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Samstag, 2. August 1980 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Amtstierarzt i.R. Veterinärrat Ludwig Hörtnagl gestorben Am 14. Juli 1980 ist der hochangesehe- ne Amtstierarzt i.R., Veterinärrat Lud- wig Hörtnagl nach kurzem Leiden gestor- ben. Ludwig Hörtnagl wurde am 10. Mai 1886 in Anif bei Salzburg geboren. Nach Ablegung der Reifeprüfung im Gymnasi- um Salzburg besuchte er die Tierärztliche Hochschule in Wien, die er mit dem Di- plom eines Tierarztes am 24. 2. 1911 ab- schloß. Danach machte er als Einjährig- Freiwilliger im Dragonerregiment Dienst. Bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges war Hörtnagl Assistent an der Chirurgischen Klinik der Hochschule in Wien. In dieser Zeit legte er auch noch die Physikatsprü- fung ab. Im 1. Weltkrieg diente Vet.Rat Hört- nagl zuerst im Mobil-Pferdespital in Gali- zien und wurde 1915 als Chefarzt zur 2. Landwehr Infanteriedivjsion an die italie- nische Front überstellt. Im Jahr 1916 kam er als Cheftierarzt zum 3. Türkischen Korps an die Sinai-Front. Dort erlebte er das Ende des 1. Weltkrieges und kam dann für zwei Jahre in britische Gefan- genschaft nach Sidi-Bishr in Ägypten. Für seine Diensttreue und Tapferkeit erhielt er das Eiserne Kreuz das Signum laudis am Bande, einen Türkischen Orden und an- dere Auszeichnungen. Kurz nach der Heimkehr aus der Gefangenschaft heira- tete er die Tochter zu Achrain in Kitzbü- hel, Katharina Ehn. Zuerst war Hörtnagl im Dienst der Stei- ermärkischen Landesregierung Amtstier- arzt in Liezen. Auf Drängen seiner Frau, die ihre Heimat sehr vermißte, bewarb er sich um einen Dienstposten in Tirol. Am 1. November 1927 wurde er zum Amtstierarzt der Bezirkshauptmann- schaft Kitzbühel bestellt. Vet.Rat Hörtnagl hat sich schon in der Steiermark bei der Seuchenbekämpfung (besonders der Tollwut) sehr bewährt. In Kitzbühel erneuerte er den Veterinär- dienst nach modernsten Gesichtspunkten, führte z.B. die Fleischbeschau ein und war um die tierärztliche Besiedlung sehr bemüht. Seine Hauptarbeit galt der Be- kämpfung der Maul- und Klauenseuche, die damals in allen Gemeinden immer wieder sporadisch auftrat. Sein totaler Arbeitseinsatz gepaart mit Organisations- talent und Strenge brachte im Lob und Anerkennung seiner vorgesetzten Dienst- stelle ein. Neben seinem Beruf war Vet.-Rat Hörtnagl in dieser Zeit im Trab- rennverein und im Kitzbüheler Skiclub aktiv tätig. 1931 wurde Hörtnagl zum Ob- mann des Skiclubs gewählt. Unter ihm wurde das weltbekannte Abzeichen des KSC und das Abzeichen für das Hahnen- kammrennen die beide Prof. A. Walde entworfen hat, eingeführt. Die praktisch so unruhigen Jahre zwi- schen 1934 und 1949 gingen auch an Vet.Rat Hörtnagl nicht spurlos vorüber. Trotz bester Dienstbeschreibung wurde er 1934 nach dem ersten verbotenen Böller- schuß, als Geisel verhaftet und dann laut Dekret der Landesregierung auf Wortege- bühr beurlaubt. Da diese Beurlaubung be- fristet war, wurde er trotz bester Gesund- heit aus politischen Gründen »krankheits- halber« in Pension geschickt. Von 1938 bis 1945 war Hörtnagl wieder Amtstier- arzt des Bezirkes Kitzbühel. Nach 1945 verbrachte er zwei Jahre im Anhaltelager in Glasenbach. Anschlie- ßend war er bis zum 1. 7. 1968 als prakti- scher Tierarzt tätig. Veterinärrat Hörtnagl war ein aufrech- ter Mann mit rauher Schale aber einem warmen Herz. Alle die ihn kannten werden ihm ein treues Andenken bewahren. Generalversammlung des Kitzbüheler Sportclubs Am Freitag, 8. August 1980, 20.30 Uhr, findet in der Zirbenstube des Hotel Maria Theresia die Generalversammlung des Kitzbüheler Sportclub statt. Die Tagesordnung Begrüßung durch Totenehrung Tätigkeitsbericht Kassabericht und siers Neuwahlen Statutenänderung Allfälliges Anträge an die Generalversammlung müssen bis spätestens 3. August schrift- lich beim Vorstand des Kitzbüheler Sportclub eingebracht werden. Die Generalversammlung ist beschluß- fähig bei Anwesenheit von mindestens ei- nem Drittel aller Mitglieder. Ist die Gene- ralversammlung um 20.30 Uhr nicht be- schiußfähig, so findet eine halbe Stunde danach die Generalversammlung statt, die unter allen Umständen beschlußfähig ist. Wir bitten alle Vereinsmitglieder ver- läßlich zur Generalversammlung zu er- scheinen. den Präsidenten Entlastung des Kas- Schützenkompanie Kitzbühel im Arbeitseinsatz beim Bau des Therapiezentrums für die behinderten Kinder in Oberndorf Eine starke handwerkliche Gruppe von 8 aktiven Schützen der Kompanie Kitzbü- hel war am Samstag (26. 7.) im freiwilli- gen Arbeitseinsatz beim Neubau des The- rapiezentrums für die behinderten Kinder und Jugendlichen des Bezirk Kitzbühel in Oberndorf. Nicht nur der materielle Wert dieser kostenlosen Arbeitsstunden auf der Baustelle, sondern die menschliche Hilfs- bereitschaft von diesen Männern er- scheint mir wichtig und erwähnenswert. Schützenhauptmann Dr. Otto Wend- ling, der selbst mit rauhem Werkzeug bei diesem ideellen Arbeitseinsatz am Wochenende fest Hand anlegte, kann stolz auf seine jungen Schützenkamera- den sein. Er versprach, daß von seiner Kompanie noch mehrere Arbeitsstunden der »guten Tat« geleistet werden. Ich sage herzlichen Dank für diese vorbildliche Mitarbeit beim lebenshelfenden Bau der behinderten Menschen in Oberndorf. Eure Käthe Nagiller Kecnts: uunaesmajor Adolf Nagiller und Schützenhauptmann Dr. Otto Wendung; vorne links: Polier Reinhard Straif.
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