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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 22. November 1980 Frühjahr mit dem Bau von 20 Eigentums- wohnungen in der Ehrenbachgasse begin- nen wird. Der Bürgermeister anerkannte die konziliante Haltung der Anrainer bei der Bauverhandlung. Eigenheimbau Es gibt einen Rechtanspruch für die Wohnbeihilfe und zudem Eigenmitteler- satzdarlehen beim Bezug von Wohnun- gen. Das ermöglicht vielen Familien den Erwerb einer Wohnung. Er befürworte aber mit Nachdruck den Eigenheimbau, der nur auf dem Umweg über die Raum- ordnung gesteuert werden kann. Die Ge- meinde wird die rund 2 ha große Fläche von Sonnberg-Grub (Lechenperg) zum Selbstkostenpreis abgeben. Die Vergabe ist im Gange. Berücksichtigt werden zu- erst heimische Kleingewerbetreibende, die auch ein Wohnhaus erstellen können. In Hinterstaudach hat die Gemeinde Platz für 10 bis 12 Siedlungsgründe erworben, sie wird auch Hintergrub parzellieren. Die jährlich einlangenden Ansuchen können derzeit zufriedengestellt werden. Grunderwerb Die Stadtgemeinde ist daran, Verhand- lungen über einen Grunderwerb in der Ba- cherwiese aufzunehmen, wo mit ca. 15 Parzellen zu rechnen ist. Die Unterstüt- zung von Bauwerbern in allen Angelegen- heiten bezeichnete der Bürgermeister als wesentliche Aufgabe eines Mandatars,. Er sei glücklich, daß viele Leute aus allen Schichten den Weg zu ihm finden und er über Mangel an Parteienverkehr nicht zu klagen hat. Kindergarten Die Kindergärten im Bereich Frieden- Stegerwiese und Entstraßerfeld hätten rund 10 Millionen Schilling gekostet, die Folgekosten wären mit jährlich rund 550.000 Schilling zu beziffern, auch wenn das Land eine Kindergärtnerin pro Haus bezahlt hätte. Er sei froh, daß eine offen- sichtliche Fehlinvestition vermieden wur- de, denn man könne den Bewohnern ei- nen Kindergarten nicht aufdrängen, weil man ihn ein paar Jahre vorher tatsächlich gebraucht hätte und nun die Mittel für den Bau vorhanden sind. Brettauer wür- digte den Einsatz der Stadträte Georg Berger und Dir. Brandstätter für die nun- mehr erzielte Lösung, die sicher für Jahre halten wird. Der »Kindergartenbus« be- währt sich und findet die volle Zustim- mung der Eltern und der Kindergartenlei- tung. Der bestens geführte Kindergarten der Barmherzigen Schwestern könnte der- zeit noch 30 Kinder aufnehmen. Altersheim Das Altersheim wird von den Schwe- stern tadellos und ausgezeichnet geführt. Die Barmherzigen Schwestern anerken- nen auch die Investitionen der Stadtge- meinde. Allerdings stellt man in den letz- ten Monaten fest, daß durch die Einfüh- rung des »Essens auf Rädern« (in Zusam- menarbeit Rotes Kreuz - Krankenhaus - Gemeinde) und durch die Möglichkei- ten des Hauskrankenpflegedienstes der Trend zum Altersheim geringer wird. Wer in seiner gewohnten Umgebung bleiben kann, will nun lieber bleiben. Das beste- hende Altersheim muß schrittweise, vor allem im sanitären Bereich, saniert wer- den. Die Schwestern sollen bekommen, was sie in ihrer Bescheidenheit wünschen. Hoffentlich können sie ihre schwere Auf- gabe noch lange erfüllen und bleibt uns die Kongregation der Barmherzigen Schwestern auch in dieser Aufgabe erhal- ten. Zweiter Stadtpark Durch Baumaßnahmen ist der Kurpark kleiner geworden, wenn er auch grund- sätzlich erhalten werden konnte. Ohne fi- nanzielle Hilfe einer anderen Institution hat die Stadt ein 11.000 Quadratmeter großes Grundstück erworben. Brettauer sagte, man habe beim Hirzingerfeld ein- Kitzbüheler Wandertip Auf der Schattseite unterwegs Derzeit befinden wir uns zwischen Herbst und Winter. Schneefall folgt kur- zes Tauwetter, aber noch fehlt die solide Schneedecke für den Skifahrer. Aller- dings sind auch die Wandervoraussetzun- gen schwach. Wir wollen daher eine Wan- derung auf der »Schattseite« unterneh- men, wobei