Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 13. September 1980 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Fortsetzung von Seite 1 Hotelier Kommerzialrat Wolfgang Hag- Steiner und FVV-Direktor Dr. Josef Ziepl und für die Bezirkshauptmannschaft Kitzbühel Dr. Erich Grienke Leiter des Gewerbereferats und von der OHV- Kollegenschaft Herrn Vicepräsident Ho- teuer Wolfgang Zorn als Ehrengäste will- kommen heißen. Wirtschaftspolitisches Grundsatzrefe- rat von Dr. Beck In den Grußbotschaften befaßte sich der Referent für Wirtschaftsfragen im Land Tirol Landesrat Kommerzialrat Christian Huber eingehend mit der wirt- schaftlichen Situation des Bundeslandes unter besonderer Berücksichtigung des Fremdenverkehrs. Dabei standen die Ar- beitsmarktfrage bzw. das Ausländerkon- tingent und die Fragen der Steuerbela- stungen im Vordergrund seiner Aussagen. Landesfremdenverkehrsdirektor Hof- rat Dr. Lässer referierte sodann über den Verlauf der Sommersaison 1980, die ein Nächtigungsplus erwarten läßt, sowie über die Ansätze des Winters 1980/81. Auch die großen Züge der Landeswerbe- konzeption legte Hofrat Lässer den Hote- liers dar. FVV-Obmann Kommerzialrat Wolf- gang Hagsteiner wies auf die Stärke des Zweisaisonengebietes der Kitzbüheler Al- pen hin und die Investitionsdynamik in diesem Großraum. Er dankte dem Präsi- dium für die Wahl Kitzbühels als Tagungsort und des Hotel Tiefenbrunner als Tagungshaus. Kitzbühel empfindet es als eine Auszeichnung die Landesgruppe der OHV in seinen Mauern zu wissen. OHV-Vice-Präsident Wolfgang Zorn überbrachte die Grüße des Bundesverban- des und ging in seinen Ausführungen vor- allem auf die Arbeit der Vereinigung auf Bundesebene und auf den Bundesländer- ebenen ein und verwies dabei auf den an- gelaufenen großen Betriebsvergleich, eine Untersuchung die der Steigerung der Be- triebseffizienz dienen wird. Mit großer Aufmerksamkeit folgte man sodann der Rede Dr. Becks. Sie war in je- der Hinsicht bemerkenswert. Als Hotelier konnte er ebenso aus dem Vollen schöp- fen wie als jahrzehntelanger Funktionär der Kammerorganisation. Kommerzialrat Fred Beck nahm sich der Steuerpolitik der Bundesregierung an und zerlegte sie in die Details. In dieser wirtschaftspolitischen Analyse zeigte er die Grenze der Arbeits- fähigkeit des Betriebes auf. Schwerstens verurteilte Beck die Aushölung der Unter- nehmerschaft einerseits und die grenzen- lose Verschwendung der Steuergelder auf Bundesebene die der Staatsbürger auf die Dauer nicht hinnehmen wird. Dem klei- nen Betrieb werden die Tausender aus der Kasse gezogen und in den Ministerien schmeißt man mit den hunderten von Mil- lionen nur so um sich. Es ist keine Kunst Budgetlöcher mit den Steuern zu stopfen, die Kunst liegt vielmehr darin sich endlich ein sparsames, rationelles Konzept zu- rechtzulegen und von der Hochstapelei Abstand zu nehmen. Wir sind nicht Deutschland, Japan oder die USA, wir sind ein Kleinstaat in dem jeder haushal- ten und sparen muß. Dr. Beck griff auch die Arbeitsmarktpolitik der Bundesregie- rung scharf an und verlangte, daß man den Hoteliers wenigstens die Hilfsarbeits- kräfte aus dem Ausland genehmigt. Aufsehenerregend war auch der Aufruf von Fred Beck sich innerhalb der österrei- chischen Fremdenverkehrswirtschaft bes- ser zu formieren und die Reihen dichter zu schließen. Die österreichische Frem- denverkehrswirtschaft ist ein Gigant der wirtschaftspolitisch viel erreichen kann, wenn alle im gleichen Schritt und Tritt marschieren. Dies versteht sich sowohl in- nertirolerisch als auch österreichweit. Neuwahl des Tiroler Landesobmann Kommerzialrat Dr. Fred Beck, der seit der Handelskammerwahl der Sektion Fremdenverkehr als Obmann vorsteht, er- suchte die Mitglieder um Verständnis, daß er aufgrund des neuen Verantwor- tungsbereiches die Obmannstelle der ÖHV abgebe. Er bedankte sich bei allen Mitgliedern für die jahrelange Unterstüt- zung und versprach auch weiterhin im Rahmen des Möglichen der Vereinigung zur Seite zu stehen. Sodann verkündete er, daß der Landesvorstand in seinen vor- angegangenen Beratungen als Nachfolger den Kitzbüheler Hotelier Dipl.