Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 2. August 1980 Bürgermeisterkonferenz: Rotes Kreuz erfüllt Krankentransportwesen mustergültig Gemeinden halfen bei der Finanzierung der Rettungseinrichtungen U Kein Bedarf an Privatunternehmen für den Krankentransport Die Konferenz der Bürgermeister des Bezirkes Kitzbühel befaßte sich unter dem Vorsitz von Bezirkshauptmann Oberrat Dr. Hans-Heinz Höfle und in Anwesen- heit von Landesrat Dr. Alois Partl mit Fragen des Rettungswesens im Bezirk. Nach dem Gemeindesanitätsgesetz haben die Gemeinden »Vorkehrungen für die Erste Hilfe in dringenden Fällen aller Art, vornehmlich in Unglücks- und Katastro- phenfällen, sowie die Möglichkeit einer Krankenbeförderung - soweit diese mit ihren eigenen Kräften durchgeführt wer- den können - zu schaffen. Diese Aufga- be kann die Gemeinde unter ihrer Auf- sicht und Förderung auch anderen Orga- nisationen übertragen.« (§ 48). Ausschlaggebend für die Befassung der Bürgermeister mit dieser Frage war ein Brief des Österreichischen Roten Kreuzes, Landesverband Tirol, an Bezirkshaupt- mann Dr. Höfle als Vorsitzenden. In dem Brief wurde ausgeführt, daß immer mehr Krankentransporte mit Taxiunterneh- mungen durchgeführt werden. Private Fuhrunternehmer sehen ihre Aufgabe nicht primär in der medizinischen Versor- gung der Bevölkerung. Es kann und darf von ihnen auch nicht die Bereitschaft rund um die Uhr, wie sie beim Roten Kreuz selbstverständlich Pflicht ist, er- wartet werden. Begreiflicherweise können private Fuhrunternehmer billigere Fahrta- rife einräumen als das Rote Kreuz, weil die Firmen nicht den Aufwand haben, der durch die Sonderausstattung der Kran- kenwagen gegeben ist. Eine bedeutende finanzielle Verpflichtung für das Rote Kreuz ergibt sich aus der Notwendigkeit, für einen Dienstbetrieb rund um die Uhr zu sorgen. Im Bezirk Kitzbühel wurde im letzten Jahrzehnt das Rettungswesen durch das Rote Kreuz im Einvernehmen mit den Ge- meinden ausgebaut. Das Rote Kreuz un- terhält nicht nur in Kitzbühel eine Be- zirksstelle, sondern auch Ortsstellen in St. Johann, Kössen, Westendorf und seit kurzem auch in Hopfgarten. Diese Ent- wicklung, die weitgehend auch dadurch beeinflußt wurde, daß sich viele Fremden- verkehrsregionen im Bezirk beträchtlich erweitert haben und neue Einrichtungen der Infrastruktur geschaffen wurden, hat dazu geführt, daß das Rote Kreuz mehr als ein Dutzend Einsatzfahrzeuge statio- niert haben muß. Um die Einsätze mög- lichst rasch leisten zu können, ist es erfor- derlich, in verschiedenen Orten des Be- zirks Fahrzeuge stationiert zu haben. Das bedeutet in der Folge die Schaffung von Raum für die Unterbringung der Autos, die Einrichtung von Diensträumen für ei- nen Dienst rund um die Uhr und die Be- stellung vieler hauptamtlicher Mitarbei- ter, weil bei dieser Größenordnung der Bezirksstelle nicht mit freiwilligen Mitar- beitern allein das Auslangen gefunden werden kann. Nur durch den Einsatz vie- ler Frauen und Männer im Bezirk kann der Dienstplan eingehalten werden. Selbstverständlich arbeiten die gewählten Mandatare der Bezirksstelle und der Orts- stellen ohne finanzielle Vergütung, die »Bezahlung« der freiwilligen Mitarbeiter besteht in einem Kilometergeld, das weit unter dem amtlichen Kilometergeld liegt und keine Vergütung, sondern eine Ent- schädigung ist. Die Gemeinden haben die Arbeit des Roten Kreuzes im Bezirk Kitzbühel in zu- nehmendem Maß unterstützt. Durch die Unterstützung, die Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans Trentinaglia und sein Nachfolger, BH Oberrat Dr. Hans-Heinz Höfle, dem Roten Kreuz zukommen lie- ßen bzw. lassen, ist es möglich geworden, die Investitionen in den einzelnen Ge- meinden Kitzbühel, St. Johann, Kössen, Westendorf und Hopfgarten zu schaffen, die nicht Selbstzweck