Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 9. August 1980 Kitzbüheler Tennis-Stadtmeisterschaften 1980 Die Kitzbüheler Tennis- Stadtmeisterschaften 1980 finden heuer vom 23. bis 31. August im Tennisstadion Kitzbühel statt. Ausgeschrieben sind bei Herren und Damen jeweils Einzel und ein Doppel. Die Verlierer der 1. Runde im Einzel kommen dabei in die Gruppe C, die Ver- lierer der 2. Runde in die Gruppe B, so- daß jeder Teilnehmer mindestens zwei Einzel zu spielen haben wird. Das Nenn- geld beträgt S 60.— für das Einzel und S 40.— für das Doppel und ist zusammen mit Abgabe der Meldung im Sekretariat des Tennis-Club Kitzbühel zu entrichten. Meldungen werden nur bei Bezahlung des Nenngeldes entgegengenommen, Doppel- meldungen ohne gleichzeitige Bekanntga- be des Partners werden nicht angenom- men. Meldeschluß ist Mittwoch 20. Au- gust, Nachmeldungen sind nicht möglich. Die Auslosung findet am Donnerstag, den 21. Juli, um 18 Uhr im Hallenstüberl statt, die Siegerehrung im Rahmen eines Clubabends am Sonntag, den 31. August 1980, um 20 Uhr. Teilnahmeberechtigt sind alle Mitglie- der des TCK sowie alle jene Tennisspieler, die den ordentlichen Wohnsitz in Kitzbü- hel haben. Spiele, die wegen einbrechender Dun- kelheit nicht beendet werden können, werden unter Flutlicht gespielt. Sollte die Turnierleitung in Verzug kommen, kön- nen diese Spiele auch in die Tennishalle Kitzbühel verlegt werden. Die Entschei- Am 11. August 1980 vollendete der Au- tounternehmer Hans Mariacher, Kitzbü- hel, sein 70. Lebensjahr. Wir gratulieren! Hans Mariacher besuchte in Kitzbühel Volks- und Hauptschule, sollte ursprüng- lich den Kaufmannsberuf erlernen und begann seine Lehrzeit auch bei der Firma Meinl; er wurde aber bald im väterlichen Betrieb benötigt. 1928 legte Mariacher die Führerscheinprüfung für alle Klassen mit Erfolg ab und machte sich 1939 als Fräch- ter selbständig. Seinen Betrieb mit fünf Lkw-Konzessionen übergab er 1977 sei- nem Sohn Heli. Seiner Berufsorganisa- tion diente unser Jubilar durch 30 Jahre im Bezirksausschuß der Sektion Verkehr als Vertreter für das Güterbeförderungs- gewerbe. Er war auch viele Jahre im Aus- schuß des Fremdenverkehrsverbandes tä- tig. In seiner Jugend gehörte Hans Mari- acher mit seinen Klubkameraden Sepp Sauer und Sepp Klingler zu den erfolg- reichsten Skispringern des Österreichi- schen Skiverbandes. Er gehörte kurz nach dem 1. Weltkrieg zu den »Skibuben« um Franz Reisch, der den Kitzbüheler Skinachwuchs Baron Bees als Skilehrer auf die Hinterbräulei- ten schickte. 1924 nahm Mariacher an den 1. Tiroler Schülerskimeisterschaften teil dung darüber trifft nur die Turnierlei- tung. Bälle der Marke Dunlop werden vom Veranstalter beigestellt. Alle Kitzbüheler Tennisspieler sind herzlichst zur Teilnahme eingeladen. Der Besuch der Spiele, insbesondere auch der Endrunden am Sonntag, 31. August, ist kostenlos. Es wird besonders darauf hingewiesen, daß die Tage Samstag 23., Sonntag 24., Samstag 30. und Sonntag 31. August Pflichttermine sind und an diesen Tagen nach Stundenplan gespielt wird. Stadtmeisterschaften auch für den Tennis-Nachwuchs Erstmals seit längerer Zeit werden heu- er auch wieder Stadtmeisterschaften für den Nachwuchs ausgetragen. Diese Spiele finden von Montag 25. bis Freitag 29. Au- gust statt. Gespielt wird in den folgenden Klassen jeweils ein Einzel der Knaben und der Mädchen: Bambini 1 (Jahrgang 1972 und jünger), Bambini II (Jahrgang 1970 und jünger), Schüler 1 (1968 und jünger), Schüler Il (1966 und jünger), Jugend 1 (1964 und jünger), Jugend 11 (1962 und jünger). Werden in einer Klasse nicht minde- stens 4 Meldungen abgegeben, so spielen diese Knaben resp. Mädchen jeweils in der nächsthöheren Klasse. Alle Kitzbüheler Nachwuchsspielerin- nen und Spieler sind herzlichst eingela- den, an den Stadtmeisterschaften teilzu- nehmen. Es wird kein Nenngeld eingeho- ben. und 1928 gewann er als Jungmanne den Zusammengesetzten Lauf als Tagesbe- ster. Er nahm in der Folge an fast allen Sprungkonkurrenzen in Mitteleuropa teil; sein weitester Sprung war 96 Meter auf der Schanze in Planica. 