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Samstag. 13. Dezember 198() Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Jungmusikerleistungsabzeichen Blasmusikkapellen bilden einen festen Bestandteil im Kulturgeschehen jeder grö- ßeren Dorfgemeinschaft. Spielte man frü- her zur Verschönerung der verschieden- sten Dorffeste und kirchlichen Feiern, so Das Ergebnis zeigt natürlich auch die zielstrebige Arbeit aller jener, die sich um den Nachwuchs in den Kapellen kümmern und bemühen, insbesondere Bezirks- Verbands-Jungmusikbetreuer Kapellmei- ster Michael Lichtmanegger (Oberndorf). Wird weiterhin so erfolgreich und intensiv an der Jungmusikerausbildung gearbeitet, so brauchen sich die Kapellen des St. Jo- hanner Musikbezirkes um ihren Nach- wuchs keine Sorgen machen. hat heute jede Musikkapelle durch den Fremdenverkehr noch mehr an Bedeu- Leistungsabzeichen in Silber: tung gewonnen. Wer könnte sich etwa ei- ne Sommersaison ohne die wöchentlichen Kirchner Resi Klarinette MK Schwendt Platzkonzerte vorstellen! Winkler Bernhard Flöte MK St. Ulrich All diese Anforderungen brachten es Foidl Georg Posaune MK Fieberbrunn mit sich, daß der Tiroler Blasmusikver- Treffer Helmut Klarinette MK Fieberbrunn band begann, auf die Ausbildung der Krepper Helmut Klarinette MK Erpfendorf Jungbläser ein besonderes Augenmerk zu Gandler Josef Tenorhorn MK Going legen. Zu diesem Zweck wurden die Lei- Gruber Helmut Trompete MK St. Jakob stungsabzeichen geschaffen. Jeder Bläser Niedermoser Josef Trompete MK St. Jakob hat bis zum 24. Lebensjahr die Möglich- Leistungsabzeichen in Bronze: keit das Abzeichen in Gold, Silber oder Reitstätter Egid Posaune MK Schwendt Bronze durch Ablegung einer praktischen Dagn Johann Posaune MK Schwendt und einer theoretischen Prüfung zu erhal- Kirchner Josef Trompete MK Schwendt ten. Lichtmannegger Michael Bariton MK Oberndorf Im Musikbezirk St. Johann wurde heu- Prem Christian Klarinette MK St. Ulrich er zum dritten Mal den Jungmusikern die Mitterer Richard Klarinette MK St. Ulrich Möglichkeit geboten, diese Prüfung abzu- Mitterer Norbert Klarinette MK St. Ulrich legen. Daß dazu sehr viele Musiker bereit Werlberger Stefan Es Horn MK St. Ulrich waren, zeigt die große Teilnehmerzahl, Hasenauer Hannes Tenorhorn MK St. Ulrich die von den einzelnen Kapellen angemel- Rieder Christian B Trompete MK Fieberbrunn det wurden. Rieser Stefan B Trompete MK Fieberbrunn Die Burschen und Mädchen trafen sich Staudinger Reinhard Klarinette MK Fieberbrunn an fünf Samstagnachmittagen in der Widauer Andreas Flügelhorn MK St. Johann Volksschule Oberndorf, Wo sie auf die Höllwarth Hermann Flügelhorn MK St. Johann theoretische Prüfung vorbereitet wurden. Hirnsberger Ewald Trompete MK St. Johann Die praktische Ausbildung oblag den ein- Krepper Angelika Es Klarinette MK Erpfendorf zelnen Ausbildern in den Musikkapellen. Krepper Andreas KL. Trommel MK Erpfendorf Letzte auftretende Mängel wurden in ei- Krepper Hans Peter Flöte MK Erpfendorf ner Vorprüfung ausgemerzt. Krepper Christian Klarinette MK Erpfendorf Am 22. 11. 