Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag. 19. Juli 198() Eine Milliarde unfallfreie Kilometer 20 Jahre MIVA-Chnstophorus-Aktion Stadl-Paura: »Für jeden unfallfrei ge- fahrenen Kilometer einen Groschen für ein Missionsauto«. - Dieser Slogan wur- de im Jahre 1960 vom damaligen Ge- schäftsführer und Gründer der Öster- reichischen MIVA, Direktor Karl Kumpf- müller, geprägt. War der Anfang dieser Christophorus-Aktion mit S 4341.- noch eher bescheiden, so konnte doch von Jahr zu Jahr eine wesentliche Steigerung er- reicht werden. Heute ist diese Aktion die Haupteinnahmequelle der Missions- Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft. Allein im Vorjahr wurden von den Verkehrsteilneh- mern über eine Milliarde Groschen als Dank für gute Heimkehr und damit zur Finanzierung von 160 Missionsfahrzeu- gen gegeben. Da der Einsatz moderner Fortbewe- gungsmittel zur Hilfe der Menschen in den ärmsten Regionen der Welt an Aktuali- tät nicht verloren hat, ergeht auch heuer am Christophorus-Sonntag, dem 27. Juli, der zugleich »Tag des Straßenverkehrs« ist, die Einladung an alle Verkehrsteilneh- mer, für die unfallfrei zurückgelegten Ki- lometer je einen Groschen in die in den Kirchen bereitstehenden Opferstöcke zu geben. Die »Dank- und Hilfsgroschen« können auch direkt an die MIVA, 4651 Stadl-Paura, Postscheck-Konto Nr. 7648.568, Vermerk »St. Christophorus«, eingezahlt werden. In der MIVA-Zentrale hofft man, zumindest 1/3 der 400 vorlie- genden Gesuche, die aus über 50 Ländern der Erde eingegangen sind, damit realisie- ren zu können. fxk Um das Leistungsabzeichen »Kitz-superalpin« Nach der ersten Woche des Alpinpro- gramms in den Kitzbüheler Alpen um das »Kitz-alpin« findet vom 22. bis 25. Juli erstmals der »Kampf« um das Leistungs- abzeichen »Kitz-superalpin« statt. Dieses umfaßt folgendes Programm: Dienstag: Eingehtour Jubiläumssteig - Baumgar- tenkopf oder Kopftörl, Mittwoch: Steiner- ne Rinne - Hintere Goinger Halt, Don- nerstag: Kleiner Rettenstein oder Regaim- spitze, Freitag: Scheffauer, Abstieg über Widauer Steig oder Treffauer. Das Programm ist nur für erfahrene Berggeher, die maximale Teilnehmerzahl beträgt 4 Personen. Der reduzierte Son- derpreis beläuft sich auf 960 Schilling. Voraussetzung für die Teilnahme ist Trittsicherheit, sportliche Ambition und gute Bergkleidung und -ausrüstung. Die notwendige Alpinausrüstung wird vom Bergführer ausgegeben. Die Bergschule Sepp Kröll, Kitzbühel, Tel. 053 56 / 51002 oder der Fremdenver- kehrsverband Kitzbühel, Tel. 21 55, der als Koordinator auftritt, geben gerne wei- tere Auskünfte. Meldeschluß ist Montag, 21. Juli, 16.30 Uhr, beim zuständigen Fremdenverkehrsverband oder direkt bei der Bergschule Kröll. H.W. 0000000 0000000000000000000000000 0000000000000000000000000000000 000000000000000o0000 00 Hundert Jahre 1. Nordtiroler Trabrennverein Kitzbühel 1881 - 1981 Eine beinahe »lückenlose« Vereinsge- schichte kann der 1. Nordtiroler Trab- rennveren Kitzbühel aufweisen. Grund- lage dieser Geschichte ist der Zwanzig- jahrbericht, verfaßt 1901 vom damaligen Vizepräsidenten des Vereins, Arthur Graf Wolkenstein-Rodenegg. In dieser historisch-statistischen Skizze wird u.a. folgendes erwähnt: »Eine ganz besonders hohe Auszeich- nung wurde dem Verein im Laufe des heurigen Jahren (1901) zuteil, indem Se. k. und k. Hoheit, der hochwürdigste und durchlauchtigste Herr Erzherzog Eugen, dem ersten Nordtiroler Trabrenn-Verein in Kitzbühel als Gründer beizutreten. Über diesen Mann erfahren wir im Son- derband der Tiroler Heimatblätter »Inns- bruck, Geschichte und Stadtbild bis zum Anbruch der Neuen Zeit« von Stadtar- chivdirektor Dr. Franz-Heinz Hye folgen- des: (Seite 66) »Der Hochmeister des Deutschen Or- dens, Erzherzog Eugen, residierte von 1900 bis 1912 als Kommandant des k.u.k. XIV. Armeekorps bzw. seit 1908 auch als Landesverteidigungskommandant von Ti- rol in der Innsbrucker Hofburg. Dieser letzte Innsbrucker Resident aus dem Hause Habsbrug-Lothringen fand hier auch nach dem 2. Weltkrieg in Igls seine letzte Wohnstätte und nach seinem Tode 1954 im Dom zu St. Jakob seine letzte Ruhestätte. Er ist somit auch der letzte Vertreter des ehrwürdigen österrei- chischen Erzhauses, welcher in Inns- brucks Erde bestattet worden ist. Es bil- det den Abschluß jener Reihe von Ge- bäuden und Denkmälern, die unsere Stadt in dauerhafter Weise gegeben haben, und denen Innsbruck nicht zuletzt seinen Ruf als »historische Sehenswürdigkeit« ver- dankt. - Dies sollte man nie vergessen.