Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 19. Juli 1980 Sechsstündige Sitzung des Kitzbüheler Gemeinderates auch nur über einen kleinen Bereich, hat die Möglichkeit, sich selbst zu verwirkli- chen. Nun ist es natürlich selbstverständlich, daß es Bereiche gibt, die von höherer Ebe- ne aus besser und zielführender bewältigt werden können. »Pro Tirol« versteht sich deshalb auch nicht als eine Organisation, die sich einen Freistaat Tirol zum Ziel setzt; vielmehr wird ein »Österreich der Bundesländer« angestrebt. Das soll hei- ßen, daß die Interessen, die vom Bund besser vertreten werden können, auch weiter vom Bund vertreten werden sollen. Aber eben nur diese. Alle anderen öffent- lichen Angelegenheiten sollen wieder von den Ländern besorgt werden. Nachstehend sind die Bereiche angeführt, in denen nach »pro Tirol« die Länder die entsprechenden Kompetenzen zurücker- halten sollen: völlig eigene Landesorganisation aufgabenorientierte Finanzhoheit (die bundeseinheitliche Steuergesetzge- bung soll beibehalten werden, doch der Vollzug soll in die Hand der Länder kom- men) Bildung und Kulturhoheit Familien und Sozialwesen innere Sicherheit Landeskultur und Umweltschutz das Recht, Verträge mit den Nach- barländern, insbesondere mit Südtirol, zu schließen 1 Aufwertung des Bundesrates zu einer echten Ländervertretung. Landesverteidigung, Geldwesen, inter- nationale Außenpolitik und Außenhandel sollen eindeutig Bundessache bleiben. Diese Bittschrift von »pro Tirol« wurde bei der Sitzung des Tiroler Landtages vom 2. Juli eingebracht und soll von den Klubs der drei Landtagsparteien noch während des Sommers beraten und im Herbst vom Landtag behandelt werden. In Tirol ist nicht wie in Vorarlberg eine Volksabstim- mung möglich; der Landtag kann ledig- lich die Landesregierung zu Verhandlun- gen auffordern. Möglichst viele Unter- schriften stärken der Regierung den Rücken. Die Junge ÖVP des Bezirkes Kitzbühel sieht in »pro Tirol« eine Möglichkeit, die Demokratie (= Herrschaft des Volkes) weiterzuentwickeln und wieder zu einem freieren, selbstständigeren Menschen zu kommen. Es kommt darauf an, den Staat zu vermenschlichen, nicht den Mensch zu verstaatlichen! Ein Grundsatz der Öster- reichischen Volkspartei. Georg Keuschnigg Seniorenbund *Tiroler Rentner- und Pensionistenbund Ortsgruppe Kitzbühel Wandergruppe aktiv Treffpunkt für die Wanderung um den Schwarzsee und weiter nach Münichau ist am Dienstag, 22. Juli, 13 Uhr, beim Haus Hubertus. Führung: Frau Rosa Hofer. Die Wandergruppe des Seniorenbundes ladet zu dieser Wanderung herzlich ein. Der Gemeinderat befürwortete eine Zusatzanschaffung bei der Müllverbren- nungsanlage im Krankenhaus, die der Wärmerückgewinnung dient. Die Amorti- sation erfolgt in etwa 4 Jahren. Straßenreferat: GR Friedhelm Capella- ri beantragte die grundbücherliche Erledi- gung einer Rechtsangelegenheit im Zuge der Bauarbeiten am Köglerweg. Einstim- mig genehmigt. Die Brücke im Hausbergtal muß für Holzbringung aus dem Stadtwald um rund 5 40.000.— saniert werden. Da der Anrainer Peter Feyrsinger, Unterhaus- berg, die obere Brücke allein zu erhalten hat, wurde der Aufteilungsschlüssel für die Finanzierung wie folgt festgelegt: Stadtwald 80 Prozent, Gemeinde 20 Pro- zent. Einstimmig genehmigt. Bei der Staudachbrücke sind Baumaß- nahmen unerläßlich. Der Bürgermeister führte Gespräche mit Oberrat LA Dipl.-Ing. Max Ritzer vom Baubezirks- amt Kufstein, damit eine neue Brücke so gebaut wird, daß sie auf jeden Fall in die Achenverbauung einbezogen werden kann. Jetzt sind Kosten von rund S 40.000.— erforderlich, um die Brücke zu sanieren. Die Stadt wird 75 Prozent be- zahlen, S 10.000.