Kitzbüheler Anzeiger

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Von links: Herr Schoner, die zwei »Los Trovadores«, Siegfried Raggl und Martin Schoner mit Frau beim Dorferwirt in Oberau, Wildschönau. Seite 32 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 2. August 1980 meisten Kameraden sind Männer der er- sten Stunde, sie haben der Kompanie die Treue gehalten, einige haben wir schon auf dem letzten Weg zum Friedhof beglei- tet, an sie wollen wir in dieser Minute in Ehrfurcht denkeft. Die Zahl der Mitglieder ist mittlerweile etwas zusammengeschrumpft. Manche haben nach der ersten Begeisterung wie- der von der Kompanie Abschied genom- men; manche sind neu dazugekommen, aber jedenfalls besteht die Schützenkom- panie Sterzing noch in alter Frische. Sie hat auch bewiesen, daß sie noch Ideale hat. Ich darf nur erinnern, daß sie die Kapelle beim Rücksiedlerhaus sehr schön renoviert hat und so der Nachwelt als Schützenkapelle erhalten hat. Das Kruzifix beim Kreuzkirchl erfreut wieder jeden Vorbeigehenden. Auch der Helden- friedhof soll noch restauriert und erneuert werden. Es würde den Rahmen dieser Feierstun- de sprengen, wollte ich alles aufzählen, was unsere Schützenkompanie in den letz- ten 20 Jahren geleistet hat. Sie hat auch nicht Taten gesetzt, um jetzt dafür öffent- liche Anerkennung zu ernten. Sie hat sie als Selbstzweck gesetzt. Es ist wohl ein alter Brauch, daß man zum Geburtstag einen Wunsch äußern darf. Wir Sterzinger Schützen haben heute auch einen Geburtstagswunsch: Möge dieses Fest für so manchen jungen Mit- bürger Anlaß sein, der Schützenkompanie beizutreten, damit wir bald wieder die Stärke von 60 Mann erreichen. Jeder Ve- terane freut sich, wenn sein Verein weiter- lebt, wenn die Jugend dem Beispiel der Alten folgt, denn nur dadurch findet sein Lebenswerk und sein Ideal eine Bestäti- gung. Der unerschütterliche Wille, echte Tiro- ler zu bleiben, ist bei unserer Jugend wie- der bedeutend größer geworden und ge- stiegen. Liebe Schützenkameraden! Aufrechte Gesinnung, Wahrhaftigkeit, Geradlinigkeit und Sauberkeit als Tugend sind auch heute noch gefragt. Südtirol braucht Männer ünd Frauen, die eine ech- te und tiefe Liebe zur Heimat haben, die eine Freude am 1Schönen empfinden und ein herzliches Vqrhältnis zu den Künsten besitzen. Südtirol braucht Männer, die in freiwilliger Selbstdisziplin in Vereinen und Verbänden tätig sind. Südtirol braucht Männer, die sich bewußt sind, daß die Tracht Ausdruck einer Gesinnung ist. Südtirol braucht Männer, die erkannt haben, daß die Tracht ein Ehrenkleid ist, daß die Tracht Ausdruck eines freudigen Lebensstiles ist. Schließlich braucht Südtirol Männer und Frauen, die wissen, daß, die. Tracht ein Bekenntnis zur Heimat ist So gese hen, wird das großegeistige Erbe unserer Väter zu einer Verpflichtung, aus den gleichen Kraftquellen schöpfend. auf Ge- sellschaft und Öffentlichkeit,unserer Tage einzuwirken. Wahrlich eine große und vornehme und verpflichtende Aufgabe, die wir Schützen übernommen haben. Der Wohlstand hat uns gleichgültig gemacht. Wir sind daher aufgerufen, die Lauheit und die Gleich- gültigkeit in unserem Lande zu bekämp- fen. Wir müssen auch einen Kampf füh- ren gegen den Ausverkauf von Grund und Boden, aber noch viel mehr müssen wir einen Kampf führen gegen den Ausver- kauf der geistigen Werte in unserem Volke. Echter Fortschritt der Menschen ist Gottes Wille, und wer sich dagegenstellt, versündigt sich gegen sein Gebot. Der echte Auftrag unseres Landes in der heute gegebenen Situation ergibt sich wohl erst aus einem gewissenhaften Abwägen der überkommenen Werte ruhmreicher Tra- dition gegenüber den Werten unserer fort- schrittlichen Gegenwart. Es könnte sein, daß wir die einen oder die anderen Werte aufgeben müssen. Diese Frage ist ernst, und um sie geht es. Eine kreative Partnerschaft, hat sich zwischen den Mitarbeitern der IRES- Internationales Restaurant Service - im Rahmen der SPAR AG und der heimi- schen Gastronomie entwickelt. Durch internationale Spezialitäten- Wochen z. B. soll Farbe und Abwechs- lung in das Angebot der heimischen Gast- stätten kommen und die Mitarbeiter der IRES, wollen betriebswirtschaftlich und fachlich beratend den Unternehmern und ihren Küchenchefs zur Seite stehen. Der Aufgabenkreis dieser Gastrono- mie-Fachberater reicht von der Planung und Kalkulation der Speisekarten, ge- meinsam mit den Gastronomen und deren Küchenchefs, über die Besorgung der Spezialprodukte, vor allem auch aller Frischprodukte wie Gemüse und Obst- Spezialitäten aus aller Welt, bis zur Ge- staltung und dem Druck der Werbemittel. Wenn die alten Bräuche nicht mehr ,vom inneren Verständnis und Bedürfnis der Jungen getragen würden, wäre es kein weiter Schritt zum Ausverkauf des Väter- erbes. Es gilt, den Tatsachen in die Augen zu schauen, darin liegt unsere erste sittli- che Verpflichtung. Und das zweite, liebe Schützen, prüfet alles, das Gute behaltet! Wir haben heute mehr zu verlieren als die politische Freiheit. Heute geht es um den inneren Bestand unseres Volkes und unseres Landes. Halten wir daher die Au- gen und die Ohren offen! Treten wir daher, liebe Schützenkame- raden, mit dem Dichterwort in das näch- s:e Jahrzehnt: 'Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu be- s:tzen! '« Mit diesen Worten sprach Landesrat Karl Oberhauser auch den Kitzbüheler Schützen aus dem Herzen! So gelang es, z.B. anfangs der Haupt- saison, die bekannte südamerikanische Folklorekapelle »Los Trovadores« mit Original-Trachten und Original-Instru- menten in bekannte Tiroler Gastronomie Betriebe zu bringen, die neben diesem musikalischen Ohrenschmaus auch eine südamerikanische Spezialitätenkarte an- boten, mit einer Fülle von Original- Gerichten von Tortillas bis Chili Con Car- ne. So gastierten die »Los Trovadores« un- ter anderem bei der Fam. Schoner, Dor- frwirt Oberau, und der Fam. Waldhart im Achentalerhof in Achenkirch. Auf dem Bild sieht man jeweils neben den Unternehmern und den südamerika- nischen Musikern auch den zuständigen Küchenchef und den Fachberater der IRES. .......................... »Zu Gast in Südamerika«
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