Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 29. November 1980 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 aber nur 10 Prozent der Wertschöpfung erreicht. Mayerhofen ging auf einige In- solvenzfälle ein und nannte als Großpro- jekte auf dem Bausektor den Aufbau des Hopfgartner Waldes und den Lebenberg- tunnel sowie das Kurhaus-Hallenbad Kitzbühel sowie Wohn- und Betriebsbau- ten. Die Auftragslage im Baugewerbe ist die schlechteste seit 5 Jahren. Die drei größten Industriebetriebe im Bezirk ver- zeichnen eine gute wirtschaftliche Situa- tion. Mayerhofer meinte, wirtschaftliche Probleme seien nur in Zusammenarbeit zwischen Unternehmern und Arbeitneh- mern zu lösen. Der Bezirkssekretär informierte über die gut ankommenden Sprechtage der Ar- beiterkammer und den Ausbau des Be- rufsförderungsinstituts, für das mit Adolf Lauria ein befähigter Mitarbeiter gewon- nen wurde. Seit der Arbeiterkammerwahl wird der Bezirk durch die Kollegen Josef Brandstätter, Andreas Brix, Kurt Mayer- hofer, Hans Zöggeler (alle Fraktion So- zialistischer Gewerkschafter) und Seba- stian Foidl (Fraktion Christlicher Ge- werkschafter - OAAB) vertreten. Bezirkssekretär Mayerhofer dankte sei- nem Vorgänger Christian Horngacher für die geleistete Arbeit und der Mitarbeiterin Maria Kraus für die während der Über- gangszeit erbrachten großen Arbeitslei- stungen. Abschließend dankte er dem ÖGB in Innsbruck und der Arbeiterkam- mer für die Unterstützung und den Mit- gliedern des Bezirksausschusses für die Zusammenarbeit. Als Obmann der Kontrolle stellte Fritz Obernauer den Entlastungsantrag, der einstimmig gebilligt wurde. Leitender Sekretär Alfred Ströer ging in seinem Referat auf die Gründung des überparteilichen Gewerkschaftsbundes vor 35 Jahren und die Entwicklung in Österreich seither ein. Er legte eine Stati- stik vor, nach der 41,7 Prozent der Welt- bevölkerung unfrei und 21,3 Prozent nur teilweise frei sind. Nur 1,6 Milliarden Menschen auf der Welt leben in freien Ländern. Ströer ging auf wirtschaftliche Fragen ein und zeigte die deutliche Konjunktur- abschwächung zum Jahresende auf, wo- bei die Arbeitsmarktlage günstig ist. Be- sonderen Umfang widmete er der Frage der Arbeitslosigkeit in anderen Ländern, befürwortete eine vorsichtige Lohnpolitik des ÖGB und bezeichnete als vordringlich Verbesserungen für Nacht- und Schicht- arbeiter. Diese Reihenfolge ist vor einer nur langfristig anzustrebenden Verkür- zung der Arbeitszeit. Auf dem Arbeits- markt sei der ÖGB nicht bereit, das Aus- länderkontingent zu erhöhen. Ausführlich beschäftigte sich Ströer mit der Frage der Energieversorgung und befürwortete als Mitglied des Bundesvor- standes die Inbetriebnahme des Atom- kraftwerks Zwentendorf. In der Debatte stellte Koll. Johann Zöggeler fest, daß beim Magnesitwerk Hochfilzen die Entschwefelungsanlage funktioniert und die Schäden in der Natur wesentlich geringer geworden sind. Koll. Gerhard Demmer verwies auf die auf alle Fälle gegebene Abhängigkeit Österreichs in der Energieversorgung Österreichs hin. Die Wahlen brachten folgendes Ergeb- nis: In den Bezirksausschuß wurden wie- dergewählt die Kollegen: Josef Brandstät- ter, Christian Bucher, Johann Bucher, Gerhard Demmer, Kaspar Ebser, Alfred Gerschbacher, Heinz Grauß, Emmerich Haiß, Erich Hilber, Franz Lamplmayr, Ludwig Lechner, Gerhard Rosa, Georg Staffner, Heinrich Thaler, Hans Wirten- berger und Johann Zöggeler, neu gewählt wurden: Johann Aschaber (Forstverwal- tung Hopfgarten), Herbert Gassl (Tiwag St. Johann), Walburga Schweng (Kitex Kitzbühel), Erich Kolderhold (Gasthof Sötz, Kössen), Adolf Lauria (Berufsför- derungsinstitut Kitzbühel), Stefan Müht- berger (Gemeinde Kössen), Gustav Ols- acher (Perimoser, Kirchbichl), Hansjörg Zäther (Theater am Landhausplatz, Inns- bruck). Als Mitglieder der Kontrolle wurden gewählt: Sebastian Engl, Leonhard Jöchl, Michael Sandalek, Erich Wimer, Walter Zimmermann. Ersatzmitglieder: Johann Linthaler, Stefan Rothmaier, Elfriede Häas, Reinhold Steurer, Georg Wörter. Nach der