80 erfolgte die Prüfung, die Krepper Walter Flügelhorn MK Erfpendorf vom Tiroler Jugendreferenten Matthias Zlöbl Thomas Tenorhorn MK Erpfendorf \r e irather geleitet wurde. Weiters waren Heigenhauser Christiane Flöte MK Waidring aus benachbarten Musikbezirken qualifi- Kogler Karin Flöte MK Waidring zierte Blasmusiker anwesend, die die Schreder Hermann Schlagzeug MK Waidring praktische Prüfung abnahmen. Schwaiger Alois Schlagzeug MK Waidring Den Leistungswillen der Burschen und Rier Richard Klarinette MK Waidring Mädchen spiegelt das Ergebnis wieder: Foidl Josef Klarinette MK Waidring Alle angetretenen Jungbläser bestanden Flatscher Reinhard Klarinette MK Waidring die Prüfung (Theorie und Praxis) mit Er- Auer Kurt Flügelhorn MK Kirchdorf folg! Dies zeigt wohl deutlich den hohen Bichler Christian Trompete KM Kirchdorf Ausbildungsstand unserer Jungmusiker, Werlberger Gerhard Trompete MK Going denn die gestellten Anforderungen waren Werlberger Michael Tenorhorn MK Going sicherlich nicht leicht zu bewältigen. Hinterholzer Thomas Flügelhorn MK Going Das Schaukelpferd Eine Weihnachtsgeschichte Anfangs Dezember des Jahres 1849 ging in London ein kleiner Bub von 8 Jah- ren, der spätere König Edward VII. von England, mit seinem Erzieher spazieren. Sie schauten sich die schönen Auslagen an. Dem kleinen Bub gefiel ganz beson- ders ein Schaukelpferd, dessen Preis mit 10 Pfund angeschrieben war. Zu Hause, im Buckingham-Palast, an- gelangt, setzte sich der Kleine an seinen Tisch und schrieb folgenden Brief an sei- ne Mutter: »Deine Majestät, meine liebste Mama! In einer Auslage habe ich ein Schaukel- pferd gesehen. Es kostet nur 10 Pfund, bitte kaufe es mir doch zu Weihnachten.« Königin Victoria antwortete: »Mein lieber Sohn! Gerne würde ich Dir das Schaukelpferd kaufen, aber ich höre von Deinem Erzieher, daß du ein kleiner Verschwender bist, daß Du Dein Taschengeld gleich am ersten Tage aus- gibst und den Wert des Geldes nicht kennst. Deshalb werde ich Dir das Schau- kelpferd jetzt nicht kaufen, aber, wenn Du ein braver und sparsamer Bub wirst, werde ich es Dir zu Deinem Geburtstag schenken.« Wie erstaunt war die Königin, als sie am nächsten Tag folgenden Brief von ih- rem kleinen Sohn erhielt: »Deine Majestät, meine liebste Mama! Du glaubst, daß ich den Wert des Geldes nicht kenne, da irrst Du Dich. Ich habe Deinen Brief für 20 Pfund verkauft und habe mir das Schaukelpferd selbst ge- kauft.« * Im Jahre 1909 hatte ich, als junger At- tach, die Ehre, anläßlich eines Empfan- ges bei der K. u. K. Botschaft in London, Seiner Majestät Edward VII., König von England und Irland, Kaiser von Indien, vorgestellt zu werden. Der König reichte mir die Hand und sagte mir nicht mehr und nicht weniger, als »Wie 'geht es Ih- nen?« - aber dies sagte er auf ungarisch. Edward VII., der ein besonderer Vereh- rer des Kaisers und Königs Franz Josef 1. war und für Österreich-Ungarn eine große Vorliebe hatte, starb 1910. Wäre er 1919 noch am Thron gewesen, hätte er sicher- lich nicht erlaubt, daß unsere geliebte Monarchie zerstückelt werde. Paul v. Hevesy Kitzbühel der einzige nochlebende Weihnachten 1980 K.u.K. Diplomat
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