« Erzherzog Eugen war der Ur-Ur-Enkel der Kaiserin Maria Theresia (1717 - 1780); sein Urgroßvater Leopold II.; seine Groß- eltern Karl und Henriette von Habsburg- Lothringen und seine Eltern Karl Ferdi- nand und Elisabeth von Habsburg- Lothringen. Erzherzog Eugen weilte vom 27. Juli bis 7. August 1901 in Kitzbühel und lo- gierte im Hotel Tiefenbrunner. Zu dieser Zeit war das II. Tiroler Kaiserjägerregi- ment in Kitzbühel. Bei einem Besuch in It- ter, wo der Erzherzog die Hochwasser- schäden besichtigte, stürzte das Fahrzeug ab; es passierte aber nichts, da der Erzher- zog vorsichtshalber schon früher aus der Kutsche ausgestiegen war. Am 15. Sep- tember 1901 nahm die kaiser- und königli- che Hoheit an der Enthüllung und Weihe des Rupert-Wintersteller-Denkmals in Kirchdorf teil. Zum Wohltätigkeitsfest am 28. Juli 1912, das unter dem Ehrenpräsidenten Sr. Exzellenz des Landeshauptmanns Baron Kathrein zu Gunsten der Hochwasserge- schädigten des politischen Bezirkes Kitz- bühel beim Schwarzsee in Kitzbühel abge- halten wurde, verfügte der Erzherzog, welcher an seinem persönlichen Erschei- nen in Kitzbühel verhindert war, »daß dem Festkomitee seitens der Likörfabrik des Deutschen Ritterordens 50 Flaschen feinen Likörs zugesendet wurden, wo- durch das Erträgnis des Festes eine bedeu- tende Vermehrung erfuhr.« Das berichte- te damals der »Kitzbüheler Bezirksbote«, Redaktion und Verlag Martin Ritzer d.Ä. Eine Reihe von Anekdoten umgeben unseren jubilierenden Verein, der seit 1977 von Frau Maria Mamoser, Hotel Tiefenbrunner, als Präsident geleitet wird. So erzählte der am 27. Jänner 1971 ver- storbene Bäckermeister Hans Hölzl, daß der Gastwirt Friedrich Amberger (er wird als erfolgreicher Kassier des Vereins im Gründerbericht von Graf Wolkenstein lo- bend erwähnt), an Renntagen leicht seine 30 bis 35 Viertel Wein trank. Die Rennen dauerten stets zwei Tage und es ging hoch her damals. Der Chronist erzählt auch, daß in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhun- derts, als einfach kein Schnee kommen wollte, der Hinterbräuwirt und Obmann- stellvertreter Georg Hochfilzer von den schattigen Hängen vom Gruberhäusl und vom Himmelreich Schnee auf die Renn- bahn führen ließ. Der Schnee wurde mit Kuhmist abgegrenzt und - das Rennen fand statt. Zum Rennball wurden 2 Gul- den Eintritt eingehoben. Um die Jahrhundertwende waren in Kitzbühel Hugo Mamoser vom Tiefen- brunner und Toni Hechenberger vom Eg- gerwirt begeisterte »Traber«. Toni He- chenberger gewann mit seiner »Resi« viele Rennen; auch aus Meran holte er sich er- se Preise. Hugo Mamoser hatte in »Waldgeist« seinen besten Traber. Eine der bekanntesten Trabrennfahrer vor dem 1. Weltkrieg war der Jochberger Wirt vom »Schwarzen Adler« Josef Hochfilzer. Mit seiner Erwerbung (1906) aus Bayern »Stefanskeller« war er durch zehn Jahre der Champion auf den Win- terbahnen von Kitzbühel, Salzburg, Inns- bruck, Mittersill und Meran. In Meran bekam er zu einem ersten Preis ein Ha- flingerfohlen, das bei ihm dann durch 24 Jahre als fleißiges Arbeitspferd im Stall stand. Als in Kitzbühel einmal durch die »Besitzer« gefahren wurde, setzte man Hochfilzer seinem »Stefanskeller« eine ganze Runde zurück; aber auch das nützte nichts; in der dritten und letzten Runde bei diesem »Herrenfahren« war Stefans- keiler vorne. Hochfilzer war auch sonst
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