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Kitzbüheler Anzeiger / Monatsbeilage - Seite 6 Wegen geplanter Schnellstraße: e lth bangt um E olungswert Gerade jetzt, wo sich Reith anschickt, sein Ortsbild respektive seine Infrastruk- tur positiv zu verbessern, ziehen Gewit- terwolken über das 1000-Seelen-Dorf. Im Klartext: Schnellstraßenpläne verfin- stern Reiths Zukunftsaussichten - und wie man hört, ist der Großteil der Be- wohner bereit, dagegen anzukämpfen.GiIt es doch, das größte Kapital, die Ruhe, um die uns schon eine Menge Gemeinden unseres Bezirks be- neiden, zu erhalten. Jetzt gerade, wo sich Reith mausert, wo allerorts gebaut, renoviert, verschö- nert wird, wo das Pfarrfeld nach Jahren Bautätigkeit zum schmucken Ortsteil wurde, der Reitherwirt seinen Jagdhof aus der Taufe hob, der Tischlerwirt zum hübschen Landgasthof avanchierte, die Pension Florian zum Hotel wurde, wo Tennis, Sauna und Solarium die Struck- tur verbesserten, wo Ortsbeschilderung, Renovierung von Kapellen Positives brachten, wo Private und Bauernhöfe Bettenqualität erhöhen, wo Blumen- freunde und Gartenbesitzer einander wetteifern - jetzt, so ist zu befürchten, soll eine Schnellstraße das Geschaffene »in Frage stellen«. re rrtTflhLW Das Tal liegt günstig, gewissermaßen verkehrsideal, zweifellos geeignet, stündlich Tausende PKW's und Brum- mer problemlos durchzuschleusen. Reith jedenfalls kann darauf verzichten. Unsere bundesdeutschen oder nieder- ländischen Gäste besuchen uns auch auf holprigem Terrain, überdies halten sie es ohnehin als willkommene Ab- wechslung, nach zig Autobahnkilome- tern wenigstens die restlichen paar Me- ter ans Urlaubsziel am »Landesstraßl« zu fahren. Dasselbe gilt für Feriengäste aus dem Wiener Raum. Rücksichtnahme auf völkerverbinden- de Interessen, auf politisch notwendige Nord-Süd-Tangenten, auf Osterreichs Aufgaben als Transitland, darf und kann man von den Bewohnern einer betroffe- nen Gemeinde nicht erwarten. Die Reit- her werden sich föderalistisch und initia- tiv zur Wehr setzen und ganz einfach an sich selbst denken. Inwieweit die Kraft und der Einfluß ei- nes kleinen Völckchens ausreicht, um einen in Gang getretenen Apparat wie die Planung einer Großstraße zu beein- flussen, wird wohl die Zukunft weisen. W. Mitterer / „-.- Oberndorf: Renovierung der Pfarrkirche Die Oberndorfer Pfarrkirche wird au Hochglanz gebracht. Einem zweijähri- gen Bauprogramm zufolge wird heuer der Turm und das Dach saniert, im nächsten Jahr erhält die Außenfassade einen neuen Anstrich. Die Renovierung des Gotteshauses »zu den heiligen Philip und Jakobus« er- fordert einen Kostenaufwand von rund 2 Mill. Schilling. Eigentlich unvorstellbar! Dieses Idyll durch Lärm und Abgase zu zerstören. Reith im Sommer 1979. Verkehrsaufkommen an einem Donnerstag im August: In einer Stun- de 50 PKW, 4 LKW, einige Motor- und Fahrräder. Nicht verwunderlich die Meinung der Reither, »So soll's bleiben«! Bild: Ilse Neuber Zum zehntenmal jährte sich im Juli der Todestag eines der besten Kitz- büheler Skirennläufer. Herbert Hu- ber, dessen größter Erfolg die Silber- medaille im olympischen Nebelsla- lom in Grenoble 1968 durch den Skandal um die Disqualifikation von Karl Schranz unterging, begann erst mit 16 Jahren mit dem Rennlauf. Trotzdem schaffte er den Sprung in die Weltspitze. Der Torlaufspezialist, der nur 26 Jahre wurde, gelang 1967 sogar ein Sieg über das damals alles beherr- schende Phänomen Jean-Claude Kil- ly. Die Lücke, die sein Tod in den Kitz- büheler Rennsport gerissen hat, konnte nie geschlossen werden.
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