Kitzbüheler Anzeiger

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Vereinsmeister 1980, Von links: 2. Hanna Kürzl, 1. Elfi Haiwax und 3. Thea Wiu/ce. Samstag, 29. November 1980 Kitzbüheler Anzeiger Seite 45 kannt gewesen. Er bekundete dies in sei- ner weiteren für uns interessanten Be- schreibung des Hauses »Ursprung«: »Das sogenannte »Ursprunghaus« selbst mußte um die Mitte des 19. Jahr- hunderts auf der Wetterseite mit starken Bolzen gespreizt werden, um es vor dro- hender Einsturzgefahr zu schützen. Im Jahre 1892 wurde dieses interessante, hi- storisch ehrwürdige Haus, welches wech- selnden Menschengeschlechtern über tau- send Jahre eine Heimstätte bot, abgebro- chen. Wenn es gleich staunenerregend ist, daß ein Holzbau so lange Zeit und allen Wettereinflüssen standhalten konnte, so ist dies dadurch erklärlich, daß erstens dieses Haus aus sehr dickem und gesun- dem Holz, welches im Winter (etwa De- zember) gefällt wurde, erbaut worden ist; zweitens schützte vor Niederschlägen und Nässe das weit vorspringende Vordach, wie schon früher bemerkt wurde. Ist doch z. B. das, aus viel schwächerem Holze er- baute, noch dazu auf einem Rain stehen- de »Fischerhäusl« auch schon im Jahre 1279 aufgeführt worden und zeigt noch keine Spur von Baufälligkeit. Die vom Besitzer Josef Kalkschmied (1954) erwähnte Rußglasur in den Räu- men des Oberstockes am »Fischerhäusl«, auch in den Kammern, fände unter der Annahme eines ursprünglichen Rauchstu- benhauses eine noch plausiblere Erklä- rung. Umgekehrt stellte die Räucherung des Hauses neben den schon vom Chroni- sten aus Kössen erwähnten Ursachen (weites Schutzdach, Schlägern des Zim- merholzes im Winter) eine Erklärung für die Haltbarkeit der altertümlichen Holz- häuser dar. Als vor wenigen Jahren (um 1950) eine Lichtleitung in den Oberstock des »Fischerhäusls« gelegt wurde, soll der damit beauftragte Arbeiter kaum die Bal- ken zu durchbohren imstande gewesen sein, so sehr waren die geräucherten Holz- wände mumifiziert und verhärtet gewe- sen. Wir besitzen einen ähnlich anschauli- chen Bericht aus dem Bregenzer Wald an Hand einer Kreisbeschreibung aus dem Jahre 1839: »Die Häuser sind alle numeriert und durchwegs aus Holz gebaut. Gemauerte Häuser finden sich im ganzen Bregenzer- wald nicht ein Dutzend. Dagegen sind, besonders im Innern Wald, Häuser ohne Kamine nicht selten . . . . Auch können solche Häuser nie Feuer fangen, weil die Träme wie auch die Schindeln gleichsam wie glasiert und dicht vom Rauche über- zogen sind. Wenn solche Häuser abgebro- chen werden, können die Träme nur nach Zerhacken zum Brennen gebracht wer- den.« Der Rauch in der Stube mag durch das Wärmeloch in der Decke mit der aufstei- genden Wärme auch in die obere Schlaf- kammer gedrungen sein und zum Rußan- Satz an ihren Wänden geführt haben. Im Gegensatz zu den Rauchstubenhäu- sern Ostösterreichs befand sich jedoch dann hier neben dem Rauch- und Kachel- ofen eine Herdstelle im Flur zur zusätzli- chen Bereitung der Nahrung, so daß nur im Winter die Stube vom Rauch erfüllt sein mußte. Wir haben bis jetzt Grundriß und Kon- struktion, Feueranlagen und Lichtanla- gen am »Fischerhäusl« einer Betrachtung unterzogen. Es obliegt uns noch, die schon einmal erwähnte Doppelstöckigkeit