— bringen die Weginter- essenten auf. GR Capellari sprach sich beim Neubau für eine Brücke aus, wie sie zuletzt am Bahnhof oder im Bereich Pan- keri gebaut wurde. BM Brettauer gab der Erwartung Ausdruck, daß das Baube- zirksamt schon 1981 die Mittel für die Brücke hat. Baumaßnahmen können aber nicht bis dorthin ausgeschoben werden, weil in dem Gebiet Staudach fast 60 Häu- ser stehen und eine gute Zufahrt unum- gänglich ist. Schwarzseerreferat: GR Friedhelm Ca- pellari informierte den Gemeinderat, daß als Abschluß umfangreicher wissenschaft- licher Erhebungen, die durch Univ. Prof. Dr. Helmut Pechlaner vom Hydrologi- schen Institut der Universität Innsbruck geführt wurden, ein Olschewskyrohr ein- gebracht wurde. Der Schwarzsee als Moorsee ist von vornherein sauerstoffär- mer als andere Seen, eine sehr starke Be- anspruchung durch den Badebetrieb bringt eine Verschlechterung der Wasser- qualität mit sich. Die Mischung des Was- sers ist zu gering. Nach exakten Untersu- chungen wurde das Olschewskyrohr ein- gebracht, das qualitätsarmes Wasser ab- saugt. Bei der Einbringung war die Was- serrettung beteiligt, die kostenlos mitar- beitete. Als sehr erfolgreich bezeichnete der Schwarzseereferent die Ringkanalisation, die Messungen an den Zu- und Abflüssen in Zusammenhang mit den Ergebnissen der Wetterstation am Schwarzsee. Nur dadurch war es möglich, den zutreffend- sten Querschnitt des Olschewskyrohres zu finden. Eine echte Gefährdung des Schwarzsees besteht, solange das Freiba- den möglich ist. In diesem Bereich sind keine Toilettenanlagen. Aus dem nun auch der Stadt gehörenden Wäldchen flie- ßen die nährstoffreichsten Wassermengen zum See. Verkehrsreferat: GR Ernst Harisch als Verkehrsreferent beantragte: Duldung des Durchstichs in der Oberen Gänsbachgasse von der Baustelle Reisch bis zum Gänsbach zur Einleitung der Oberflächenwässer in den Bach. LKW-Fahrverbot durch den Schwarz- seeparkplatz zur Saisonzeit (ausgenom- men Zustelldienst) Geschwindigkeitsbeschränkung für PKW-Verkehr im Bereich des Schwarz- seeparkplatzes auf 40 km/h. Berichte des Verkehrsreferenten: Verzögerung beim Bauvorhaben Pfleg- hof hat sich durch verspätete Stellungnah- me des Denkmalamtes hinsichtlich der Färbelung ergeben. Hausbesitzer bzw. Pächter in der In- nenstadt wurden zur Frage der Fußgän- gerzone (wirtschaftliche Auswirkungen) befragt. Das Ergebnis wird ausgewertet und dem Gemeinderat vorgelegt. Jugend und Sport: Vizebürgermeister Dipl.-Vw. Michael Horn legte nach rund 30 Sitzungen und Besprechungen im Aus- schuß und mit den Verantwortlichen des Kunsteisbahnvereins und des Kitzbüheler Eissportklubs die Verträge vor, die zur Übernahme der Kunsteisbahn am Leben- berg durch die Gemeinde und zur Abklä- rung zwischen den Vereinen und dem Pächter und der Stadtgemeinde erforder- lich sind. Der Beschluß kann erst in einer nächsten Sitzung erfolgen, außerdem ist die aufsichtsbehördliche Genehmigung erforderlich. Den Grundsatzbeschluß zur Übernahme der Kunsteisbahn hat der Ge- meinderat schon vor längerer Zeit gefällt. Die Übernahme in das Eigentum der Stadt regelt praktisch bestehende Verhält- nisse in Vertragsform, bedeutet aber nicht die dauernde Weiterführung einer Eis- bahn an diesem Platz. Der Jugend- und Sportreferent berich- tete, daß heuer 170 Schülerinnen und Schüler der Kitzbüheler Hauptschulen die städtischen Einrichtungen Elektrowerk, Hochbehälter, Kläranlage, Krankenhaus und Feuerwehr und auch das Rote Kreuz besichtigt haben. Abschließend waren die Entlaßschüler der Hauptschulen Gäste der Stadt bei einer Jause. Die Teilnehmer waren von der Besichtigung beeindruckt, von den Schulen wird die Rundfahrt mit Besichtigung als wertvoller Beitrag zur neuen »Politischen Bildung« gewertet. Anläßlich des Bestandsjubiläums des Kitzbüheler Sportklubs-Fußball berichte- te Dipl.-Vw. Horn, daß die Bemühungen um einen zweiten Fußballplatz im Gange sind, die Verhandlungen aber schwierig sind.
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