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Seite 22 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 1. November 1980 noßen die Schwäne und Enten, die auf dem See herumtrudelten, gleichzeitig die Schönheit dieser Landschaft. Die Kirche von Mondsee sowie die gesamte Gegend frischte unsere Schulkenntnisse über eine längst vergangene Zeit wieder auf - über die Pfahlbauten der Jungsteinzeit und über das im Jahre 748 gegründete Bene- diktinerkloster. Nach dieser Augenweide und all dem, was uns noch erwartete, war schließlich die erste Rast in Form einer Kaffeepause fällig geworden. Der maleri- sche Ort St. Gilgen - wenn der Aufent- halt auch kurz war - hatte für uns seine besonderen Reize. Es wartete schon ein Schiff auf uns, mit dem es nach St. Wolf- gang gehen sollte. Auf dem Wolfgangsee, der teilweise auch Abersee genannt wird - wie uns der Kapitän des Bootes versi- cherte - gefiel es den »Seefahrern« aus- nehmend gut. Eine leichte Brise war auf- gekommen und trieb kleine Schaumkro- nen neben uns her. Der Kapitän erzählte, daß der See eine Tiefe von 140 Metern ha- be und manches Unglück, wie das Och- senkreuz und Felseninschriften aussagen konnten, in alter Zeit Leid und Betrübnis in viele Familien gebracht hat. Dieser See hatte seine Tücken. Wir waren uns aber der Sicherheit des kleinen Schiffes be- wußt, so daß wir den Witz von dem Pas- sagier eines Schiffes erzählen konnten, welcher zu seinem Freund sagte: »Du, Wolfgang, unser Schiff geht unter«. Wo- rauf dieser lakonisch bemerkte: »Das macht nichts, es gehört ja sowieso nicht uns«. Das tausendjährige St. Wolfgang mit seinem »Weißen Rößl« und all den vielen Sehenswürdigkeiten bezauberte uns. Die engen malerischen Gäßchen, die gepfleg- ten Häuser, die Blumenpracht, die herrli- che Wallfahrtskirche mit den vielen Kunstschätzen, davon der Michael- Pacher-Altar, die Klause des HI. Wolf- gang waren es wert, gesehen zu werden. Wir konnten die Orgel der wunderschö- nen Wallfahrtskirche hören, da zu dem Zeitpunkt eine Hochzeit stattfand, deren Klänge uns sehr bewegten und feierlich stimmten. Besonders früher war St. Wolf- gang ein sehr bekannter Wallfahrtsort, auch der Bewohner aus dem bayerischen Raum. Viele Votivtafeln hängen noch an den Wänden der Kirche. Zum Mittages- sen trafen wir uns im Fischerwirt. Nur un- gern verließen wir St. Wolfgang - wohl einer der schönsten und beliebtesten Orte des Salzkammergutes. Wir mußten aber wieder langsam an die Heimreise denken. Auf der Rückfahrt blickten wir noch ein- mal zurück auf jenes gottbegnadete Fleckchen Erde, das man das Salzkam- mergut nennt. Wenn wir auch nicht alle Seen dieses österreichischen Schatzkäst- leins gesehen haben, so war trotzdem je- der von uns bereits reich bepackt mit Ein- drücken und Erlebnissen, als wir am Fuschlsee vorbeifuhren, um dann in die Stadt Salzburg zu kommen. Auf der Heimreise wurde in Unken Halt gemacht, um uns etwas von all dem r1ebten zu erholen, bevor wir wieder in das Land Tirol hineinfuhren. Nette Witze erzählte uns der Fahrer Franzei. Auch die Straßer Berta brachte uns mit den folgen- den Worten zum Lachen: »Ein etwas toll- patschiges Ehepaar verbrachte die Hoch zeitsnacht in einem Hotel und erfuhr dort, daß manche Gäste gerne durch das Schlüsselloch des Zimmers schauen möchten, in dem die Hochzeitsnacht vcr- bracht wird. Nach einiger Überlegung sagte der junge Ehemann 'Dieser Unsitte ist leicht abzuhelfen, da hängen wir ein- fach die Türe aus'.