Kitzbüheler Anzeiger

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Mitterhögl-Hausmusik und Bläserquartett der Stadtmusik musizieren bei der Jubi- läumsfeier in der Handelskammer. Foto Toni, Inh. Rothbacher, Kitzbühel Samstag, 4. Oktober 1980 Kitzbüheler Anzeiger Seite 17 Die Versammlung gedachte seiner in einer Gedenkminute. Obmann Dkfm. Dr. Ziepl stellte an den Beginn den Dank an die amtierenden Vor- standsmitglieder Franz Klausner, Kam- merrat Alois Nothdurfter und Toni Plet- zer, an die Obmänner und Geschäftsfüh- rer der Fremdenverkehrsverbände in den Kitzbüheler Alpen, an die Rechnungsprü- fer und an Geschäftsführer Hans Wirten- berger. Er dankte der Bezirksstelle der Handelskammer, die dem Dachverband stets für Veranstaltungen offensteht, und den Spendern zum Jubiläum, der Raiffei- senkasse Jochberg, dem Fremdenver- kehrsverband Kitzbühel und der Tiroler Handels- und Gewerbebank. Am 10. Juni 1955 wurden im Hotel Klausner in Kitzbühel bei der Gründungs- versammlung Sinn und Zweck einer Ver- einigung der Verkehrsvereine beraten und dabei festgestellt: Zweck des Vereins ist die Erarbeitung, Beratung und Förderung gemeinsamer Fragen und Vorhaben, wel- che zur Hebung und Entwicklung des Fremdenverkehrs im Vereinsgebiet die- nen. Es kamen Jahre des Suchens um das ge- genseitige Vertrauen. Der Obmann stellte von Anfang an gemeinsame Verkehrspro- bleme in den Vordergrund. Die Vereini- gung nahm auf die Gestaltung des neuen Landesfremdenverkehrsgesetzes durch Stellungnahmen Einfluß und arbeitete mit großer Ambition mit. Auch in der Werbung wurden die ersten gemeinsamen Anstrengungen von Erfolg gekrönt. Nach mehrjährigen Bemühun- gen war Ende 1969 der erste Sommer- gemeinschaftsprospekt mit 24 Seiten fer- tig und konnte versendet werden. Er er- lebte eine Auflage von 100.000 Stück in drei Sprachen. Mitten in die Aufbauphase des Gebiets- verbandes und des gesamten Fremdenver- kehrs im Großraum einigte ein Ereignis die »Kitzbüheler Alpen« ganz besonders. Bergwerksspekulanten wollten im Raum Bichlach einen riesigen Tagbau auf Kup- fer errichten. Von der Vereinigung ging die Initiative zur Gründung des Vereins zum Schutze der Landschaft und der hei- mischen Wirtschaft (Schutzverband) aus. Der »Aufstand« der Bevölkerung hatte Erfolg, die jahrzehntelange Aufbauarbeit des Fremdenverkehrs war gerettet und konnte fortgesetzt werden. In dieser Ge- meinschaft, die eine Selbstverteidigungs- aktion unternommen hatte, bestätigte sich die Kraft des Fremdenverkehrsgroß- raums. Im Jahre 1971 schied der Gründerob- mann Max Werner aus Gesundheitsgrün- den als Obmann aus. Die Vollversamm- lung wählte den bisherigen Geschäftsfüh- rer Dkfm. Dr. Josef Ziepl zum Obmann und fand in Hans Wirtenberger einen neuen Mitarbeiter als Geschäftsführer. Der aufrichtige Dank der Vereinigung an den Gründer war die Verleihung des er- sten Goldenen Ehrenrings der »Kitzbühe- ler Alpen«. Bis in seine letzten Tage inter- essierte sich Max Werner über den Fort- gang des Vereins. Der unter großen Schwierigkeiten ge- gründete Gebietsverband war von Max Werner sorgfältig und behutsam geführt worden und hatte ein solides Fundament erhalten. Nun konnte zu dem schrittweise erhaltenen Vertrauen jüngere