-Kfm. DDr. Herbert Thurner Hotel Ehrenbach- höhe am Hahnenkamm vorgeschlagen hat und brachte diesen als Wahlvorschlag zur Obmann-Neuwahl ein. Ein weiterer Vor- schlag war nicht eingelangt, sodaß über Dr. Thurner abgestimmt werden konnte. Hotelier Dr. Herbert Thurner wurde von den Landesmitgliedern einstimmig ge- wählt. Der Neue Obmann bedankte sich für das Vertrauen das er zu bestätigen ver- suchen wird. Er dankte seinem Vorgänger Dr. Fred Beck namens der Tiroler Hote- lierkollegenschaft für die viele Arbeit von ganzem Herzen. Der scheidende und neu- gewählte Landesobmann erhielten lang- anhaltenden Applaus. Dr. Thurner skizzierte einige Vorhaben die weitergeführt oder begonnen werden sollten. Einhellige Verurteilung von Feriendör- fern und Appartmentburgen In der Tagesordnung weiterfahrend wurde das Thema der neuen Feriendörfer eingehend besprochen. Die Feriendörfer in Tirol braucht man nicht zu bauen, sie sind bereits da und können in ihrer Viel- falt und in ihrem umfassenden Angebot garnicht übertroffen werden. Man weiß heute schon genau, daß die französischen Reißbrettzentren nicht den erwarteten Er- folg gebracht haben, sondern im Gegen- teil Zerfallserscheinungen auftreten, da ja die Spekulanten nur auf einen raschen Gewinn aus sind und sich dann aus der Arbeit die folgt und den notwendigen Er- haltungsinvestitionen herausziehen. Auch die riesigen Appartmentkolosse sind nicht die Motoren der Dörfer geworden, son- dern die Bremsklötze. Geschlossene Bal- konläden, keine Blumen, verwahrloste, ungepflegte Auffahrten und Gärten kenn- zeichnen diesen Vermieterbereich. Abge- sehen davon, und auch das ist bereits hin- länglich erwiesen, saugen diese Burgen den guten Häusern einen Teil der guten Gäste ab. Die Landesgruppe Tirol warnte die polititsche Seite des Landes vor kost- spieligen Experimenten und einer Kon- kurrenzierung der eigenen Vermieter- schaft, die selbst schon Auslastungssor- gen hat. Tirol braucht den Fehler der Französischen Alpen nicht nachzuma- chen. Ausbildungsprobleme - Schulwesen - Brandschutz Schließlich standen noch die vorge- nannten Themen zur Diskussion. Vorher das heißt in der Mittagspause demon- strierte das Hotel »Tiefenbrunner« an- hand eines herrlichen kalten und warmen Buffets was Osterreichs und insbesonders Tirols Hotelerie heute zu leisten imstande ist. Angesichts der kulinarischen Genüsse und des Service, das sich landauf landab in letzten Jahrzent wesentlich gebessert haben, darf sich die Beherbergung und die Küche mit allen übrigen europäischen Touristikländern absolut messen. Trauung in Kitzbühel Am Sonntag, den 14. September 1980, 11 Uhr, werden in der Stadtpfarrkirche »St. Andreas«, Kitzbühel getraut: Dr. med. Maria Christina Hobelsberger, Tochter des Fritz und der Gabriele Ho- belsberger, geb. Granichstaedten-Czerva mit Christoph, Graf von Galen, Sohn des Ladislaus Graf von Galen und seiner Ge- mahlin Theresia, geb. Schumacher, Toch- ter des ehemaligen Landeshauptmanns von Tirol. Wir gratulieren! Platzkonzert am Samstag, den 13. September 1980 Einmarsch: 20.30 Uhr; Leitung: Stadtka- pellmeister Sepp Gasteiger Programm Einzug der Gladiatoren, Marsch v. Jul. Fucik Pique Dame, Ouvertüre v. Fr. v. Supp Des Hirten Morgenlied v. Fr. v. Supp Russisch v. Knümann Fideles Wien, Walzer v. K. Komzak Gountry Boogie v. K. Pfortner Kitzbüheler Schützenmarsch v. S. Gastei- ger Programmänderung vorbehalten
< Page 2 | Page 4 >
< Page 2 | Page 4 >