« Solche und ähnliche Geschichten machten die Heimfahrt recht lustig. Auch der Anblick unserer heimatli- chen Berge war schön, besonders, als die Sonne rotgelb strahlend hinter den Zacken des Wilden Kaisers versank.. Wahrlich dachte dabei so mancher Teil- nehmer an das Wort des Dichters, warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Schöne liegt so nah! Das heißt, es muß nicht immer eine Fahrt ins Ausland sein, die uns begeistern kann, sondern ein Aus- flug im eigenen Vaterland ist oftmals be- glückender und erlebnisreicher, das be- wies eben dieser Tag im Salzkammergut. Als unser Obmann Johann Ehrensber- ger - meistens genannt »Kranz Hansei« - sich bei seinen Mitgliedern für die Teil- nahme am Ausflug bedankte, mußte er leider feststellen, daß sich die Reihen der Kameradschaft von Jahr zu Jahr immer mehr lichten und die Teilnehmer immer weniger werden. Manch einer lebt nicht mehr oder ist wegen Krankheit verhin dert, den Jahresausflug gemeinsam mit- zuerleben. Mehr oder weniger ist auch heute noch jeder dieser Menschen von den Auswirkungen, gottlob lange zurücklie- gender, aber furchtbarer Weltkriege be- troffen. Alte Kriegserinnerungen wurden wach bei diesen Worten und es wurde ein bißchen still im Autobus. Wir als Teilnehmer dieser Fahrt möch- ten hier die Gelegenheit ergreifen. unse- rem Obmann und seinen engeren Mitar- beitern für die Verwirklichung und Zu-. sammenstellung der Fahrt zu danken. Wir möchten danken für alle Mühen und Sor- gen, das nötige Verständnis und die Näch- stenliebe, die den Mitgliedern stets entge- gengebracht werden. Hansei ist da, wenn ein Kamerad oder eine Kameradin in Be- drängnis und dessen Hilfe wirklich not- wendig ist. Nach Brixen zurückgekehrt, fand im Reitiwirt der gelungene Salzkammergut- ausflug sein glückliches Ende. Wir wün- schen uns im kommenden Jahr die Ge- sundheit zu haben, um wiederum beim Jahresausflug der Kriegsopferkamerad- schaft Brixen im Thale dabeisein zu dür- fen. Bei telefonisch aufgegebenen Anzeigen haftet der Auftraggeber für die Richtigkeit des Textes. Kochkurs Tiroler und internationale SpeziaJitätn Lehrstoff: Besprechen der Speisen ..erste1 lung und der Rezepte, gemeinsames Ko ehen mit Küchenchef Herbert Huemer, Kursort: Brixen im Thale, Gasthof »Reitl« Termin: Montag, 3. November 1980. Montag, Dienstag und Mittwoch von 9 bis 13.30 Uhr, die Menus werden gemein sam eingenommen und dabei besprochen Kurskosten: S 450.-- (inc. Material); für ÖGB-Mitglieder S 320.— Kursleiter: Küchenchef Herbert Huemer Anmeldungen: 05334/8732, Brixen im Thale, Hochfilzer oder 05356/55014, Adolf I,auria, 6370 Kitzbühel, Sportfeld 13, auch am Samstag und Sonntag. Eröffnungsspringen in Fieberbrunn Der Skiklub Fieberbrunn hat für Sonn- tag, den 30. November 1980, das Eröff- nungsspringen auf der Silberbergschanze ausgeschrieben. Dieses Springen wird die erste größere Konkurrenz in diesem Win- ter sein. Sprungwart Horngacher vom OSV hat dem Veranstalter bereits die Zu- sage gegeben, daß neben der National- mannschaft mit Innauer, Neuper, Kogler, Groyer, Lipburger auch der komplette Wund C-Kader zum Einsatz kommen wird. Erwachsenenschule Fieberbrunn/Pjllersee Im Kursjahr 1980/81 bietet die Erwach- senenschule Fieberbrunn/ Pillersee nach- folgende Veranstaltungen (Kurse oder Vorträge) an: Freitag, 7. 11. 1980 -- 19.30 Uhr in der Hauptschule »Hilfe, mein Auto streikt . .!« Kleinere Gebrechen am fahrbaren l.Jn- tersatz - wie kann ich diese eventuell selbst kurieren? Ein Pannenkurs in Theorie und Praxis (auch f. Frauen gedacht). Die Termine der folgenden Kurse wer den erst dann genau bekanntgegeben, wenn sich mindestens 10 Teilnehmer ge meldet haben: Makramee für Anfänger und Fortge- schrittene - Nähen (Thema auf Wunsch der Teilneh- mer) Maschineschreiben oder Stenographie Sprache: Englisch oder Italienisch (je nach Interesse) Blumengestecke für verschiedene Anlässe Schnitzen (Kerbschnitzen) Schikurs für Hausfrauen (Anfänger oder Fortgeschrittene) Brotbacken Trachtennähen Anmeldung bei: Alois Neuschwendter, Hauptschule Fieberbrunn Tel. 05354/ 6477 oder: Raiffeisen Fieberbrunn.
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