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Samstag, 16. August 1980 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 Olga Krepper zum Gedenken der Bergbahn AG zusammen. »Wenn ir- gendwo ein großer Andrang besteht, soll dort nicht eine weitere Aufstiegshilfe er- richtet werden. Es würde sich dadurch die Dichte der Skifahrer vergrößern, die Pi- sten würden schlechter und die Unfälle würden sich vermehren. Durch die Er- schließung neuer Flächen und noch at- traktiverer Skigebiete würde sich dagegen die Dichte beträchtlich verringern«. Der positive Nebeneffekt einer solchen lang- fristigen Politik: Geringere Frequenz auf den einzelnen Abfahrten, dadurch bessere Pisten und entsprechend weniger Skiun- fälle. Ein Beispiel dafür ist die Investi- tionspolitik der Bergbahn AG Kitzbühel, die durch den kontinuierlichen Ausbau der Skigebiete in und um Kitzbühel bis nach Kirchberg, Jochberg und den Paß Thurn, verbunden mit einem bestens funktionierenden Skibusverkehr (zum Nulltarif), die Wartezeiten bei den ver- schiedenen Anlagen stark verringern konnte. Der neueste »Hit« in diesem Zusam- menhang ist in Kitzbühel die sogenannte »Skisafari« vom Hahnenkamm (Auffahrt von Kitzbühel oder von Kirchberg) über den Pengelstein (Südabfahrt) nach Joch- berg, Auffahrt auf die Wurzhöhe und von dort über den Bärenbadkogel in das Ski- gebiet Resterhöhe und auf den Zweitau- sender. Dieses einmalige Erlebnis auf Skiern ist nicht nur bei den Einheimi- schen, sondern auch schon bei den Gästen sehr beliebt. 1948 wurde in Kitzbühel der erste Ski- zirkus gegründet; es folgte nun die erste »Skisafari«. Achtung Kriegsopfer Das Landesinvalidenamt für Tirol hält am 11. September 1980 in der Zeit von 9 bis 12 Uhr im Gebäude der Bezirkshaupt- mannschaft Kitzbühel, Hinterstadt 28, Zimmer Nr. 12 — Parterre (Tagesraum), einen Amtstag zur Beratung in sozialen Angelgenheiten ab. Zu dieser Beratung werden eingeladen: Personen, die in Rentenangelegenheiten, auf dem Gebiete der Heilfürsorge, der orthopädischen Versorgung und der Be- rufsförderung, Behinderte, die in allge- meinen Sozialfragen Rat und Hilfe su- chen. Es wird gebeten, die beabsichtigte Vor- sprache bis spätestens 1. September 1980 unter Angabe des Namens, des Grundes / der Vorsprache und der Bemessungszahl des Rentenbescheides bei Ihrem Kame- radschaftsobmann oder beim Gemeinde- amt anzumelden. Von dort werden die Anmeldungen unter Verwendung eines Formblattes an das Landesinvalidenamt weitergereicht. Dadurch wird das Landes- invalidenamt in die Lage versetzt, die be- treffenden Versorgungsakten auszuheben und dann stichhaltige Auskünfte zu ertei- len. Am 29. Juli 1980 starb im Alter von 76 Jahren die Maschinstrickermeisterin Olga Krepper geb. Mayrhofer. Sie wurde am 1. August auf dem Kitzbüheler Friedhof zu Grabe getragen. Den Kondukt führte ihr Bruder Geist. Rat Josef Mayrhofer, Pfar- rer in Ruhe in Oberlangkampfen. Die Kinder waren aus Deutschland und Nord- amerika zum Begräbnis der Mutter ge- kommen. Olga Mayrhofer entstammte einer kin- derreichen Familie in Kitzbühel. Nach dem frühen Tod der Eltern nahm sie die jüngsten Geschwister Karl und Fritz zu sich und war ihnen Mutter. Im Zweiten Weltkrieg sind ihre beiden Schützlinge ge- fallen. Der Ehe mit Johann Krepper entspran- gen vier Kinder. Johann Krepper ist schon 1943 gestorben. Der Mutter oblag nun