Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 28 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 6. September 1980 Bundesmusikkapelle Reith mit Kapellmeister Georg Jöchl beim Vorbeimarsch vor den Ehrengästen. Schützenkompanie Kössen, mit Schützenhauptmann Dr. Ernst Muster. Pfarrer Dr. Robert Srangl, Wien - auf Urlaub in Reith - bei der Heidenehrung am Hohen Frauentag, 15. August 1980, mit den Ministranten Rudolf Hetzenauer (links) und Richard Leitner. Bergen keine Kolchose, keine Farmen, keine dorfgewordene Stadt und keine Landwirtschaftsfabrik. Rettet das Dorf von der Ausbeutung, vor dem Ausver- kauf seiner Werte, vor der Verschande- lung seiner Schönheiten und vor der Ent- seelung seiner Menschen. Es ist das eine moralische, eine geistige, eine menschli- che Aufgabe von epochemachendem Aus- maß. Schützen und bauen wir unsere Fami- lien, sie sind die Keimzellen, die Gesund- brunnen, die Kraftquelle, die Ruhezone der Menschen im Streß unserer Tage. Sie ist doch allenthalben bedroht diese Fa- milie - vom Zerfall der Ehe, von der fortschreitenden Welle der Scheidungen, von der Gier nach sexuellem Ausleben, von der Schandtat der Abtreibung, vom fehlenden Willen zum Kind. Ohne die moralischen Werte der Selbstbeherr- schung, der treuen Hingabe, des Opfer- willens, der Geduld und Treue, wird und kann auch in Zukunft Glück und Größe der Familie und der Ehe nicht gewahrt werden. Schützen und bauen wir unsere Jugend. Gewiß wurde nie so viel getan für das Kind, für unsere Jugend, wenn wir sehen auf die Schulen, auf die Kindergärten, auf die Kinderfürsorge, auf den Sport, aber nie wurde auch die Jugend in solcher Ge- fahr gesehen, in einer Zeit der Hochkon- juktur der Lüste, der Geldgier, der Ge- waltgier, der Konsumgier. Wir brauchen wieder eine Jugend - und unser Papst spricht immer wieder in diesem Sinne - wir brauchen eine Jugend, die das Opfer über den Komfort stellt, die die Härte mehr sucht als die Verweichlichung, die sich die Leistung zum Ziel setzt und nicht einfach den Genuß, die auch die Kraft zum Geben hat und nicht einfach zum Fordern. Schließlich bauen wir und schützen wir unseren Glauben der Väter, gewiß auch das! Sie haben aus ihm gelebt und ge- werkt und unsere Heimat gebaut. Aber der Glaube eines Menschen und einer Ge- neration ist ein jeweils wieder neuer, ein je eigener Glaube. Tragen wir Sorge für die Kirche im Dorf, für die Kirche im Haus, für die Kirche im Herzen. Der Papstbesuch in Brasilien vor eini- gen Wochen stand unter dem Motto: »Brasilien, wohin gehst du?« So stand es allenthalben über den Eingängen, in Kundgebungen und den Menschenmas- sen. Könnten wir, und müßten wir nicht auch fragen, »Tirol, wohin gehst du?« Du gehst in die Zukunft, die du dir selber baust. Mögen es gute, ruhige, friedliche Zeiten sein. Es werden aber nur dann sol- che Zeiten sein, wenn ihr bereit seid, diese Zeit zu bauen und alle Gefahren abzu- wehren, die unserer Zukunft entgegenste- hen. Schulbeginn am Dienstag, 9. Sep- tember 1980, um 8 Uhr, mit dem Eröff- nungsgottesdienst.
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