine Stadtführung oder eine Fahrt auf den Dürrnberg. Die Heimfahrt erfolgt unter den Schellenberg und das Berchtesgadener Land. Diese Fahrt wird gemeinsam mit der Ortsgruppe des Krippenvereins unter- nommen. Fahrtkosten: 5 90.—. Termin: Sonn- tag, 22. Juni, Abfahrt: 7.30 Uhr, Rück- kehr bis 18 Uhr. Anmeldungen bei Ob- mann Stadtrat Dir. Peter Brandstätter, Tel. 2496 bis spätestens 18. Juni.
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