Kitzbüheler Anzeiger

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Beim Prjmjza,nt. Von links: /-llzpJa,/er GR JoseJ Mavrhojer, Pjarrer GR Johann Da,,- ninger, Neupriester Ludwig Höritzaue, Priiniziant Nikolaus Erber, Pfarrer Dr. Peter Hofer (Predige,), Prälat Dr. Sebastian Ritter, Pfarrer Martin Walchshofer. Junge ÖVP startet Aktion für »Pro Tirol« Unterschriftensammlung bis Herbst R Für ein verstärktes Mitwirkungs- recht •Ein Osterreich der Bundesländer Samstag, 19. Juli 1980 Kitzbiiheler Anzeiger Seite Ii gefüllte Kirche schritt der Neupriester zum Altar, begrüßte die Heimatpfarre und stellte das Geheimnis des Glaubens in den Mittelpunkt der einleitenden Worte. Mit Neupriester Nikolaus Erber feierten in Konzelebration sein Weihekollege Lud- wig Höritzauer, der Primizprediger Pfar- rer Dr. Peter Hofer aus Salzburg- Nonntal, Prälat Dr. Sebastian Ritter, Pfarrer Johann Danninger, Altpfarrer Josef Mayrhofer und Pfarrer Martin Walchshofer von Strobl. Der Primizprediger, ein langjähriger väterlicher Freund des Neupriesters, zeig- te in ergreifenden Worten die Aufgaben des Priesters in der Eucharistiefeier, in der Verkündigung und im Dienst am Nächsten. Die Gaben Brot und Weintrauben brachten die Kinder Veronika Wirtenber- ger und Sigrid Tschurtschenthaler zur Ga- benbereitung, Astrid Flesar trug dem Bei ihrer letzten Sitzung beschloß die Leitung der Jungen ÖVP des Bezirkes Kitzbühel, unter dem Vorsitz von Bezirks- obmann Simon Brüggl, eine Unterstüt- zungsaktion für »Pro Tirol« durchzufüh- ren. Bis zum Herbst sollen in den Orts- gruppen Brixen, Fieberbrunn, St. Jakob, Hochfilzen, Kirchberg, Kirchdorf, Kös- sen, St. Johann und Westendorf Unter- schriften für mehr Rechte der Bundeslän- der gesammelt werden. Im ersten Anlauf wird mit rund 1000 Unterschriften gerech- net. Welche Ziele werden mit »pro Tirol« verfolgt? Ungefähr gleichzeitig entstan- den in Vorarlberg und Tirol Bürgergrup- Neupriester den Kelch zum ersten heiligen Opfer. Die Kinder trugen Gedichte vor. Beim Lösen des Kelches vom Polster zeig- te sich, daß er fast zu gut angebracht wor- den war. Die Aufgabe wurde unter Zuhil- fenahme eines Taschenmessers gelöst. Mit dem Primizsegen erreichte die Feier einen letzten Höhepunkt. Bei der Kommunionfeier reichte der Neupriester seinen Angehörigen die Eu- charistie in beiderlei Gestalten. Mit dem Danklied »Großer Gott, wir loben dich!« schloß die fast zweistündige Gottesdienst- feier. Von der großen Kirchenstiege bis zum Hotel »Tenne« wurde der Neuprie- ster in der Kutsche geführt. Das Festmahl wurde durch das Entgegenkommen der Direktion des Hauses trotz des Umbaues der Küche in der »Tenne« arrangiert und erntete großen Beifall. Über die Anspra- chen und des weiteren Verlaufes des Pri- miztages werden wir den Bericht fortset- zen. pen, die dem Föderalismus wiederum zu mehr Geltung verhelfen wollen. Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, daß einerseits geschichtliche Gegebenheiten dies erfor- dern und andererseits ein zentralistischer Staat, wie er von so manchen Politikern als Ideal angesehen wird, die Weiterent- wicklung unseres demokratischen Ge- meinwesens erheblich hemmt. Zudem ent- stehen bei zu großen Einheiten fast auto- matisch undurchdringbare Machtverfil- zungen und unfinanzierbare Kosten. Dem Bürger sollen sowohl Macht als auch Ver- antwortung entsprechend dem Subsidiari- tätsprinzip, das besagt, daß die überge- ordnete Gemeinschaft nur das erledigen soll, was die untergeordnete nicht erledi- gen kann, so weit wie möglich zurückge- geben werden. In Osterreich ist in den letzten 10 Jah- ren ein langsamer, aber ständig fort- schreitender Zentralisierungsprozeß vor sich gegangen. Über viele kleine Schritte hat der Staat Zuständigkeiten an sich ge- rissen. Ginge die Aushöhlung der Länder- finanzen so weiter, stünde der nächste Schritt unmittelbar bevor. In den letzten Jahrzehnten hat der wirt- schaftliche Aufschwung den Osterreicher- innen und Österreichern einen enormen Fortschritt im Bereich der Bildung ge- bracht. Immer mehr Menschen haben heute eine höhere Schule besucht. Der Wissensstand um die Zusammenhänge im Staat ist höher denn je. Bildung ist nur dann für den einzelnen Menschen von Nutzen, wenn er damit auch das Recht er- wirbt, sie entsprechend einzusetzen und an den Entscheidungen im öffentlichen Leben mitzuwirken. Die Zentralisierung der Verwaltung rückt aber die Entschei- dungen immer mehr von den Menschen weg. Ist die Gemeinde zuständig, hat der Bürger die Möglichkeit, seinen Fall bei ei- ner der vielen Gelegenheiten darzulegen, ohne daß er dabei viel Mühe in Hinblick auf Fahrt, Zeit und Strapazen auf sich nehmen müßte. Liegt die Entscheidungs- befugnis beim Land, hat es der einzelne schon schwerer, sich persönlich um die Dinge zu kümmern. Zur Entfernung, die Zeit und Geld kostet, kommt noch die Unerfahrenheit des einfachen Menschen beim Umgang mit den Behörden. Aber auch die Behörde hat es schwieriger, weil sie mit den örtlichen Gegebenheiten erst vertraut werden muß. Ist der Bund in ei- ner Sache zuständig, wird der Fall vol- lends unüberschaubar. Der weite Arm der Zentrale mit seinen bürokratischen Ab- stufungen ist nicht nur teuer, sondern auch sehr starr. Einheitliche Regelungen für das ganze Bundesgebiet können zwar überall gleich wirksam sein, sind es aber nicht immer. Einen großen Apparat in Bewegung zu bringen ist dann jedenfalls sehr schwierig. Zentralisierung hat noch einen ande- ren, in meinen Augen viel wichtigeren Ge- sichtspunkt: Es entscheiden sehr wenige über immer mehr Bereiche. Das bringt nicht nur die Gefahr mit sich, daß die Be- völkerung weitgehend entmündigt wird, sondern auch das Problem der menschli- chen Unzulänglichkeit. Wer für sehr viel verantwortlich ist, löst bei einem Versa- gen Probleme in eben dieser Größenord- nung aus. Wenn der Kreis der Entschei- dungsträger sehr klein ist, ist die Kontrol- le dieser Leute umso wichtiger. Der Grundsatz, daß eine Hand die andere wäscht, hat sich nur zu oft bewahrheitet. Im Föderalismus sind allein dadurch, daß sich die Macht auf viele Personen und von der Zentrale weg zurück in die einzel- nen Gebiete verlagert, wirksame Kontroll- mechanismen enthalten. Dazu kommt ein sehr persönliches Mo- ment: Wer entscheiden kann, und wenn
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