Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 14 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 26. Jänner 1980 immer gut, wenn er den weisen Rat von Walde befolgte. Von Alfons Walde kam er zeitlebens nicht mehr weg. An stillen Tagen war es ihm eine Herzensangelegen- heit, Bilder von Alfons Walde zu kopie- ren. Im Weltkrieg diente Karl Monitzer bei den Panzerjägern und kam Ende 1945 noch gegen englische Truppen zum Kriegseinsatz. Er hatte aber Glück, daß er in Radstatt abrüsten konnte und mit ei- nem Fahrrad die Heimreise nach Kitzbü- hel, auch von den Amerikanern unbehel- ligt, bewerkstelligen konnte. Nach seiner Heimkehr wurde er mit vie- len anderen Kitzbühelern in Gewahrsam genommen und beim Brückenbau in Wörgl und zur Holzarbeit in der Westen- dorfer Windau strafverpflichtet. In jungen Jahren war Karl Monitzer in der Skischule Grandhotel tätig; zuerst als Skiträger, dann als Skiführer. Seine Liebe in seiner Freizeit galt dem Kitzbüheler Schützenwesen, bei der Schützengilde und bei der Schützenkom- panie. Er war schon 1924 dabei, als Kom- panie und Gilde gemeinsam den Sebastia- nikirchgang feierten. Als Lehrbub war er auch als Zieler auf dem Schießstand der Gilde tätig sowie als Schießstandwart. Zum Schießen selbst kam er wenig, das wäre für einen Lehrling damals zu kost- spielig gewesen. Nach dem Krieg und als selbständiger Meister konnte er dann auch den Schieß- sport kräftig pflegen und viele Schützen- beste gewinnen. 1960 wurde er beim Lan- desschießen in Innsbruck auf der Fest- scheibe zweiter und erhielt zur größten Freude einen Fernsehapparat. In Braunau am Inn und in Wagrain schoß er das Mei- sterabzeichen heraus. Den schönsten Preis erhielt er 1965 auf dem Pillerseer Schießstand in St. Ulrich am Pillersee (Bild). Nach Angaben von Oberschützen- meister Matthias Ortner, St. Ulrich, wur- de dieser Pokal 1890 von einem Schützen aus unserem Bezirk beim zehnten Deut- schen Bundesschießen in Berlin gewon- nen. Ein Schützenpatriot aus Fieber- brunn, in dessen Besitz dieser Pokal kam, stiftete ihn als Ehrenpreis zum Eröff- nungsschießen 1965 dem Schießstand Pil- lersee. 1933 verehelichte sich Karl Monitzer mit der Schröttlbauerntochter Josefine Millinger. Aus der glücklichen Ehe gingen sieben Söhne und vier Töchter hervor. Hohe Auszeichnung für Kitzbüheler Postchauffeur Mit Entschließung des Herrn Bundes- präsidenten vom 22. November 1979 wur- de der Post-Oberoffizial, Postchauffeur Christian Ziepl, Kitzbühel mit der »Gol- denen Medaille für Verdienste um die Re- publik Osterreich« ausgezeichnet. Wir gratulieren! 1 Die Überreichung der Medaille mit Ur- kunde erfolgte am 4. Jänner 1980 durch den Präsidenten 1980 der Post- und Tele- graphendirektion für Tirol und Vorarl- berg, Dr. Harald Carozzi, anläßlich des- sen Aufenthaltes in Kitzbühel. Christian Ziepl wurde am 29. Jänner 1914 beim Bichlbauer in Kirchdorf gebo- ren. Als Schulbub kam er zu seiner Tante, Maria Höck, Bruckwirtin in St. Johann in Tirol, und war dort bis 1933 in der Land- wirtschaft tätig. In dieser Zeit erhielt er den Vulgonamen »Bruckwirtschristal«. Vor seiner Einrückung zu den Feldjä- gern in Hall in Tirol war Ziepl im Freiwil- ligen Arbeitsdienst, Lager Reitham in St. Johann, bei der Verbauung der Fieber- brunner Ache tätig. Im Bundesheer wurde er zum Kraftfahrer ausgebildet und nach dem Sudeteneinsatz am 24. November 1938 als Postchauffeuer in Innsbruck übersteht. Seit Mai 1939, bis zu seinem Übertritt in den dauernden Ruhestand am 31. De- zember 1979, war Christian Ziepl, mit Ausnahme der Kriegsdienstzeit, ununter- brochen als Postchauffeur in Kitzbühel, auf der Linie Kitzbühel—Jochberg—Mit- tersill, im Einsatz. 