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Samstag, 6. September 1980 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Zu einer fast schallplattenreifen Dar- bietung geriet das letzte Sommerkonzert des Vereins Kitzbüheler Musikfreunde mit der Pianistin Monique Duphil, dem Geiger Antonio Nünez und dem Cellisten Florian Ebersberg. Ein geglücktes und be- glückendes Zusammenspiel, eine in jeder Hinsicht würdige Schlußveranstaltung. (Die bekannt mangelhafte Akustik des Saals durch einen kleinen Kniff verbes- sert: Man ließ einen Teil der Frontwand vorhangfrei, die Fensterfront ganz offen, sodaß die dämpfende Wirkung dieser gro- ßen Vorhangfläche ausgeschaltet blieb). Morzarts Trio B-Dur, KV 502, am Be- ginn: Frisches, dynamisch wunderbar ab- gestuftes Spiel, interessant in allen drei Sätzen. Nünez mit einer echten Stradiva- ri, edel im Ton, Duphil - unter ihren Händen klingt selbst ein schlechter Flügel (das alte Lamentoso noch einmal!), Ebersberg - man hat ihn länger nicht mehr so schön und so engagiert spielen hören. Dies zeigte sich zuerst besonders im Mozart-Larghetto. Daß dieses Konzert ein großer Abend wird, war nach dem Mozart-Trio völlig klar, und die Hoff- nung wurde nicht enttäuscht; denn Ravels Trio (a-moll) - es gehört zu den bedeu- tendsten des Jahrhunderts (vergleichbar mit dem »Trio« von Schostakowitsch, das man hier vor Jahren hörte) - wurde dann mit einem Einsatz gespielt, daß selbst Zu- hörer, die sonst der Musik unseres Jahr- hunderts wenig Begeisterung abzugewin- nen vermögen, kräftigst applaudierten. Kein Wunder! \Velcher Zauber liegt doch schon in den ersten Takten! Und wie schön Nünez und Ebersberg die kurzen Soli spielten! Monique Duphil als Franzö- sin ganz in ihrem Element. - Welche Welt, diese Welt Ravels: keine »Geistes- welt« wie die Beethovens, eher eine »Weit der Berührungen« - vergleichbar der des Dichters Rilke, nur von stärkeren Akzen- ten. Stellenweise - ähnlich wie im Kon- zert Sivo - Ossberger - größte Konzen- tration im Saal. (Z.B. gegen Ende des 1. Satzes!) Sauber gespielte Flageoletts, dif- ferneziertes Zusammenspiel . . . Ja, diese Darbietung sprang das Publikum regel- recht an. Dann - nach der Pause - die unver- kennbare Welt Beethovens mit dem »Erz- herzogstrio« (op. 97). In Anbetracht des äußerst schwierigen Mittelwerks - des Ravel-Trios - erstaunlich, daß es gelang, auch noch Beethoven mit Spannung zu füllen. Was für ein Werk, dieses Trio op. 97! Keine revolutionären Gesten. »Aus- söhnung mit dem Schicksal« möchte man diese Phase im Schaffen des Meisters cha- rakterisieren. Alle Erdenschwere scheint abgefallen.. . Die drei Künstler endgültig verschmolzen, die Dynamik durchgehal- ten, alle geforderten Register gezogen. Da ist es leicht, positive Bilanz zu zie- hen über den ganzen Zyklus - nicht etwa nach dem Motto »Ende gut, alles gut!« Es darf mit Freude festgestellt werden, daß es in dieser Folge von fünf Konzerten im- merhin drei gewesen sind, welche domi- nierten: der 1. Abend (Seifert-Quartett), der 4. Abend (Violinabend Josef Sivo) und dieser letzte Abend. Es waren - und dies ist ebenfalls entscheidend für die nächsten Jahre - gut bis bestens besuchte Veranstaltungen. Wenn die Leitung des Vereins Kitzbüheler Musikfreunde in der Vorrede des Programmhefts feststellte, daß Kitzbühels Kulturleben in den letzten Jahren beachtlich aufgeholt hat, muß dies auf Grund der heurigen Erfolge dieser be- grüßenswerten Institution unterstrichen und den Musikfreunden