des kleinen Hauses aufzugreifen und über seinen Aufriß noch einiges auszusagen. Die Doppelstöckigkeit war offenkundig bereits von Anbeginn vorhanden gewe- sen. Aufriß und Grundriß entsprachen so- mit dem ursprünglichen Plane. Diese Tat- sache erscheint angesichts der frühen Er- richtung desselben - anno 1279 - über- aus bemerkenswert! Das »Fischerhäusl« wurde nur wenig unterkellert. Von der unteren hangseiti- gen Kammer läßt sich durch Aufziehen ei- ner Falltüre ein niedriger Keller unter der unteren Schlafkammer erreichen, der mit schweren Rundbalken abgedeckt ist. Der Fußboden dieser Kammer ist daher geho- ben; er ist - wie in den übrigen Räumen - aus breiten Brettern gefügt, jener des oberen Stockwerkes ruht auf vierkantigen Tramen, die heute durch eine Gipsdecke verdeckt sind. Der Estrichfußboden ist mit einer dichten Lehmschichte verstri- chen (1954). Offensichtlich diente dieser Belag zur besseren Warmhaltung des Hauses. Der Abort war außerhalb des Hauses, unter der bergseitigen Traufe angebracht. Seine Anlage rechtfertigt seine Bezeich- Für die vom Tennisverein Kössen durchgeführte 10. Vereinsmeisterschaft gaben 62 Teilnehmer ihre Nennung ab. Erfreulich die Disziplin und Kamerad- schaft aller Spieler, wodurch es erst mög- lich war alle Bewerbe (ca. 100 Spiele) an zwei Wochenenden abzuschließen. Durch das Fehlen des Favoriten Arno nung als »vom Hause abgelegener Ort«. Fassen wir die Erkenntnisse aus der Be- trachtung des »Fischerhäusls« in Kössen zusammen, so stellt sich uns die Tatsache vor, daß wir es hier mit einem nach Auf- riß, Grundriß und Konstruktion beschrie- benen Hausbau zu tun haben, der trotz seines hohen Alters - die Zeitmarke ist wichtig - unserer heutigen Bauweise ent- spricht. Nur die alte Inneneinrichtung, die Licht- und Feueranlagen dürften, wie dies auch nicht weiter verwunderlich ist, grö- ßeren Veränderungen ausgesetzt gewesen sein. Im wesentlichen hatte also bereits das 13. Jahrhundert jenen. Bauwürfel mit Keller, Unterstock und Oberstock und der Anordnung der Räume geschaffen, den wir heute zum Charakteristikum des volk- stümlichen Hauses unseres Landes zäh- len. Seine Charakterisierung als »Flurkü- chenhaus« legt jedoch die Vermutung na- he, daß die Anlage dieses alten Types ne- ben »dem Flurhaus ohne Feuerstelle im Flur« in ihrer Verbreitung in Tirol nicht so schroff beschränkt war, wie man dies bis jetzt gemeiniglich anzunehmen ver- sucht war. Mögen diese Aufführungen dazu die- nen, diesen wertvollen alten Bau des Tiro- ler Unterlandes als Zeugen der Vergan- genheit und Meilenstein auf dem Wege in unser gegenwärtiges und zukünftiges Bau- en mit der nötigen Umsicht zu erhalten und seiner noch genaueren Erforschung zuzuführen. Asti gab es heuer gleich mehrere Anwär- ter auf den Sieg im Herren-Einzel, allen voran der jugendliche Klaus Angerer. Den Titel des Vereinsmeisters konnte dieses Jahr erstmals Klaus Angerer für sich entscheiden. Überraschungsfinalist Wolfgang Pigneter leistete Angerer um die Entscheidung des Titels 1980 lange ** ** * * * ** ******* ******* ******* ******** ********* ****** *** Tennisverein Kössen 10. Vereinsmeisterschaft Klaus Angerer und EIfi Haiwax Vereinsmeister 1980
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