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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 9. August 1980 Der heutige Musikfreund - zumindest der Freund »Klassischer Musik« - kann sich gewiß nur schwer vorstellen, daß noch zu Zeiten Haydns und Mozarts kunstvollst gearbeitete Musik vielfach nur Kulisse für Konversation gewesen ist; man hat sich unterhalten. Gottseidank haben wir längst gelernt, staunend all die- se kunstvollen kontrapunktischen Gebilde zu hören, und dies war im ersten heurigen Sommerkonzert, dargeboten von einem Spitzenensemble, wie es das Seifert- Quartett ist, in optimalem Maße möglich, so klar, so virtuos, so authentisch wurde Haydns »Quartett d-moll«, op. 76/2 (Quintenquartett)« gespielt. Satter Klang und doch klassische Lockerheit, große Spannung und doch ausgewogener Atem, huschende Figuren und doch kein Verwi- schen! Eckard Seifert ist ein idealer Stimmführer, ohne Zweifel - ausgestat- tet mit einem schönen, vollen Ton, sein Bruder Günter Seifert (2. Violine), ein kongenialer Partner, Edward Kudlak - der Unterzeichnete nannte ihn bereits frü- her einen »treuen Diener seiner Bratsche« - und schließlich Dietfried Gürtler mit seinem manchmal fast orgelhaft klingen- den Celloton. Es war ein einziges Vergnü- gen. Und dann der (scheinbar) grausame Sprung in die motorische Welt Bela Bar- t6ks, in eine Welt auch des Nebeneinan- ders kleinster Intervalle neben viel Quar- ten und Quinten, auch Nonen (»Neun Duos für 2 Violinen«). Wen packt's nicht sofort?! Dieses Werk in Kitzbühel hören zu dürfen: ein besonderer Glücksfall! Am 31. Juli 1980 fand im großen Rat- haussaal in Kitzbühel die Generalver- sammlung des Vereins Zentraler Pisten- rettungsdienst Kitzbühel statt. Bei der Er- öffnung konnte der Obmann Bürgermei- ster LA Hans Brettauer die Beschlußfä- higkeit feststellen. Den Saisonbericht er- stattete der Einsatzleiter Ing. Günther Huber jun., Bergbahn AG Kitzbühel und den Kassabericht Ing. Adolf Chlup, Vor- standsmitglied der Bergbahn AG. Die Neuwahlen erfolgten einstimmig und brachten folgendes Ergebnis: Ob- mann Bürgermeister LA Hans Brettauer, Kitzbühel, Stellvertreter Karl Schießl, Ob- mann des Fremdenverkehrsverbandes Kitzbühel, Schriftführer Fritz Tschurt- schenthaler, Einsatzleiter der Lawinen- Und das Publikum ging erstaunlich mit! Balkanstimmungen, Bilder von Volksfe- sten, slawische Wildheit in Verquickung mit Schwerblütigkeit - dieses eigenartige Ineinander. . . ‚ ein Dudelsack näselt... Dies alles in bart6k'scher Polyrhythmik, aus dessen brennendem Interesse für die Volksmusik der Südslawen genährt. Eck- hard und Günter Seifert entledigten sich der heiklen Aufgabe mit sichtlicher Freu- de am Geigen. Vielleicht wäre ein noch ra- scherer Ablauf der einzelnen Nummern für die Spannung günstiger gewesen. Schließlich A. Dvorks »Streichquar- tett F-Dur«, op. 96 - das sogenannte »Amerikanische«. Man wurde von An- fang an die Vorstellung nicht los, Dvoräk hätte in diesem prachtvollen Werk verschiedentlich Material eingesetzt, das in der 9. Symphonie (»Aus der neuen Welt«, op. 95) keinen Platz mehr gefunden hat. Aber man ist beinahe glücklich darüber, daß er diesen »Uberschuß einer regen Phantasie« nicht auch zu einer Sympho- nie formte, sondern zu einem Quartett ge- staltete und damit dem leidigen »Zerspie- len« (wie es der 9. passierte) unbewußt ei- nen Riegel vorschob; denn zweifelsohne wäre dieses Quartett in »Symphoniefas- sung« ebenfalls sehr wirkungsvoll. Man stelle sich nur manche Stellen in den Holz- bläsern und im »Blech« vor! »Trampelapplaus« erzwang gleich zwei Zugaben: den 1. Satz aus Haydns »Lerchen-Quartett« und - hier hörte das Publikum überrascht auf - G. Puccinis Quartettsatz »Crisantemi« (Alla Memoria di Amedeo di Savoja Duca D'Aosta). H. Bon. kommission Kitzbühel, Stellvertreter Dipl.