wir uns ein paar Begriffe her- ausnehmen und Wissenswertes berichten wollen. »Auf Grund des unverfachten Verleih- briefes de dato München Samstag vor dem Frauentag in der Fasten 1297,« das ist der 23. März 1297, ist laut Grundbuch, Kitzbühel-Stadt, 25 II, Ergänzungsband, das Eigentumsrecht der Stadtgemeinde Kitzbühel gesichert. Von der Schattberg- alm bis zur Jufenaim besitzt die Stadt ins- gesamt 6 Almen. Der damalige bayerische Landesfürst Ludwig II. der Strenge konn- te nicht ahnen, daß er den Kitzbühelern nicht nur eine Ernährungsbasis der Stadt- gemeinde (im wirtschaftlichen Gegensatz zur ursprünglichen umliegenden Landge- meinde) gesichert hatte, sondern auch die Grundvoraussetzung für die Entwicklung eines Skigebietes. Man muß auch den Bürgern danken, die über Jahrhunderte hinweg den Verkauf von Almen nicht zu- gelassen haben. Von Mocking bis Hahnenkamm Wir beginnen eine kleine Wanderung zu »Mocking«. Der Namenskundler Dr. Karl Finsterwalder berichtet, daß das Wort seit dem 17. Jahrhundert gebräuch- lich ist. Der Name soll von Brocken, Klumpen kommen. Heute ist jedenfalls das Erdreich zu Mocking (genützt als Kin- derskiwiese) nicht mehr klumpig. Der Name Schattberg ist genau 700 Jahre nachweisbar, damals schrieb man fach zugreifen müssen. Wenn auch man- che Mitbürger dort ein infrastrukturell vielleicht wichtig erscheinendes Bauwerk haben wollen, so trete er entschieden da- für ein, daß das Hirzingerfeld ein Erho- lungspark wird. Sicher sind 10 Millionen Schilling eine große Investition, aber sie ist im Interesse der Lebensqualität für Einheimische und Gäste notwendig. Wir und unsere Gäste wollen nicht nur Häu- ser, Straßen und Parkplätze, sondern auch eine kleine Ruhezone. Der Park wird keine Straßen, sondern nur eine Fußgän- gerbrücke über den Pfarraubach erhalten, im kommenden Jahr ist nach ersten Inve- stitionen, die bereits getätigt wurden, eine Toiletteanlage zu errichten. Schulbauvorhaben Brettauer gab der Freude Ausdruck, »Schapperch«. Lange Bergbauplatz, jetzt Siedlungsraum. Ganslern stammt von einem Rodungs- namen und ist wegen der Lage zum nahen Gänsbach so benannt worden. Danach nannte man den Anwohner »Gansier«. Der Hof wurde bekanntlich aufgegeben und abgerissen. Den Namen »Gschöß« kennen die mei- sten nur mehr von der »Gschößwiese« im Zuge der Rennstrecke Streifalm. Wer weiß, daß der Name von »zu Tal kollern oder stürzen« bedeutet? Da man seiner- zeit noch nicht Skirennen abgewickelt hat, handelt es sich beim »Kollern« um das Hinunterstürzen von Felsbrocken. Der Name Hahnenkamm kommt 1572 erstmals als Handikamp vor, der Bergna- me ist häufig und vergleicht die gezackte Kammlinie mit dem Kamm eines Hahnes. Wenn sie das nächstemal mit der Seilbahn bergwärts fahren, dann bedenken Sie, daß unsere Vorfahren sehr abwertend von einem kleinen Kamm eines Hähnleins ge- sprochen haben. Dabei war für die der Aufstieg, abgesehen im Sommer auf die Almen, ebenso undenkbar, wie für uns vor einigen Jahren noch eine Skiabfahrt in knapp zwei Minuten. Hahnenkammbabn Vorerst nach dem Sommerfahrplan fährt wieder die Hahnenkammbahn. Am ersten Skiwochenende - vielleicht schon an diesem - wird zusätzlich vermutlich nur der Schlepplift Walde aufgemacht, wo man sich einfahren kann. Wenn es an diesem Wochenende weder zum Wandern noch zum Skifahren sein sollte, dann nehmen Sie vielleicht den 4. Band des Kitzbüheler Stadtbuches zur Hand und unternehmen eine »Wande- rung« durch die Namenskunde. Es ist eine unterhaltsame Abwechslung. Vergessen Sie aber auch das Konditionstraining für den Start in den Skiwinter nicht. Die Verlängerung der Berechtigungs- ausweise erfolgt bis einschließlich 28. No- vember beim Gemeindeamt bzw. Melde- amt. 000000 00000 00 0000000000000 00000
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