Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 30. August 1980 Kitzbüheler Anzeiger Seite.9 Obmann Dr. Paul Kirchmeyr: Schutzverband - und Plöckentunnel Als Obmann des »Vereines zum Schut- ze der Landschaft und der heimischen Wirtschaft Kitzbüheler Alpen« fühle ich mich zu Klarstellungen verpflichtet, weil in der Presse ein Aufwachen bzw. Aktivi- täten des Schutzverbandes gefordert wur- den. Dies ist unnotwendig. Vor acht Jahren und zwar mit einem Artikel vom 12. 9. 1972 »Schnellstraßen und Verkehrskonzept« griff ich die Stra- ßenbauprobleme auf. Ich verwies auf die geplanten Schnellstraßen 5 12 von Wörgl über St. Johann nach Lofer und 5 42 von Going über Reith nach Gundhabing. Ich schloß schon damals mit dem Satz »schont die Dörfer und sorgt in gestörten Dörfern, daß sie wieder ruhig werden!« Die auftauchenden Probleme, darunter auch ein möglicher Plöckentunnel, wur- den von mir in den folgenden Jahren mit maßgeblichen Persönlichkeiten und be- sonders auch mit dem damaligen Obmann des Schutzverbandes Kommerzialrat Witzmann erörtert. Besonders der Land- tagsabgeordnete und Bürgermeister Hans Brettauer, welcher auch dem Vorstand des Schutzverbandes angehört, erhob in politischen Gremien seine warnende Stim- me. Leider schlichen viele zu lange um den heißen Brei »Plöckentunnel«, der 1979 auch die Wahlkampfprogramme auffrisierte. Der Schutzverband hatte sich schon vor dem Wahlkampf an maßgebli- che Politiker gewandt. Er wiederholte sei- ne warnenden Briefe und erhielt Antwor- ten von Bundeskanzler Kreisky, Bauten- minister Sekanina, Finanzminister An- drosch und Landeshauptmann Wallnö- fer. Der Inhalt der Antworten war leider nicht erfreulich, weil mehr oder weniger die Befürchtungen nicht geteilt wurden und, was wir besonders bedauern,von der irrigen Annahme ausgegangen wurde, daß auch nach dem Bau des Plöckenstra- ßentunnels kein Schwerverkehr den Be- zirk belasten würde. Warum? Höhenun- terschiede müssen am Brenner, auf der Tauernautobahn und auch am Felbertau- ern überwunden werden, Maut muß über- all bezahlt werden, die Strecke über Paß Thurn-Felbertauern - Plöcken ist aber die weitaus kürzeste und auch zeitlich gün- stigste, was eventuell mehr an Maut zu be- zahlen ist, wird durch Ersparnis an Treib- stoffkosten hereingebracht. Wer sagt überhaupt, daß die Hafenbehörden in Triest und Venedig den Transportfirmen nicht Begünstigungen geben, um den Ver- kehr nach Rjeka, nach Triest zu locken? Sicher ist weiters, daß die Wirtschafts- kräfte im Norden und im Süden unseres Landes einen weiteren Alpenübergang an- streben, nachdem das Projekt einer Alle- magna durch das Zillertal und einer Schnellstraße durch das Stilfser Joch ge- scheitert sind. Das Opfer wären die Bezir- ke Kufstein, Kitzbühel und Lienz!! Der Schutzverband hat daher durch mehrere Aufklärungsartikel versucht, der Bevölkerung reinen Wein einzuschenken. Es sind dies die Artikel »Die Wirklichkeit um das Verkehrsgeschehen« vom 30. 6. 1979, »Plöckentunnel ist Wirtschaftsfra- ge« vom 21. 11. 1979 und »Die Ersatz- Allemagna« vom 23. 2. 1980. An deren Richtigkeit und Sachlichkeit gibt es nichts auszusetzen. Umso bedauerlicher ist es, daß Osttiroler Mandatare bei ihrem Ja zum Plöckentunnel bleiben, obwohl er Osttirol nur Verkehrsbelastung, aber kei- nen Gewinn aus dem Fremdenverkehr bringt. Zudem: die Wirtschaft sind wir al- le, wir und Osterreich leben vom Frem- denverkehr, Kitzbühel ist der Edelbezirk dieses Wirtschaftszweiges und wir dürfen nicht den Ast absägen, auf dem wir sit- zen. In den Bezirken Kufstein und Kitzbü- hel ist die Grenze der Belastbarkeit durch den internationalen Verkehr bereits über- schritten! Unser Herr Landesrat Kommerzialrat Christian Huber hat in seiner »Stellung- nahme zum Plöckentunnel« vom 23. 