1936 erhielt er den ehrenvollen Auf- trag, mit Sepp Klingler (Zusammengesetz- ter Lauf) und Eugen Tschurtschenthaler (18-km-Langlauf) Osterreich bei den Olympischen Winterspielen 1936 in Garmisch-Partenkirchen zu vertreten. Mit Weiten von 65,9 und 69 Metern kam Hans Mariacher auf den 24. Rang. Sepp Bradl wurde damals 19. Das Wachslpro- blem verhinderte noch bessere Plätze. Sie schickten,so erzählte uns Mariacher, den Betreuer um das geeignete Skiwachs. Die- ser kam aber unverrichteter Dinge zurück und meldete: »Ich hatte kein Geld und ohne Geld erhielt ich kein Wachs!« So mußte eine alte »Rekordtube« herhalten, die bei der damaligen Schneebeschaffen- heit nicht die erhoffte Anlaufgeschwin- digkeit brachte. Sepp Klingler und Eugen Tschurtschenthaler befanden sich wohl in der Olympiamannschaft, kamen aber nicht zum Einsatz. Sepp Sailer konnte überhaupt nicht gemeldet werden, da das Internationale Olympische Komitee die Skilehrer von der Teilnahme an den O/pmionike Hans Mariacher Foto Lutz Korn, Kitzbühel Olympischen Winterspielen ausgeschlos- sen hatte. Skigeschichte machte Hans Mariacher auch mit dem historischen Dreisprung von der Burgstallschanze 1934. Sepp Sai- 1er in der Mitte, Sepp Klingler links und Hans Mariacher rechts, so sprangen sie über die Schanze. Der Anlauf erfolgte bis zum Schanzentisch inLinie, wobei die drei erst beim Absprung die Hände lösten. Dreisprünge wurden sonst in Pfeilform produziert, C' -.h. der Springer in der Mitte für eine Skilänge voraus und die beiden rechts und links hinterher. Unsere Skige- schichte kernt nur diesen einen Drei- Sprung von Sailer-Klingler-Mariacher, der in Linie ausgeführt wurde. Die staatliche Skilehrerprüfung legte Hans Mariacher 1935 ab und trat in die damalige Skischule Sepp Hellensteiner, Kitzbühel, ein. Er war dann Gründungs- mitglied 1949 der Vereinigung Kitzbühe- ler Skilehrer und Bergführer und Mitbe- gründer der modernen Kitzbüheler Ski- schule im Jahre 1950. Hans Mariacher ist Träger des Golde- nen Ehrenzeichens des Kitzbüheler Ski- klubs und des Österreichischen Skiver- bandes (Eintritt 1928) und Träger des Gol- denen Ehrenzeichens des Kitzbüheler Skiklubs für höchste sportliche Leistun- gen; insbesondere als Olympionike 1934 und als Slalomsieger beim internationalen Hahnenkammrennen 1931. Hans Mariacher ist auch Gründungs- mitglied des Kitzbüheler Sportvereins und stand in der ersten Fußballmannschaft, die in der Urzeit von 1930 noch auf dem Rennfeld spielte. Auch im Ausschuß des 1. Nordtiroler Trabrennvereines war Ma- riacher tätig, insbesondere als »Verbin- dungsoffizier« zjr Skischule. Im 2. Weltkrieg diente Hans Mariacher von 1939 bis 1945; zuerst in den Frank- reichfeldzügen und später als Sanitäts- feldwebel, als Instrukteur für den Hochgebirgs- und Sanitätseinsatz in den Alpen. 70 Jahre jung ist nun unser Hans Ma- riacher, der heuer im Spätwinter einen Unfall hatte, von dem er sich, gottsei- dank, wieder erholen konnte. Hans Mariacher, Kitzbühel, 70 Jahre
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