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Samstag, 28. Juni 1980 Kitzbüheler Anzeiger Seite 27 Besonderen Erfolg hatte die Aktion »Schmutzwasserpumpen« im Bezirk. An- stelle der vorgesehenen 2 Pumpen konn- ten 7 Pumpen erworben werden. Es gab zwar kein »Gratisexemplar«, aber eine ge- rechte finanzielle und regionale Auftei- lung. Der Bezirkskommandant berichtete weiters über Subventionen und außeror- dentliche Beihilfen sowie Bedarfszuwei- sungen an die Gemeinden. Bei den Lei- stungswettbewerben 1978 beteiligten sich 13 Gruppen (9 Bronze, 4 Silber) und im vergangenen Jahr 9 Gruppen (4 Bronze, 2 Silber). Der Bezirkskommandant rief die Wehren auf, sich vermehrt an diesen Wettbewerben zu beteiligen. Besonders erfreulich ist die Tatsache, daß drei Ka- meraden das Goldene Leistungsabzeichen erwerben konnten. Die Kameraden Ru- pert Aufschnaiter und Michael Foidl in Aurach und Klaus Krall in Westendorf haben viel Freizeit aufgewendet, um sich auf diesen Bewerb vorzubereiten, sie er- reichten das hohe Ziel. Dankbar vermerkte der Bezirkskom- mandant, daß bei einer Besichtigung im Werk TIMAG-Hochfilzen sich nicht nur die Werksleitung, sondern auch der Berg- hauptmann eingefunden hatte, womit das Interesse an Brandschutzvorbeugung deutlich unterstrichen wurde. Ausführlich beschäftigte sich Brandrat Brunner mit dem Versicherungsschutz für die Feuerwehrmänner. Tirol hat als erstes Bundesland eine Zusatzversicherung nach der 34. ASVG-Novelle gemacht und die Feuerwehrmänner zusätzlich bei der Ti- land versichert. Die Arbeit der Feuer- wehrmänner wird nicht leichter, der Ver- sicherungsschutz ist im Ernstfall die Si- cherung nach Unfall mit Invaliditätsfolge oder für die materielle Sicherung der Hin- terbliebenen. Der Bezirkskommandant verwies auf Feuerwehrfestlichkeiten im Bezirk und zeigte am Schluß in knappen Worten die Tätigkeit des Bezirkskommandos auf. Er erinnerte an seine nun zehnjährige Tätig- keit. Damals gab es 43 Fahrzeuge und 5 Tankwägen im Bezirk, nun sind 69 Fahr- zeuge und 14 Tankwägen, vor 10 Jahren waren 25 Funkgeräte, nun sind es über 80. In diesem Jahrzehnt nahmen neue Geräte ihren Weg, so die Rettungsschere und verschiedene Sonderfahrzeuge. Auf der »Interschutz« in Hannover, die nur alle 10 Jahre stattfindet, wird heuer die Bergegerüstleiter von Bezirkskomman- dantstellvertreter Alois Exenberger ausge- stellt, die in Deutschland gebaut wird. Bezirksinspektor Hans Embacher ging in seinem Bericht auf die Brandstatistik ein. Die Zahl der gemeldeten Brände im Vorjahr war 55, die Statistik aber weist 131 aus. Sehr stark gestiegen ist die Zahl der Brände durch Wärmegeräte. 5 Fälle von Kinderbrandstiftung mußten regi- striert werden. Die Ursache aller gemelde- ten Brände im Bezik konnte eruiert wer- den. Die größten Schadensfälle waren in Fieberbrunn (Brandlegung), in Waidring (4,5 Mill. S) und Hopfgarten (1,1 Mill. S). Es gab 22 Einsätze der Heuwehr, aber er- freulicherweise nur einen einzigen Fall von Brand nach Heuselbstentzündung. Diese vorbeugenden Einsätze verdienen besondere Beachtung. Heuwehrgeräte werden aber nur dort eingesetzt, wo Mes- sungen mit Sonden gemacht werden. Bezirksinspektor Embacher kam auf folgende »Problemfälle« zu sprechen: Gasanlagen, Feuerbeschau, Olbindemit- telstützpunkte, bedingte Einsatzfähigkeit des Strahlenschutztrupps. Klar wandte sich Embacher gegen den Einsatz von Mar- ketenderinnen in den Feuerwehren, denn diese gibt es in den Richtlinien nicht. Auch stellte er sich eindeutig gegen das Aufpflanzen aller möglichen »Figuren« auf den Uniformen. Bezirkskassier Andre Pollak legte den Finanzbericht vor. Nach dem Revisions- bericht wurde ihm mit Dank die Entla- stung erteilt. In einem Grußwort würdigte Bezirkshauptmann Oberrat Dr. Hans- Heinz Höfle die