Wahl des Ausschusses und der Kontrolle wurden die Anträge vorge- legt. Der Antrag, die Bescheinigung des Arbeitgebers aus den Formblättern für die Solidaritätsversicherung zu streichen, wird an den ÖGB in Wien gerichtet. Nach den einstimmigen Wahlen und der Verabschiedung des Antrags wurde ebenfalls einstimmig eine Resolution zur Ausbildungssituation der Jugend im Be- zirk sowie zur Situation der Fachärztli- chen Versorgung verabschiedet. Vor dem Ende der Bezirkskonferenz dankte der aus beruflichen Gründen aus- scheidende Obmann Ing. Alois Leiter, der auch für den Ausschuß nicht mehr kandi- dierte, den ausscheidenden Mitgliedern Raimund Scheider, Anton Schmiederer, Franz Berger und Franz Pichler sowie den ausscheidenden Mitgliedern der Kontrolle Fritz Obernauer, Oskar Eber!, Heinrich Egger, Karl Haidegger, Karl Krenn und Herbert Menz für die Mitarbeit. Die Wahl des Bezirksobmanns erfolgte durch den Ausschuß. Der designierte Ob- mann Josef Brandstätter, Zentralbe- triebsratsobmann der Bergbahn AG Kitz- bühel (Fraktion Sozialistischer Gewerk- schafter) stellte sich vor und versprach die Zusammenarbeit mit dem Ausschuß. Im Anschluß an die Bezirkskonferenz erfolgte die Wahl des Vorsitzenden der Kontrolle. Die Wahl fiel auf Walter Zim- mermann. Der Ausschuß wählte folgende Funktionäre: Bezirksobmann Kammerrat Josef Brandstätter (FSG); Bezirksobmannstell- vertreter: Ludwig Lechner (FSG), Ger- hard Demmer (FCG) und Heinz Grauß (FSG); Schriftführer: Hans Wirtenberger (FCG); Bildungsreferenten: Hans Wirten- berger (FCG) und Adolf Lauria (FSG); Frauenreferentin: Walburga Schweng (FSG). Die Resolutionen, die einstimmig ver- abschiedet wurden: Resolution Eine Ubersicht des Arbeitsamtes Kitz- bühel hat ergeben, daß im Bezirk Kitzbü- hel, dem führenden Fremdenverkehrsbe- zirk Tirols, im Jahre 1980 47 Prozent aller in weiterführende Schulen und Lehrberu- fe eintretende Schulabgänger der Pflicht- schulen eine kaufmännische Ausbildung begonnen haben. Zur gleichen Zeit herrscht größte Nach- frage nach Fachkräften in Fremdenver- kehrsberufen, z.B. Koch und Kellner. In den heimischen Betrieben könnten weit mehr als bisher gesicherte Arbeitsplätze für angehende heimische Fachkräfte an- geboten werden. Derzeit werden viele Lehrstellen mit Lehrlingen aus anderen Bundesländern besetzt. Die Bezirkskonferenz des ÖGB in Kitz- bühel fordert die zuständigen Stellen auf, für die Jugend des Bezirkes Kitzbühel eine erweiterte Ausbildungsmöglichkeit da- durch zu schaffen, daß durch die zusätzli- che Führung einer Gastgewerbefachschu- le oder einer Hotelfachschule an der be- stehenden Tourismusfachschule (Frem- denverkehrsfachschule) in St. Johann in Tirol die Möglichkeit besteht, eine weitge- hend schulische Fachausbildung in typi- schen Fremdenverkehrsberufen zu erhal- ten. Erläuterung: In der derzeit allein ange- botenen Form bietet die Bundesfachschu-. le für Fremdenverkehrsberufe in St. Jo- hann in Tirolüberwiegend eine kommer- zielle Ausbildung. Während man mit Ausnahme in den größeren Fremdenverkehrsorten noch die Betreuung des Bezirkes Kitzbühel durch. praktische Ärzte als ausreichend bezeich-, nen kann, ist die Situation bei der fach- ärztlichen Versorgung zum Teil verbesse- rungsbedürftig. Vordringlich für den Bezirk ist die Eta- blie.rung eines Augenfacharztes, eines ' Orthopäden und eines Hautarztes. Wäh- rend ein überlasteter Augenfacharzt den, Bezirk zu betreuen hat, müssen Patienten wegen hautärztlicher und orthopädischer Behandlungen in andere Bezirke fahren. Unbefriedigend ist auch die Situation bei Zahnärzten. Die OGB-Bezirkskonfe- renz ersucht daher die Tiroler Gebiets- krankenkasse, bei der Planung des Au- ßenstellengebäudes in Kitzbühel die Er- richtung eines Zahnambulatoriums zu be- rücksichtigen. Die Bezirkskonferenz des ÖGB Kitzbü- hel fordert daher die zuständigen Stellen auf, die für eine ausreichend fachärztliche Versorgung des Bezirkes nötigen Schritte zu unternehmen. vorteilhafter im Fachgeschaft
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