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Seite 16 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 1. November 1980 Peter Koidl, Unterkampenbauer, zum Gedenken Erst vor wenigen Wochen konnte die Heimatzeitung den Unterkampenbauer Peter Koidl in Kitzbühel zur Vollendung des 60. Lebensjahres beglückwünschen. Aus diesem Anlaß gingen dem geachteten Mann viele Glückwünsche zu. Völlig un- erwartet ist Peter Koidl nun seiner Familie entrissen worden, der Tod ereilte ihn bei der Holzarbeit, die der 60jährige als seine Lieblingsarbeit bezeichnet hatte. Viel zu früh für die Familie und für die Sicherung des Bergbauernhofes wurde Peter Koidl aus diesem Leben gerissen. Die Wert- schätzung, die der Verstorbene genoß, kam beim Begräbnis zum Ausdruck, als an einem herrlichen Herbsttag die sterbli- che Hülle Peter Koidls durch seine Hei- matstadt getragen wurde. Sein erster Le- bensinhalt, der Bergbauernhof Unter- kampen, strahlte in der Vormittagsonne, als der Zug durch den Friedhof zur Pfarr- kirche kam. Unauffällig, wie er im Leben den Seinen zu dienen bereit war, verließ Peter Koidl diese Welt, unvergessen bleibt er allen, die ihn mehr als oberflächlich kannten und sein Beispiel achteten und ehrten. Peter Koidl kam auf dem Hof Unter- kampen zur Welt. Sein bester Jugend- freund wurde der Bauernsohn zu Hoch- egg Josef Gasteiger, der nur wenige Tage jünger als er ist. Koidl machte Krieg und Gefangenschaft mit, war dann viele Jahre Holzarbeiter und übernahm 1958 den Un- terkampenhof, den er im Sinne des Unter- kampenvaters zu führen bemüht war. 1970 war Koidl nach einem Unfall beim Holzen monatelang berufsunfähig, doch behinderte in der Folge diese Beinverletz- tung seine Arbeit nicht weiter. Jahr für Jahr hielt er im Kloster den Christbaum- markt. In der Öffentlichkeit trat Koidl als Orts- und Bezirksobmann der Jungbau- ernschaft und durch mehrere Jahre als Bezirksobmann der Österreichischen Ju- gendbewegung in der Volkspartei hervor. Dem Ortsbauernrat und der Stadtpartei- leitung der Volkspartei gehörte Koidl durch mehr als drei Jahrzehnte ununter- brochen an. Sein Rat und seine praxisna- he Sicht der Dinge, die er etwas umständ- lich, aber präzise zu formulieren bemüht war, wurden überall geschätzt und aner- kannt. Durch viele Jahre spielte Koidl in der Jungbauernschaft und dann in der Heimatbühne mit Begeisterung Volkstheater. An der Spitze des Trauerzuges schritt die Schützenkompanie Kitzbühel deren Gründungsmitglied und Zugsführer Peter Koidl war. Dahinter folgte der Kamerad- schaftsbund, ebenfalls mit der Fahne, und die Jungbauernschaft Kitzbühel mit einer Fahnenabordnung sowie die Mit- glieder der Heimatbühne Kitzbühel. Den Sarg trugen Kameraden der Schützen- kompanie. Hinter der Trauerfamilie und den Verwandten schritten Vertretungen der Stadtgemeinde Kitzbühel mit Vizebür- germeister Dipl.-VW. Horn und den Stadt- und Gemeinderäten der Volkspar- tei, der Jungbauernschaft des Bezirkes mit Obmann Leo Niedermoser und Ge- schäftsführer Ing. Hans Staffner, der Jungen ÖVP mit Bezirksobmann Simon Brüggl und der Landwirtschaftskammer mit BM Ok.Rat Höck und Sekretär Ing. Wörgötter. Eine große Zahl von Freun- den und Bekannten folgte dem Sarg. Beim Gottesdienst in der Pfarrkirche würdigte Pfarrer Johann Danninger den aufrechten Bauern, der zwar »anders leb- te«, als es die meisten heute gewohnt sind, aber in seiner einfachen Lebensweise doch glücklich war und dies überzeugend darzubieten vermochte. Der Pfarrer dankte Koidl für die Mitarbeit auch in der Pfarre. Unvergessen sind Koidls Mitar- beit bei den ersten großen Erntedankfei- ern in der Pfarrkirche noch unter Pfarrer Joseph Schmid und seine Tätigkeit als Kir- chensammler. Bei vielen Begräbnissen Peter Koidl, aufgenommen 1972. von Kameraden wirkte Peter Koidl als Böllerschütze. Am offenen Grab dankte Schützen- hauptmann Dr. Ct:o Wendling dem tradi- tionsverbundenen Kameraden und altein- gesessenen Tiroler Bauern für seine Hal- tung, die in den Traditionsverbänden un- vergessen bleiben wird. Als das Lied vom »Guten Kameraden« erklang, nahm die Trauergemeinde in tiefer Verbundenheit Abschied von Peter Koidl, der unverges- sen bleiben wird. Bürgermeister LA Hans Brettauer war wegen einer gleichzeitig stattfindenen Landtagssitzung ai der Teilnahme am Be- gräbnis des Freundes verhindert. Er über- mittelte der Familie ein in herzlichen Worten gehaltenes Schreiben. H.W. Ortsstelle Kitzbühel ROTES KREUZ Monatsversammlung Dienstag, 4. November 1980, um 20 Uhr im Rettungsheim. Bei der im Anschluß daran stattfinden- den Schulung wird- der »Inkubator« theo- retisch und praktisch behandelt. Weiters wird noch ein interessanter Film mit dem Titel »Extremitäten und Rippenbrüche« vorgeführt. Seine Schützen trugen den Sarg auf den Friedhof. Astronomische Arbeitsgruppe Kitzbühel Nächster Beobachtungsabend am Montag, den 3. November, um 19.30 Uhr in der Pension Schwaiglern über der Bichlalm-Talstation. Programm: Sternbilder, Andromeda- und sonstige Nebel. Jüngste Ergebnisse der Raketenerkundung des Saturn. Dyk, Mair p
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