Leistungen und die Ein- satzbereitschaft der Feuerwehren, die sich in immer mehr Bereichen bewähren müs- sen. Mit Freude registrierte er die Zusam- menarbeit der Rettungsorganisationen Gendarmerie, Rotes Kreuz und Freiwilli- ge Feuerwehren und dankte für die gute Zusammenarbeit. Landeskommandant Landesbranddi- rektor Hermann Partl dankte den Ge- meinden für die große Teilnahme der Bür- germeister am Bezirkstag uhd die große Unterstützung bei der Beschaffung der notwendigen Gerätschaften. Mit 131 Bränden und einem Gesamtschaden von 14,5 Mill. S ergibt sich eine Summe von 314 S an Brandschaden pro Einwohner im Bezirk. Zu den größten Brandschaden- summen gehören Fälle von Brandstiftung durch Kinder. In Tirol waren derartige Schäden von noch nicht schulpflichtigen Kindern und Brandstiftungsfälle mit ins- gesamt 23 Millionen S fast ein Viertel der Gesamtschadenssumme. Zur Brandver- hütung wurden 5500 Objekte der Feuer- beschau unterzogen, wobei 17.000 Män- gel festgestellt wurden. Als erfreulich nannte es der Landeskommandant, daß endlich durch die unentgeltliche Versiche- rung eine befriedigende Unfallversiche- rung erreicht werden konnte. Sämtliche Kosten dafür hat das Land Tirol über- nommen. Die Versicherungsprämie be- trägt immerhin 750.000 S pro Jahr, sie be- lastet die Feuerwehren nicht, weil die Summe nicht aus der Feuerschutzsteuer genommen wird. Ausführlich nahm der Landesfeuer- wehrkommandant zu Fragen von Schu- lung und Ausbildung Stellung. Die Schu- lung konnte durch mehr Kurse und Über- belag der Veranstaltungen an der Landes- feuerwehrschule sicher verbessert werden. Er kündigte für gewisse Abschnitte zen- trale Brandmeldestellen an, sprach über die Heuwehraktion und hielt abschlie- ßend fest, daß ihm das Feuerwehrwesen im Bezirk Kitzbühel keine Sorgen bereite. Er dankte allen Wehrmännern und Char- gen für den Einsatz und wünschte weiter Zusammenhalt und Erfolg im Dienst der Allgemeinheit. In Anlehnung an die Ausführungen des Bezirksinspektors Embacher wies der Landesfeuerwehrkommandant auf die Tatsache hin, daß die Feuerwehren Kör- perschaften öffentlichen Rechts sind und daher sich in der Uniformierung und im Auftreten den Normen zu unterwerfen haben. Abschließend nahm Landesfeuerwehr- kommandant Partl die Ehrung von ver- dienten Feuerwehrmännern vor. Das Ver- dienstzeichen des Landesfeuerwehrver- bandes in Bronze erhielten: Oberlösch- meister Franz Ager, Westendorf-Windau, Oberbrandmeister Thomas Lechner, St. Jakob i.H., Brandinspektor Josef Berger, Westendorf. Das Verdienstzeichen des Bundesfeuerwehrverbandes wurde Alt- kommandant Johann Mühlberger, Ober- brandinspektor, Kössen, zuerkannt und überreicht. Landesfeuerwehrkommandant Partl würdigte in einer Ansprache die Verdienste von Bezirkskommandant Stefan Brunner, der seit 10 Jahren in diesem Amt ist. Brunner gehört seit 1953 dem Bezirksaus- schuß an, war zuerst Schriftführer und dann durch 12 Jahre stellvertretender Be- zirkskommandant, ehe er Bezirkskom- mandant wurde. Durch 5 Jahre war Brun- ner auch Kommandant der FF Kitzbühel. Er gehört seit langem dem Technischen Ausschuß sowie dem Schul-, Personal- und Finanzausschuß des Landesfeuer- wehrverbandes an und ist Delegierter zum Bundesverband. Brunner erhielt das Eh- renzeichen des Landesfeuerwehrverban- des in Gold, die höchste Auszeichnung für einen aktiven Feuerwehrmann, die der Landesverband zu vergeben hat. Für die hohe Auszeichnung dankte Brunner in herzlichen Worten. Bezirkskommandant Branddirektor- Stellvertreter Eduard Neumayr aus Kuf- Fortsetzung von Ausgabe Nr. 25 85. Bezirksfeuerwehrtag in Kelchsau Hohe Ehrung für Bezirkskommandant Brandrat Brunner - Erfolgsbericht Werbung bringt Erfolgt. Schluß auf Seite 46
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