40 Jahre ohne Unfall, 40 Jahre mit vorzüglicher Dienstbeschrei- bung, das sind die Verdienste Ziepis, die nun die Republik Osterreich mit dieser hohen Auszeichnung bedankte. Im 2. Weltkrieg wurde Christian Ziepl zur 7. Gebirgsdivision eingezogen und als Hagsteinrennen 1980 am 26. Jänner Ein traditionelles Münchner Privatrennen Für die Hagsteinracer findet am 26. Jänner das 8. Kitzbüheler Hagsteinren- nen, heuer am Alpenhaushang, entlang des Dreiecklifts am Kitzbüheler Horn statt. Ein großer Freundeskreis begeisterter Münchner Skifahrer veranstaltet jährlich sein inzwischen traditionelles Hagstein- rennen. Seit nunmehr 8 Jahren mißt man sich im sportlichen Wettstreit um Ehre und Pokal. Ein Skifest, das seinesgleichen sucht. Ausgerichtet nach den modernsten Erkenntnissen der Zeitmesstechnik wer- den nach monatelangen Vorbereitungen Skimaterial und Fahrkönnen untereinan- der im sportlichen Wettstreit gemessen. Bemerkenswert scheint dabei das Re- glement zu sein. Jeder der bisherigen Ge- winner war automatisch der Veranstalter des folgenden Rennens. Die Sieger wer- den dann in einer extra erstellten Klasse gewertet, um das Rennen nicht ein 2. Mal ausrichten zu müssen. Denn jeder der neuen Sieger ist bestrebt, seinen Vorgän- ger an Einfallsreichtum und Ideen zu übertrumpfen. Ungefähr 1Q0 Teilneh- mer, mcl. zahlreicher Gäste, 'jn Alter von Lastkraftwagenfahrer in Finnland und in der Tschechoslowakei verwendet. Er wur- de zum Stabsgefreiten befördert und mit dem Kriegsverdienstkreuz mit Schwertern ausgezeichnet. Bei Kriegsende geriet er in der Tschechei in Gefangenschaft und wurde dort den Russen übergeben. Nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangen- schaft trat er unverzüglich wieder seinen Postautodienst in Kitzbühel an. Christian Ziepl mit der Goldenen Medail- le ausgezeichnet. Foto Toni, Inh. Rothbacher, Kitzbühel 4 bis 5 Jahren, stehen nervengestreßt am Kniestangerlstart. Inzwischen hat diese Veranstaltung in punkto Skimaterial, Preise und Organisa- tion internationales Format erreicht. Ser- viceleute namhaftester Skihersteller ste- hen allen Teilnehmern zur Betreuung selbstverständlich am Start zur Verfü- gung. Nach der Auswertung der Ergebnisse folgt dann am Abend eine ebenfalls her- vorragend organisierte, Weltcup-ähnliche Siegerehrung in lange vorher reservierten Räumlichkeiten unserer Kitzbüheler Ga- stronomie. Kein Wirt beklagte sich bisher -über mangelnden Umsatz! Jedoch der geneigte Leser wird nun fra- gen: »Wer sind diese Hagsteinracer ei- gentlich?«, deren Aufkleber mittlerweile in Kitzbühel und Umgebung bestens be- kannt ist. Entstanden ist dieses Rennen vor 8 Jahren auf der Strecke vom Lär- chenhang zur Hagsteinhütte. In ihr trifft sich jedes Wochenende diese Truppe der sogenannten Hagsteinracer zum geselli- gen Stelldichein bei Jagertee und Brettl- speck. Um die am Stammtisch wöchent- lich entbrannte Diskussion, wer wohl der Schnellste auf der Strecke war, zu unter- binden, wurde das Hagsteinrennen ge- gründet. Wie man sieht, ist es in unserer Skire- gion Kitzbühel, neben der Duchführung von Weltcup-Rennen, auch möglich, klei-
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