sind, sondern der bestmöglichen Versorgung der einzelnen Teile des Bezirks dienen. Die Gemeinden müssen sich im klaren sein, daß die Investitionen des Roten Kreuzes zu einem wesentlichen Teil durch die »Kopfquote« und die Spenden getra- gen werden. Wenn Aufgaben des Roten Kreuzes von privaten Firmen übernom- men werden, kann deswegen die Einrich- tung nicht wesentlich verkleinert werden, weil für den Ernstfall die ausgebildeten Mitarbeiter des Roten Kreuzes gerufen werden bzw. bereitstehen müssen. In der Debatte bei der Bürgermeister- konferenz kam zum Ausdruck, daß man bei uns nicht Verhältnisse schaffen möch- te, wie sie z.T. in Deutschland bestehen, wo vier Institutionen Rettungsfahrten durchführen und es schon wiederholt zu Prozessen zwischen diesen gekommen ist, weil nicht selten zwei Krankenwagen ver- schiedener Institutionen gerufen wurden. Der Bezirkshauptmann brachte den Bürgermeistern zur Kenntnis, daß Bestre- bungen im Gange sind, von privater Seite Krankentransporte in größerem Umfang (mit Krankentransportwagen) durchzu- führen. Alle Bürgermeister sind der An- sicht, daß die Krankentransporte im Rah- men des Rettungswesens vom Roten Kreuz mustergültig durchgeführt werden und überhaupt kein Bedarf besteht, einem anderen Unternehmen eine Berechtigung zu solchen Transporten zu verleihen. Alle Bürgermeister werden sich, soweit es ih- ren Gemeindebereich betrifft, im Falle ei- ner Stellungnahme zur Bedarfsfrage nega- tiv äußern. Die Abstimmung, ob aus- schließlich das Rote Kreuz Krankentrans- porte durchführen oder ob man auch pri- vate Unternehmen damit betrauen soll, ergab in der Bürgermeisterkonferenz ein- stimmige Ablehnung aller privaten Unter- nehmer für Krankentransporte. Es wird zudem festgestellt, daß von al- len Gemeinden schon seit dem Zeitpunkt der Förderung des Roten Kreuzes durch die Gemeinden das Rettungswesen dem Roten Kreuz übertragen wurde. An den Gemeindereferenten Landesrat Dr. Partl wird die Bitte gerichtet, sich dafür einzu- setzen, daß möglichst durch legistische Maßnahmen der Einbruch privater Unter- nehmer in das schon seit Jahrzehnten be- triebene Krankentransportwesen des Ro- ten Kreuzes verhindert wird. Mehrfacher österreichischer Squashmeister in Kitzbühel Der österreichische Squashmeister, Hans Wolf Selden, befindet sich bis Mon- tag, 4. August 1980, in Kitzbühel zu Gast. Er wird sich für alle Interessierten - egal ob Anfänger oder Fortgeschrittene, zur Verfügung stellen. Gleichzeitig leitet Mei- ster Selden ein spezielles Training für un- sere Klubmitglieder, und zwar täglich ab 18 Uhr. Alle, die interessiert sind mitzumachen oder zuzuschauen, sind herzlichst eingela- den. Bezirksstelle Kitzbühel der Tiroler Handelskammer Anmeldungen für Meisterprüfung Herbst 1980 Die Bezirksstelle Kitzbühel der Tiroler Handelskammer erlaubt sich, folgendes mitzuteilen: Die Meisterprüfungsstelle der Tiroler Handelskammer führt im Herbst 1980 Meisterprüfungen für Handwerke durch. Neuanmeldungen (mit Ausnahme für Tischler und Maschinenschlosser — Höchstteilnehmerzahl bereits erreicht —) und Anmeldungen zu den Wiederholungs- prüfungen mögen bis spätestens 29. Au- gust 1980 bei der Meisterprüfungsstelle, 6020 Innsbruck, Meinhardstraße 14, vor- genommen werden. Antragsformulare sind bei der Meister- prüfungsstelle sowie bei allen Bezirksstel- len der Handelskammer erhältlich. Die Prüfungstaxe bei Neuanmeldungen beträgt derzeit S 2.750.— (einschließlich S 400.— Ausbilderprüfungstaxe). Nähere Auskünfte erteilt die Meister- prüfungsstelle in der Tiroler Handelskam- mer, Innsbruck - Tel.: 05222/35651/ Kl. 423 DW. Tiroler Bergwacht w Einsatzstelle Kitzbühel Zur nächsten Monatsversammlung treffen Wir uns am 7. 8. 1980, um 20 Uhr in der Hauptschule Kitzbühel!
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