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Schützenkompanie Kitzbühel am Pengelstein Samstag, 13. September 1980 Kitzbüheler Anzeiger Seite 13 Glanzvolle Jubiläumsbergmesse am Pengelstein Die Hüttenwirtsleut am Pengelstein, Familie Sepp und Hilde Huetz, haben im kontaktfreudigen Einvernehmen mit der Schützenkompanie Kitzbühel die Bevöl- kerung und Gäste der Fremdenverkehrs- region Kitzbühel zu einer denkwürdigen Jubiläumsbergmesse eingeladen. Der wolkenlose Sonntagsmorgen, 7. September 1980, war für die einheimi- schen Bergsteigerfamilien und wanderbe- geisterten Sommergäste der frühe Weck- ruf und willensstarke Auftakt zur Pengel- steinmesse. Die Bergbahn-AG Kitzbühel hat aus diesem Anlaß den Teilnehmern an der Bergmesse in dankenswerter Weise ei- ne großzügige Tarifermäßigung für die Auf- und Rückfahrt zum Hahnenkamm gewährt. Für Sondertransporte zum und vom Pengelstein wurde ein Fahrzeug zur Verfügung gestellt. Schützenoberjäger Se- bastian Maier der Kompanie Viertel Reith, Bergbahn-Angestellter, hat sich dazu als Fahrer freiwillig gemeldet. Stadtpfarrer von Kitzbühel, Hw. Geistl.-Rat Johann Danninger hat nach seinen christlichen Grußworten an die sehr zahlreichen Messebesucher, beson- ders an die Witwe Julie Prantner, die Hüttenwirtsfamilie Huetz, Bundesmusik- kapelle Aschau und Schützen von Kitzbü- hel und Kirchberg, die berechtigte Sinnge- bung der Jubiläumsbergmesse am Pengel- stein nach drei Denkrichtungen formu- liert: Ein würdiges Gedenken an den vor 5 Jahren verstorbenen Hüttenwirt Robert Prantner, der zu seinem schweren Ab- schied von seinem 1932 hart erbauten Le- benswerk am Pengelstein, am 4. 9. 1960, vor dem alten Gipfelkreuz eine Bergmesse zelebrieren ließ. Eine damals noch starke Kaiserjäger-Abordnung mit Fahne und die 1959 wiedergegründete Schützenkom- panie Kitzbühel nahmen bei dieser Berg- messe teil. Hüttenwirtsjubiläum der tüchtigen Eheleute Sepp und Hilde Huetz, die 1960 den Gastbetrieb am Pengelstein übernom- GQQQQOOOOOOOQOOOQOOOOOOOQOQOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOØOøQøoøø Hugo Mamoser, einer der ersten, der zu- folge seiner Charge als Reserveleutnant des Infanterie-Regiments Nr. 91 aus dem Städtchen fortzog, dem Rufe des Kaisers folgend, in den Kampf für Gott und Va- terland. Mochte ihm auch der Abschied von seiner jungangetrauten, heißgeliebten Gemahlin, Maria, geb. Putz, Rainwirts- tochter von Kirchberg, getraut am 25. März 1913, seinem herzigen Töchterchen, Mariedl Mamoser, (heute Präsidentin des jubilierenden Trabrennvereins) - die zweite Tochter Helma, verehelichte Pischl, kam erst nach dem Tode des Va- ters zur Welt - seinem alten Vater, von Haus und Hof, aus lieben Freunde- und Bekanntenkreisen, aus dem traulichen bergumschlossenen Heimatstädtchen Kitzbühel schwer gefallen sein. Er rückte willig und freudig mit Begeisterung zu sei- nem Regiment nach Komotau ein. Ihm lag es trotz seiner schwächlichen Gesund- heit ferne, »sich zu drücken«, es ent- sprach seinem ehrlichen Charakter, dem Vaterland seinen Mann zu stellen. Als die Serben um den 10. September 1914 bei Mitrowitza in Syrmien einbra- chen, war u.a. auch das 91. Infanteriere- giment, die heiligen Rechte unseres Vater- landes in bekanntem Heldenmute zu ver- teidigen. Von den vielen feindlichen Kugeln, die auch in den Reihen der Unseren Tod und Verderben brachten, traf auch eine jenen Mann, den Kitzbühel so hoch schätzte. Er wurde tödlich verwundet in ein Reserve- spital gebracht, wo er noch einen letzten 1! Christliche Erinnerung an den vohIgehornen Herrn k. u. k. Leutnant i. d. R. Hugo Mamoser Gasthof- und Brauereibesitzer in Kitzbühel welcher an seiner schweren Ver- wundung im 32. Lebensjahre am 15. September 1914 auf dem Felde der Ehre verschieden ist. Die Erde sei Ihm leicht! Empfange dort zu Deinem Lohne, Für Deine treue Kriegespflicht Im Jenseits jene Liebeskrone, In unser'n Herzen stirbst Du nicht. (Gebetsandenken) Kartengruß an seine Liebsten in der Hei- mat sandte. Sein fernerer Verbleib und weiteres Schicksal blieben von da ab im tiefsten Dunkel gehüllt. Endlich, erst am 2. Oktober 1914, er- hielt das hiesige Pfarramt vom kath. Pfarramt in Indjija (Südungarn) die Nachricht, daß Herr Hugo Mamoser am 15. September 1914 den Heldentod ge- storben und am 17. September dort zur geweihten Erde bestattet worden sei. Wie ein Lauffeuer flog diese Trauerkunde durch das Städtchen, überall Bestürzung und Ergriffenheit hervorrufend. Sie klang gar bitter diese Kunde und man empfing es doppelt schwer, mitten in der bedräng- ten Zeit einen so gewaltigen Streich des Todes zu sehen; es ist ein tragischer Zu- fall, daß gerade er, dessen Abgang eine so große Lücke riß, für den man sich weit über die Grenzen des Bezirks hinaus inter- essierte, den man allgemein liebte und schätzte, der erste sein mußte, der auf dem Felde der Ehre ein Opfer des feindli- chen Hasses wurde. In seinem Heimat- städtchen beging die Bevölkerung aus nah und fern am 13. Oktober 1914 eine Trau- erkundgebung, die recht beredtes Zeugnis gab von der Wertschätzung, die man dem Helden zollte und gar manches Auge füll- te sich bei diesem Anlaß mit Tränen der Ergriffenheit und des Schmerzes über den Verlust des geliebten Mannes. Vielleicht könnte es den Anschein er- wecken, daß der folgende Nachruf zu viel des Guten enthalte. Doch nein, ihm, den angesehenen Bürger, gebührt vollauf die ganz bescheidene Würdigung. Der Verewigte war ein Mann mit seiner ganzen Persönlichkeit. Darum war der Grundton seines Lebens Charakterfestig- keit. Als Gatte und Vater durchdrungen von treuer Sorge und Liebe für die Sei- nen, ein guter, braver Sohn seines alten 1
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