-Kfm. Dr. Josef Ziepi, Direktor des Fremdenverkehrsverbandes Kitzbühel, Kassier Ing. Adolf Chlup, Vorstandsmit- glied der Bergbahn AG Kitzbühel, Stell- vertreter Alois Schipflinger, Obmann des Fremdenverkehrsverbandes Jochberg, Rechnungsprüfer: Bürgermeister Josef Huber, Jochberg und Günther Huber, Schriftführer des Fremdenverkehrsver- bandes Kitzbühel. Aus dem Bericht des Einsatzleiters war zu entnehmen, daß auf eine Beförde- rungskapazität der Bergbahn AG Kitzbü- hel im Winter 1979/80 von ca. 14 Millio- nen beförderten Personen insgesamt 705 Bergungen kamen. D.s. für je 20.000 eine Bergung. Ausführlicher Bericht folgt! Kitzbüheler Wandertip Blaue Lacke Drei Wege führen zum Ziel, wenn man zur »Blauen Lacke« will, sich aber den Aufstieg durch die Zuhilfenahme von Seilbahn oder Sessellift erleichtern will. Das Ziel ist gerade heuer verlockend, denn inmitten von Moorlacken liegt mit seinem quellklaren Wasser zu Füßen des Kleinen Rettensteins die »Blaue Lacke«. Vom Paß Thurn her: Ein langer Weg führt vom Paß Thurn über die Resterhöhebahn und den Re- stersedel durch das Liftgebiet zum Zwei- tausender, hinunter in den Trattenbach- graben und über die Trattenbachalm wie- der aufwärts. Hinter dem zweiten Rücken liegt noch etwas versteckt die Lacke. Man wird für den Weg vom Restersedel her mindestens drei Stunden rechnen müssen. Vom Hahnenkamm aus: Der Weg direkt von Kitzbühel zur Blau- en Lacke führt über die Hahnenkamm- bahn zum Pengelstein und über den Schwarzkogel . Der höchste Punkt ist der 2030 m hohe Schwarzkogel, bei dem der Anstieg vom Pengelstein her weniger steil ist. Von der Wurz her: Die Doppelsesselbahn Jochberg- Wagstätt führt seit dem Umbau im Som- mer nur mehr bis zur Mittelstation Wag- stättalm auf 1320 m Seehöhe. Die Wande- rung führt zur Wurz und über den Talsen- rücken bis zur Lacke. Diese Strecke emp- fiehlt sich für die vorangegangenen Vor- schläge für den Rückweg. Man kann aber auch zur Trattenbachaim absteigen und bis Jochbergwald gehen oder vom Paß Thurn bis zum Hahnenkamm weiterwan- dern. Fahrplan: Doppelsesselbahn Resterhöhe ab 8 Uhr, Mittagspause 11.45 bis 13 Uhr, Schluß um 16.30 Uhr. Postbus ab Kitzbühel-Bahnhof um 8.30 Uhr. Doppelsesselbahn Wagstätt ab 9 Uhr, Mittagspause von 11.45 bis 13 Uhr, letzte Fahrt um 16.30 Uhr. Postbus s.o. Hahnenkammbahn von 8 bis 17.30 Uhr (im August keine Mittagspause). Rück- fahrt mit dem Postauto ab Paß Thurn um 13.20, 17 Uhr oder 18.25 Uhr. Ab Joch- bergwald um 13.27 Uhr, 17.07 Uhr oder 18.30 Uhr, ab Jochberg um 10.30 Uhr, 13.40 Uhr, 14.32 Uhr oder 15.42 Uhr (nur an Werktagen), 17.17 Uhr, 18.42 Uhr. Feuernotruf - Tel. 122 Rettung (Rotes Kreuz) Tel. 144 Notruf Gendarmerie Tel. 133 Von Schloß Esterhazy tief in den Balkan und Sprung in die »Neue Welt« Das Seifert-Quartett-Wien begeisterte die Zuhörer Zentraler Pistenrettungsdienst Kitzbühel Bei 14 Millionen Bergfahrten, 705 Bergungen Wiederwahl des Vorstandes einstimmig
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