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Der Fliegerclub St. Johann in Tirol berichtet: Die Kinderfreunde besuchten unseren Flugplatz Paul Stöckl umringt von vielen Kindern, ein jedes denkt - hoffent11ich gewinne 1ch den Freiflug. Für die Kleinen war es besonders rett, ungehindert auf dem Flugfeld herumzutollen. Seite 34 Kitzbüheler Anzeigcr Samstag, 29. November 1980 Schrecksekunde begann er nun einen nach dem anderen in das Cockpit hinein - und wieder herauszuheben - und das mit siebzig Jahren! Auf mein Zwinkern lachte er mir zu: »Das macht ma nix aus, wirk- lich!« Bei den anderen Flugzeugen ging es ähnlich hecktisch zu - jedenfalls sah man an den Ruderausschlägen, daß da kräftig am Steuer gezogen wurde. Dabei hatte ich auch etwas Neues gelernt: von den gehörten Ausrufen besonderer Begei- sterung waren mir bekannt: »Spitze, klass, wumm - neu ist »wanne«. - Ken- nen Sie »wanne« - verehrter Leser? In einem Cockpit eines Motorflugzeuges zu sitzen ist für einen Acht- bis Zwölfjähri- gen jedenfalls »wanne«. Ein Kind fiel mir besonders auf: es war die fünfjährige Verena. Sie hatte sich kei- ner Interessengruppe zugewendet, son- dern genoß das große asphaltierte Feld vor dem Hangar. Die beiden Händchen waagrecht ausgestreckt sauste sie herum und machte »bbrrbbrr«. Beim Wenden senkte sie einen Arm fachmännisch im Kurvenflug und kehrte zur Mami zurück, um auch diese, zu umfliegen. Heute gehörte das ganze Flugfeld den Kindern und es war sehr vernünftig, die- sen Besuch in die »flugtote« Zeit zu legen. So gab es auch keine Sicherheitsbeden- ken. Der Höhepunkt des Nachmittags war zweifellos die Verlosung von Freiflügen. Riesige Luftsprünge sah man da bei den Gewinnern - aber auch einige hängende Köpfe. Nicht jeder hatte ein Glückslos. Die Piloten Karl Grißmann, Fritz Rei- ter und Paul Stöckl machten sich bereit. Gute Fernsicht, Windstille - ein schöner, herbstlicher Nachmittag. Nach den Flügen hörte ich übrigens wieder dieses »wanne«! Ja, noch etwas muß ich erzählen: Paul Stöckl kommt von seinem Rundflug zu- rück und sieht die hängenden Köpfe jener Kinder, die nichts gewonnen haben. So- fort entschließt er sich zu einem zweiten Flug. Viele Piloten fliegen, weil es ihnen eine große Freude bereitet. Bei unserem Paul habe ich oft das Gefühl, er fliegt vor al- lem deshalb, um anderen Freude zu schenken. Dies ist wohl der schönste Grund zu fliegen. Der abschließende Höhepunkt war das Würstlessen im Fliegerstüberl. Die ganze Aufregung des Nachmittags, der Flug und alles Gesehene wurde intensiv besprochen - wie in einem Bienenhaus. Dazu die großen Augen, wenn etwas erklärt wurde - und der Hunger. Wer hat denn in sol- chen Minuten Zeit zum langsamen Essen, wo sich doch ein Flugzeug nicht mit einem Würstl vergleichen läßt. Und nur fröhli- che Gesichter, sowohl bei den Kindern, als auch bei den Eltern. Ein herrlicher Nachmittag - auch für uns. Ihren herzlichen Dank, Herr Grauss, darf ich hiermit an die Klubleitung und an die Aktiven dieses Tages weiterleiten. Glück ab, gut Land Dr. Horst Feisch In einem Segelflugzeug zu sitzen, den schweren Fallschirm umzuschnallen, am Steuerknüppel ziehen dürfen - oder so- gar in einem Motorflugzeug eincn kosten- losen Flug mitzumachen - das sind Wün- sche, die fast jedes Kind und auch einige Erwachsene haben. Genau diese Wünsche gingen für viele in Erfüllung, als uns am Samstag, 8. November 1980, di2 Kinder- freunde aus Kitzbühel mit ca. 50 Perso- nen besuchten. Herr Heinz Grauss sagte mir dazu bei einem Gespräch am Flugplatz: »Die Idee zu diesem Besuch kam von Ihrem Klub- mitglied Robert Sprenger, der auch unse- rem Elternverein angehört. Ich hatte dar- aufhin ein Gespräch mit Ihrem Obmann Toni Werner, der uns dann zur Flugplatz- und Flugzeugbesichtigung herzlich einge- laden hat.« Begrüßt wurden die Gäste von unserem Präsidenten Paul Stöckl und von Ob- mannstellvertreter Fritz Reiter. (Toni Werner war auf Urlaub in Kenia.) Schon nach den einführenden Worten kam ein Schwall von Fragen, wobei das Interesse vcr allem den Kosten solch eines Flugzeu- ges galt. Aufteilung der InteressensgrLppen, Se- gelflugzeug, Motorflugzeug, Motorsegler - und alles im Laufschritt nach den - Motto: »Wer ist der erste beirr Flugzeug?« Unser Karl Grißmann hatte die Erklä- rung des Segelflugzeuges übernommen. Auf die leichtsinnige Frage: >Wr möchte sich hineinsetzen?« flogen augenblicklich etwa 14 Hände hinauf. Nach einer
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