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Das wahrscheinlich erste Bild der Kitzbüheler Fußballmannschaft - aufgenommen 1930 Von links nach rechts: Lu. Thoma, Ernstl Frommer, Hermann Berger, Walter Föger, Erich Bertsch/er, Obmann: Ernst Ganzer, Mariacher Hans, Gasser Lee, Hauser Hans, Walter Ducha, Albert Radesinsky sportehronik Seite 14 - Monatsbeilage Juli/Kitzbüheler Anzeiger In den nächsten Wochen feiert der Kitzbü• heler Fußballklub mit mehreren Veranstaltun- gen seinen 50sten Geburtstag, Der Name »Kitzbüheler Sportclub« scheint aber bereits im Jahre 1923 auf, hatte aber zu diesem Zeitpunkt mit dem Fußball noch nichts zutun. Auf Vereins- ebene begannen sich die Kicker 1930 zu organisieren, nachdem man schon in den Jahren zuvor am Rennfeld trainiert Noch bevor der Fußballsport in eine Vereinsbahn gelenkt wurde, gab er An- laß für zahlreiche Diskussionen. Erst- mals hatte sich der Kitzbüheler Gemein- derat in einer Sitzung am 17. Mai 1921 damit zu befassen. Im Protokoll ist dazu zu lesen: Gemeinderat Kooperator Josef Nah teilt mit, daß der Gesellenverein »Jun- gendhort« unter der Leitung des Herrn Lehrer Lechner das Fußballspiel durch- führen will und ersucht um Uberlassung des Turnplatzes an bestimmten Tagen in der Woche. Nach diesbezüglichen Wechselreden und längerer Beratung, wobei die Gefah- ren und voraussichtlich auch Streitigkei- ten und die Herbeiführung eines steten Kampfes besonders hervorgehoben wurden, wird Gemeinderat Nail ersucht, sich diesen Standpunkt zu überlegen, ei- nen anderen Plan ausfindig zu machen oder sein Ansuchen abzuändern und bei der nächsten Sitzung einen diesbezügli- chen Antrag zu stellen. und gespielt hatte. Der erste Fußball- platz wurde in den Jahren 1930/31 her- gerichtet. Am 25. November 1930 war es dann soweit. Unter dem Baumeister Lutz Ger- zabek und seinem Stellvertreter, dem Kaufmann Ernst Ganzer, wurde jener 1924 tauchte das Thema erneut in der Kitzbüheler Zeitung auf. Die zwei Faksi- milien beweisen, welch Stellenwert man damals dem »runden Leder« zuschrieb. Bemerkenswert aber auch, wie man das Tennisspiel zu dieser Zeit beurteilte. Meinung Kitzbühel. Neuer Tennisplatz. Neben dem Schloß Kaps wird auf dem heuri- gen Eisl.au.fplatz ein neuer Tennisplatz errichtet. Entschieden notwendiger wä- re die Schaffung einer Gelegenheit für den Fußballsport. In einem. aufstreben- den Fremdenorte wie Kitzbühel hat die- ser moderne Sport für Turner und die Jugend mehr Zukunft als das Tennis- spiel, für welches sich doch nur die Fremden interessieren. Was sagt dazu der Sportverein? Verein gegründet, der heute als Fußball- klub anzusehen ist. Mit im Vorstand war auch der Obergärtner Leo Gasser, der die Funktion eines Sektionsleiters inne- hatte. Der Kitzbüheler Sportclub war zu die- ser Zeit eine Art Dachverband für meh- rere Sportarten. Der Verein war in Fuß- ball, Tennis, Handball, Tischtennis und Schwimmen unterteilt, die jeweiligen Sektionsleiter zählten wie ein Schriftfüh- rer zur Vereinsleitung. Während der Vor- stand vom gesamten Verein gewählt wurde, wurden die Sektionsleiter von den einzelnen Abteilungen mit der Füh- rungsarbeit betraut. Die Statuten des KSC aus dem Jahre 1947 sehen alljährlich eine Generalver- sammlung vor. Als einzige Sektion im Rahmen des Sportclubs blieb der Fuß- ball über, nachdem ein eigener Tennis- klub ins Leben gerufen wurde und Tisch- tennis und Handball sind praktisch ein- geschlafen. Nach der. Vereinsgründung setzte ein regelmäßiger Spielbetrieb ein. Im Unter- land stellten damals neben Kitzbühel noch Wörgl, Kufstein, Schwaz, Brixlegg und Wattens Mannschaften. Als erstes Spiel stand am Rennfeld ei- ne Begegnung gegen Grün-Weiß Inns- bruck auf dem Programm, das die Gäste 5:2 gewinnen konnte. Das Eröffnungs- spiel am neuen Sportplatz an der Kap- serbrücke sah Kitzbühel gegen Ratten- berg mit 11:1 als Sieger. Der Fußballsport erlebte sogleich ei- nen einen fast unglaublichen Auf- schwung und erfreute sich wachsender Beliebtheit. Der Rekordbesuch bei ei- aqumdnunu Kitzbühel. Tennisplatz. Zu diesem Ar- tikel wird entgegnet: Nicht bloß, daß sich der Schreiber in Widerspruch stellt, indem er Kitzbühel als Frerndenort her- vorhebt, im gleichen Satz aber meint, die Schaffung eines FußbaUplatms für Einheimische hatte mehr Berechtigung, als das Tennisspiel, für weiches sich nur Fremde interessieren. Was das Fuß- bailpiel selbst anbetrifft, so siind wir froh, daß wir für dieses jugendverro- hende Spiel keinen Platz haben. - Schließlich müßte man noch feststellen, daß wohl gar niemand in der Oeffent- lichkeit ein Recht hätte, den Tennisplatz beim Schloß Kaps zu hindern oder ein- zustellen, denn der Tennisplatz wird vom Kitzbüheler Sportklub aus eigenen MittdL, und auf dem Grund--u - -d Boden des Präsidenten Graf Lamber'g errich- tet. 4
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