Dynamik kommen. Die Vereinigung änderte die Sta- tuten und machte die Gremien noch funk- tionsfähiger und effizienter. Seit 1973 ge- hören die Obmänner aller inzwischen 19 Fremdenverkehrsverbände, die Mitglieder sind, automatisch dem Ausschuß an, wo- mit die Kontinuität zwischen Vereinigung und Mitgliedsverbänden gewahrt ist. Im Werbeausschuß arbeiten die hauptamtli- chen Geschäftsführer der Fremdenver- kehrsverbände mit. Im Jahre 1974 folgte der erste Winterprospekt mit dem Ge- samtpanorama der »Kitzbüheler Alpen« und es konnten in der Folge zahlreiche Werbeaktionen gemeinsam gesetzt wer- den. Auch die Profilierung nach innen wur- de stärker. Heuer wurde erstmals ein ge- meinsamer Veranstaltungskalender auf- gelegt, der noch wesentlich erweitert wer- den kann. Damit wird dem Gast der Raum der »Neunzahn unter einem Hut« gezeigt, der Gast auf die Möglichkeiten aufmerksam gemacht und nach Kräften im Raum des Bezirks gehalten. Abschlie- ßend verwies Dr. Ziepl auf die ungewöhn- liche Entwicklung des gesamten Fremden- verkehrsraumes im Bezirk Kitzbühel. Die Ziffern sind eindrucksvoll. Der Raum verfügt über: 50000 winterfeste Betten, 170 Seilbahnen und Lifte, 400 km Skiab- fahrten, 500 km Skiwanderloipen, 480 km geräumte Winterwege, 19 Eisbahnen, 16 Rodelbahnen, 13 Großsaunen, 7 Hallen- bäder, 19 Skischulen mit ca. 1100 Skileh- rern. Die »Kitzbüheler Alpen« sind infra- strukturell in Triol und Osterreich an der Spitze, denn auch im Sommer ist das An- gebot groß: 16 geheizte Freiluftschwimm- bäder, 104 Tennisplätze, 7 Tennishallen, 10 Reitställe, ein riesiges Netz von Wan- derwegen und Veranstaltungen für Wan- derer und Bergsteiger, für Fitneß und Kultur. Damit sind die »Kitzbühler Al- pen« auch im Sommer an der vorderen Front. Dies ist kein Zufall, sondern das Ergebnis jahrzehntelanger Aufbauarbeit, aber auch der Leistungen der heutigen Generation von Unternehmern und Mit- arbeitern. Im vergangenen Fremdenver- kehrsjahr erreichten die 19 Orte in den »gemütlichsten Bergen Tirols« 5,9 Millio- nen Übernachtungen. Im noch laufenden Fremdenverkehrs- jahr 1979/80 dürfte die Zahl von 6 Millio- nen Übernachtungen erstmals überschrit- ten werden. In einem Ausblick in die Zukunft ver- wies Obmann Dr. Ziepl darauf, daß der Kampf um den Gast immer härter wird. Die Bettenzahl steigt, die Auslastung geht zurück oder stagniert. Der Käufermarkt drückt auf die Preise. Trotzdem dürfen die »Kitzbüheler Alpen« mit Optimismus in die Zukunft blicken. Wenn sie sich die Gemeinsamkeit erhalten, den Mut zur Leistung und zum Risiko weiter aufbrin- gen und die gottbegnadete Landschaft rein und lebenswert halten und nicht in die Fehler anderer Gebiete - Feriendör- fer und Hotelstädte - verfallen, dann kann man positiv in die Zukunft sehen. Die Grundsätze der Vereinigung Kitzb2- heler Alpen werden bleiben: Keine Überorganisation, keine Überver- waltung, Erhaltung der vollen Selbstän- digkeit der einzelnen Verbände. Der nächste Punkt der Jubiläumsfeier war die Ehrung verdienter Fremdenver- kehrsfunktionäre aus dem Bezirk Kitzbü- hel. Bericht wird vorgesetzt. Feuernotruf - Tel. 122 Rettung (Rotes Kreuz) Tel. 144 Notruf Gendarmerie Tel. 133
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