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Samstag, 22. Nov.: Jazzzz... in St. Johann Das Herbert-Joos-Quartett. Seite 28 Kitzhiihelcr Anzeiger Samstag, 22. November 1980 S500.— für Georg Hechenberger von W. Kröll S 500.— für Rudolf Wachel von C. Ho- finger S 100.— für Rudolf Wache! von Maria Höck S400.— für Rudolf Wache! von Fam. Troppmair S300.— für M. Hain von Stefan Rass S 500.— für Kath. B!assnigg von Zardi- ni Bausteine: S2500.- 1 Baustein, Kathi Aigner S 2500.- 1 Baustein, Opferstock S5000.-2 Bausteine, Fam. Troppmair S2.500.-1 Baustein, Ungenannt S2.500.-1 Baustein, Opferstock Nach dem hinreißenden Konzert mit dem Wiener Art-Orchester im Oktober kommen zwei Musiker des Ensembles mit ihrer eigenen Gruppe wieder. Es sind dies Herbert Joos und Jürgen Wuchner, sowie Paul Schwarz und Joe Koinzer. Das Kon- zert findet am Samstag, 22. November, um 20 Uhr in der Hauptschule statt. Ver- anstaltet wird das Jazzereignis von der KKK-Werkstätte. Herbert J005 spielt Flügelhorn, Trom- KKK-Werkstätte St. Johann in Tirol Die KKK-Werkstätte St. Johann veran- staltet einen musikalisch-literarischen Abend mit drei ostdeutsche Künstler, Gertraud Geißler, Otti Planerer und Peter Tschaplik. Ein lobenswertes Unterfangen möchte man meinen. Eine Initiative eini- ger junger Leute, etwas Schwung und Ab- wechslung in die heimische, oftmals hei- melige, allzuoft heimatliche Kulturszene zu bringen. Die Künstler kommen aus 3000 Kilometer Entfernung aus einem Spenden: S 500.— Toni Ortner (Taufspende) 5 760.— Lisi Hechenberger S 500,— Josef Sinnesberger S 1000.— Josef Müllauer S 500.— Reitclub 5 500.— Josefa Spögler 5 500.— Gudrun Mitterhauser S 500.— Dagmar Mitterhauser S1000.— Emma Lauton S 2100.— Oskar Zirkelbach, Schweinfurt 5 1000.— Kathl Golser 5 1000.— Helmi Oberachner S 500.— Riffesser 5 4200.— 6 ungenannte Spender Gesamtsumme: S36.160.— Allen Spendern ein recht herzliches »Ver- gelts Gott«! Alois Dialer, Dekan. pete und Baritonhorn, Jürgen Wuchner Baß, Paul Schwarz Klavier und Joe Koin- zer Schlagzeug. Jeder einzelne Musiker hat sich auf der Jazzszene einen aner- kannten Namen geschaffen. Von Herbert Joos allein gibt es mindestens dreizehn Langspielplatten. Tourneen führten die Künstler bis nach Afrika. Sie traten mit Leuten wie Kenny Wheeler, Wolfgang Dauner, Hans Koller, Werner Pirchner und Harry Pep! auf. Die Musik enthält Anklänge vom Bebop bis zum Free-Jazz. fremden Land; haben also vieles Interes- sante zu berichten und zu bieten. Dem ist aber nicht ganz so. Denn: 1. Selbst nach fünfjähriger Konstrukti- ver und für den Bezirk einmaliger Arbeit werden den KKK-Werkstättlern noch im- mer gewisse Prügel in den Weg gelegt. Ich verstehe nicht, warum? Es ist schon bei- nahe verwunderlich, daß die Aktivisten nicht schon längst resigniert haben und es immer wieder von neuem versuchen. Ober die Schwierigkeiten, mit denen das kultu- relle Unterfangen zu kämpfen hat, hin- wegzusehen, hieße die Augen vor der Wirklichkeit zu schließen und die Unge- rechtigkeiten widerspruchslos anzuerken- nen. Hier die jüngsten Ereignisse: Bertold Brecht, der auf allen großen Bühnen ge- spielt wird, der bereits zu den Klassikern des Dramas gezählt wird, der an allen Schulen unterrichtet wird, ist im St. Jo- hanner Pfarrhof tabu. Die Veranstaltung wird nicht gestattet. Wie ich glaube, ist dies nur die Ausnahme. Ein Gespräch wird hoffentlich Klärung schaffen. 2. Mit Müh und Not, aber umso dan- kenswerter konnten die Organisatoren schließlich die Aula der Hauptschule für die Vorstellung gewinnen. Nicht gewon- nen werden konnte jedoch ein zahlreiches Publikum. Dreißig Zuschauer sind eine magere Sache. Sicherlich fanden in die- sem Jahr bereits ein Liederabend mit 0. Czerwinka und ein Konzert mit der Schweizer Gruppe »Posie und Musik« statt, dennoch hätte auch diese Veranstal- tung ähnlichen Zustrom verdient. Denn: Die gebotenen Texte von Klopstock, Goethe, Heine, Brecht, Bobrowski, Stritt- matter usw. wurden akzentuiert von Otti Planerer gelesen. Ein Vergnügen, ihr zu- zuhorchen, wie locker und prägnant, mit welch Einfühlungsvermögen sie die Lie- besgedichte vortrug. Der Bariton Peter Tschaplik braucht keinen Vergleich zu scheuen. Die zahlreichen gewonnenen Preise bezeugen dies. Er gehört zur abso- luten Spitzenklasse in Europa. Ebenso einfach wie eindrucksvoll sang er Lieder von Schumann, Schubert, Bach usw. Selbst aus der fast-schon-Schnulze »Rös- lein auf der Heide« konnte man bei sei- nem Vortrag neue Reize vernehmen. Von der Begleitpianistin Gertraud Geißler hät- te man ruhig mehr hören wollen, auch So- loklavierstücke. Der neue Flügel stand erstmals in Gebrauch. Er bestand die Feu- ertaufe hervorragend. Ein Dank an alle jene, die sich für den Ankauf eingesetzt haben. Eine alte Forderung der KKK- Werkstätte wurde damit erfüllt. Es ist dies zweifelsohne ein wichtiger Bestandteil für eine zukünftige Kulturarbeit. An den musikalisch-literarischen Vor- trag schloß ein Gespräch des Publikums an, an dem sich auch die drei Künstler be- teiligten. Man sprach über die Präsenta- tion der Veranstaltung, über die Auswahl der Texte und, wer noch länger blieb, auch über die DDR. Man erfuhr, daß sol- che Liederabende in der DDR zunehmen- de Beliebtheit finden, auch wenn es für die Bevölkerung oft sehr schwierig ist, nach anstrengender Arbeit ein solches Konzert zu besuchen. Der Abend war für die KKK-Werk- stätte ein erster Versuch, einen klassi- schen Liederabend zu präsentieren. Vom Künstlerischen her schlug die Veranstal- tung voll ein, vom Publikumsbesuch her leider nicht. Trotzdem wurde der Wunsch geäußert, diesen bestimmten Zweig künst- lerischer Ausdrucksform noch mehr zu forcieren. Erich Pürstl Wunderliches Buch der Bücher (Goethe) und andere Wunderlichkeiten
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