al- lein die Sorge für die Kinder und die be- rufliche Zukunft der Familie. Mit uner- müdlichem Eifer arbeitete Olga Krepper als Strickerin in einem Kellerlokal, um in wirtschaftlich schwerer Zeit für die Fami- lie zu sorgen. Tag und Nacht war sie für ihre Kinder da. Beim Sterbegottesdienst verglich Pfarrer Mayrhofer das Leben der Schwester mit dem Webstuhlschiffchen der Strickmaschine. Es ist unermüdlich tätig und weiß doch um sein Ziel und sei- ne Aufgabe. Einmal freilich hört das ru- helose Streben auf. Der Mensch muß Re- chenschaft geben über sein Leben. Olga Kreppers Rechenschaft vor Gott ist ein Leben der Arbeit und Sorge für die Fami- lie. Nach dem Tod des Gatten und der bei- den jüngsten Brüder, denen sie fast Mut- ter gewesen war, verlor Frau Krepper im Jahre 1947 auch die ältere Tochter Anne- marie, die im Wilden Kaiser tödlich ab- stürzte. Zehn Jahre vorher war Annema- rie eine der Nebenbräute bei der Primiz des Onkels Josef gewesen.Ihre anderen Kinder konnte Olga Krepper zu tüchtigen Menschen erziehen. Selbst aus einfach- sten Verhältnissen stammend, bemühte sich Olga Krepper, den Kindern ein Heim zu schaffen, das ihnen, obwohl sie inzwi- schen im Ausland leben, doch Heimat ge- blieben ist. In der Schattbergsiedlungsge- nossenschaft vermochte Olga Krepper sich und den Kindern den Wunsch nach einem Eigenheim zu realisieren. Nur die nächtelange Berufsarbeit der Mutter hat dies ermöglicht. Das Haus war auch der große Stolz von Frau Krepper. Leider konnte sie es nur mehr wenige Jahre ge- nießen. Viele Jahre machte ihr ein Herz- asthmaleiden zu schaffen. Der ältere Sohn Ludwig (Lutz) ist in Deutschland berufstätig, die Tochter Margit und der jüngere Sohn Helmut le- ben und arbeiten in Nordamerika. Ob- wohl räumlich von der Mutter weit ent- fernt, sorgten die Kinder vorbildlich für ihre gute Mutter, die nicht nur von Nach- barn umsorgt, sondern auch regelmäßig von den Kindern besucht wurde. Olga Krepper Nach einem arbeitsreichen Leben ist Frau Olga Krepper nun gestorben und von einer großen Trauergemeinde auf dem letzten irdischen Weg begleitet wor- den. Sie wird als die »Strickerin Krepper« vielen, die ihre Hilfe in wirtschaftlich schwerster Zeit erfahren haben und die die Tapferkeit der Frau bewunderten, in Erinnerung bleiben. H. W. Bezirksstelle Kitzbühel der Tiroler Handelskammer Anmeldungen für Meisterprüfungen Herbst 1980 Die Bezirksstelle Kitzbühel der Tiroler Handelskammer erlaubt sich, folgendes mitzuteilen: Die Meisterprüfungsstelle der Tiroler Handelskammer führt im Herbst 1980 Meisterprüfungen für Handwerke durch. Neuanmeldungen (mit Ausnahme für Tischler und Maschinenschlosser — Höchstteilnehmerzahl bereits erreicht —) und Anmeldungen zu den Wiederholungs- prüfungen mögen bis spätestens 29. Au- gust 1980 bei der Meisterprüfungsstelle, 6020 Innsbruck, Meinhardstraße 14, vor- genommen werden. Antragsformulare sind bei der Meister- prüfungsstelle sowie bei allen Bezirksstel- len der Handelskammer erhältlich. Die Prüfungstaxe bei Neuanmeldungen beträgt derzeit S 2750.— (einschließlich S 400.— Ausbilderprüfungstaxe). Nähere Auskünfte erteilt die Meister- prüfungsstelle in der Tiroler Handelskam- mer, Innsbruck, Tel. 05222 / 35 651/Kl. 423 DW. Feuernotruf - Tel. 122 Rettung (Rotes Kreuz) Tel. 144 Notruf Gendarmerie Tel. 133
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