gratuliert wer- den. Sollte es auch noch gelingen, teils über Sponsoren, teil über die Stadtge- meinde zu einem besseren Flügel zu kom- men - andere Städte gleicher Größen- ordnung, etwa Lienz, haben nagelneue Bösendorfer! - wird das Niveau und werden die Möglichkeiten gewiß noch ge- steigert werden können. Der Ehrgeiz des Vereins scheint groß, und es wurde in drei Jahren erstaunlich viel erreicht. So viel, daß man sich schon jetzt auf den nächsten Konzertzyklus freuen sollte. H. Bon. * Schulbeginn an der Allgemeinen Sonderschule Kitzbühel im Schuljahr 1980/1981 Montag, 8. September 1980: 9 Uhr Er- öffnungskonferenz (2. Klasse). Dienstag, 9. September 1980: 9 Uhr Er- öffnungsgottesdienst in der Kapuzinerkir- che; Aufstellung im Schulhof um 8.40 Uhr; nach dem Gottesdienst Einweisung in die Klassen. Mittwoch, 10. September 1980: 7.30 Uhr stundenplanmäßiger Unterricht - Schreibsachenund Hausschuhe sind mit- zubringen. * Schulbeginn an der Hauptschule 1 Kitzbühel Montag, 8. September 1980: 7.45 Uhr Konferenz der Prüfungskommission (sie- he Anschlag!), 8 Uhr Beginn der Wieder- holungsprüfungen. Hiezu sind von den Schülern das vorläufige Jahreszeugnis, Schreibzeug und ihre Ferialarbeiten mit- zubringen. Die Wiederholungsprüfungen finden nach den an die betreffenden Er- ziehungsberechtigten übermittelten Ter- minplänen statt. 15 Uhr Eröffnungskon- ferenz. Dienstag, 9. September 1980: 7.30 Uhr Einweisung der Schüler in die Klassen. Die neueintretenden Schüler versammeln sich in der großen Halle und werden dort von ihrem Klassenvorstand übernommen. Namenslisten der einzelnen Klassen sind beim Eingang angebracht. Schreibzeug und Hausschuhe mit weicher Sohle sind unbedingt mitzubringen! 9 Uhr Eröff- nungsgottesdienst der katholischen Schü- ler in der Stadtpfarrkirche. Anschließend Fortsetzung der Wiederholungsprüfun- gen. Mittwoch, 10. September 1980: 7.30 Uhr Beginn des stundenplanmäßigen Un- terrichtes. * Ball des Roten Kreuzes 1980 Auch in diesem Jahr veranstaltet die Ortsstelle des Roten Kreuzes Kitzbühel wieder den traditionellen Rot-Kreuz-Ball. Zu diesem Ball hat man sich dieses Jahr einiges einfallen lassen. Für die musikali- sche Unterhaltung sorgt der erfolgreiche »Zillertal-Expreß«, eine 6-Mann-Kapelle, bekannt durch Ihre Fernseh- und Rund- funksendungen weit über die Grenzen hinaus. Außerdem gibt es noch mehrere Über- raschungen, über die wir in den nächsten Ausgaben berichten. Der Ball findet am Samstag, den 11. Oktober 1908 in der »Tenne«, Kitzbühel, statt. * Städt. Musikschule Kitzbühel: Schulbeginn an der städtischen Musikschule Kitzbühel Freitag, den 12. September, 15 Uhr, Er- öffnungskonferenz der Musiklehrer. 17-19 Uhr Stundeneinteilung. Alle Musikschüler werden gebeten, sich innerhalb dieser Zeit in der Volksschule 1 bei dem jeweiligen Musiklehrer einzufin- den. Platzkonzert am Samstag, den 6. Sep- tember 1980. Einmarsch: 20.30 Uhr. Leitung: Stadt- kapellmeister Sepp Gasteiger. Programm Hahnenkammfanfare und Toni-Sailer- Marsch v. S. Gasteiger Posaunenwalzer v. A. Joost Der Kalif von Bagdad, Ouvertüre v. Boieldien Ein Abend am Schwarzsee v. G. Kalt- schmied Gräfin Mariza, Potp. v. E. Kalmann - Eug. Fülling Span. Zigeunertanz v. Marquina Hoch Heidecksburg, Marsch v. R. Her- zer Programmänderung vorbehalten. Wie aus einem Guß Prachtvoller Schlußabend der Sommerkonzerte 1980 - Akustik des Handelskammersaals durch kleinen Kniff verbessert.
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