8. Tiroler Handelskammer Bezirksstelle Kitzbühel Die Bezirksstelle Kitzbühel der Tiroler Handelskammer erlaubt sich, folgendes bekanntzugeben: Gemäß § 29a Abs. 3 des Berufsausbil- dungsgesetzes in der Fassung der Berufs- ausbildungsgesetznovelle 1978, BGBl. Nr. 232, wird ein Prüfungstermin für die Aus- bilderprüfung für die Zeit ab 3. Novem- ber festgelegt. Die mit 5 70.— Bundesstempelmarken versehenen Ansuchen um die Zulassung zur Ausbilderprüfung müssen bis späte- stens Montag, den 22. September 1980, beim Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung ha, 6010 Innsbruck, eingelangt sein. Dem Ansuchen um Zulassung, welches die Angabe des Lehrberufs, in dem in Zu- kunft ausgebildet werden soll, zu enthal- ten hat, sind folgende Belege anzuschlie- ßen: 1. eine dem Nachweis des Vor- und Fami- liennamens dienende Urkunde (Ge- burtsurkunde, Staatsbürgerschafts- nun immer mehr herausstellt, daß mit dem Bau des Plöckentunnels eine weitere internationale Nord-Südverbindung ent- stehen wird und den Bezirken Kufstein, Kitzbühel und Lienz daraus schwerer Schaden entsteht, nicht zu übersehen die Gefahren bei kriegerischen Ereignissen (Straßen sind militärische Anlagen), sollte eine Aufhebung dieser Beschlüsse ange- strebt werden. Der Schutzverband glaubt, daß der Umweltschutzreferent Tirols Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Prof. Prior und der Herr Fremdenver- kehrsreferent Landesrat Dr. Bassetti ei- nen diesbezüglichen Antrag unterstützen müßten. Im Bundesstraßengesetz scheinen nach wie vor die Schnellstraßen S 12 und 5 42 auf. Letztere hat auch nach neuestem Stand Dringlichkeitsstufe 1. Sie würde wertvollste Naherholungsgebiet zerstö- ren. Beide Schnellstraßen gehören aus dem Gesetz heraus. Sie sind übrigens-'in das Gesetz aufgenommen worden, oIlne daß jemand im Bezirk etwas wußte. der Lehrabschlußprüfungen durch Teil- prüfungen oder entsprechenden Schul- besuch und nachfolgende mindestens zweijährige berufliche Praxis oder Zeugnisse über eine mindestens fünf - jährige fachbezogene Tätigkeit, die nicht eine Ausbildertätigkeit sein muß und 3. den Nachweis der Einzahlung der Prü- fungstaxe von S 400.— auf das Koiito Nr. 200001 000 der Landes-Hypothe- kenbank Tirol (V.P. 2/052005-8154 003). Wenn der Prüfungswerber die Prü- fungstaxe selbst zu zahlen hat und nach- weist, daß die Einrichtung der Taxe in der angeführten Höhe für ihn wegen seiter Einkommensverhältnisse oder Sorge- pflichten eine erhebliche wirtschaftliche Härte darstellt, kann die Prüfungstaxe bis 5 140.— herabgesetzt werden. Die diesbe- züglichen Nachweise sind gleichzeitig mit dem Ansuchen um die Zulassung vorzule- gen. Die Entscheidung über die Zulassü%g zur Ausbilderprüfung und die Verstänai- gung über den genauen Prüfungstermin ergeht gesondert. 1980 sehr aufklärend gewirkt. Danke! Die Verkehrsdichte, besonders verur- Aber nun auch Bitte. 1. Die Tiroler Landesregierung hat am sacht durch Fernlaster aus den Ostblock- 10. 1977 folgenden Beschluß gefaßt: staaten und aus dem Osten Österreichs, »Das Land Tirol beteiligt sich an einer auf der Strecke Wörgl - St.Johann - Gesellschaft zum Bau des Plöckenstra- Lofer ist unerträglich geworden. Tonha- ßentunnels mit 20 Millionen Schilling. Die gebeschränkungen und Nachtfahrverbote Finanzabteilung wird beauftragt, diesen sollten diese Misere beheben. Betrag ab dem Jahr 1978 in fünf gleichen Der Schutzverband wird weiterhin mit Jahresraten in die entsprechenden Lan- Bedacht und Gewissenhaftigkeit die Inter- desvoranschläge aufzunehmen.« Am 14. essen der Wirtschaft des Bezirkes Kitzbü- 11. 1977 hat auch der Tiroler Landtag die- hel wahrnehmen. Hiezu bedarf es keiner se Beteiligung beschlossen. Nachdem sich Aufforderung. nachweis o. dgl.) im Original oder in be- glaubigter Abschrift, 2. die dem Nachweis der Zulassungsvor- . Umweltschutz. aussetzungen (§ 29a Abs. 1 BAG.) die- nende Zeugnisse (und zwar entweder geht jeden an Zeugnis über die erfolgreiche Ablegung 4 1 ‚4
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